Vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen nach Unwetter im Kreis Ahrweiler
Über 500 Einsatzkräfte kämpften gegen die Folgen des Starkregens
Cornelia Weigand: Zusammenarbeit zwischen den Katastrophenschutzeinheiten und der Einsatzleitung verlief professionell und konzentriert
Kreis Ahrweiler. Ein schweres Unwetter mit langem und intensivem Starkregen hat ab dem späten Donnerstagnachmittag zahlreiche Einsatzkräfte in der Kreisstadt und weiteren Kommunen des Kreises Ahrweiler in Atem gehalten (BLICK aktuell berichtete fortlaufend). Straßen wurden überflutet und zum Teil beschädigt, Keller, Gärten und Felder liefen voll, Bäche verwandelten sich in regelrechte Flüsse. Auch am Freitag dauerten die anschließenden Aufräum- und Reinigungsarbeiten zum Teil noch an. Die hohen Einsatzzahlen im Bereich der Städte Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie der Gemeinde Grafschaft hatten dazu geführt, dass der Kreis Ahrweiler die Technische Einsatzleitung (TEL) einberief und die Einsatzleitung übernahm. Insgesamt waren 309 unwetterbedingte Einsätze zu verzeichnen - 212 davon in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Es gab keine Verletzten. Über 500 Einsatzkräfte waren ab dem späten Nachmittag bis circa 1 Uhr nachts aktiv, darunter die THW-Ortsverbände Ahrweiler, Sinzig und Mayen, die örtlichen Feuerwehren, das DRK, der Landesbetrieb Mobilität, die Bundeswehr, die Polizei, die örtlichen Bauhöfe sowie mehr als 20 Kräfte in der TEL. Verstärkt wurde das Ganze durch drei überörtliche Löschzüge aus den Kreisen Mayen-Koblenz und Cochem-Zell. Die Regenrückhaltecken im Bereich der Gemeinde Grafschaft waren sämtlich gefüllt. Weitere Warnungen lagen für den Kreis Ahrweiler danach nicht mehr vor, die Pegelstände sind aktuell unauffällig, wurden und werden aber weiterhin beobachtet. Eine Hochwassergefahr bestand zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
„Größte Lage seit der Flut 2021
„Mit dem was unsere Region und die Menschen 2021 erleben mussten, was sie an Leid erfuhren - dann ist es verständlich, dass dies emotional keine leichte Situation war. Ich hoffe sehr, dass sich die individuellen Schäden bei den betroffenen Personen in Grenzen halten. Die Einsatzkräfte vor Ort und in der TEL haben ihre Arbeit frühzeitig aufgenommen, die Zusammenarbeit zwischen den Katastrophenschutzeinheiten vor Ort und der Einsatzleitung verlief konzentriert und professionell. Wir haben die Nacht über immer Kontakt gehabt mit dem Lagezentrum der ADD in Trier und mit dem Lagedienst der Einsatzleitstelle Koblenz. Zudem wurde ein Meteorologe hinzugezogen und Kontakt zum Deutschen Wetterdienst aufgenommen, um eine konkrete Einschätzung zu bekommen. Wir haben die Bevölkerung via Presse und soziale Medien sensibilisiert und engmaschig informiert. Heute Morgen habe ich mit der Ministerpräsidentin und dem Innenminister telefoniert, um über die Lage zu informieren. Es war die größte Lage seit der Flut 2021 und ich habe in der TEL die Lage mit begleitet - zum einen, weil es für kurze Wege sorgt, zum anderen gilt das, was für die Bevölkerung gilt, ganz besonders auch für uns“, so Landrätin Cornelia Weigand, die allen Einsatzkräften und den Mitgliedern der TEL ganz herzlich für ihren Einsatz dankte.