Verteidigungsversuche des Altenahrer Rathauses waren vergeblich
Altenahr. Am Freitag nach Weiberdonnerstag war es wieder so weit: Die Narren der Verbandsgemeinde Altenahr zogen hoch auf den Berg zum temporären Rathaus, um dieses traditionell zu stürmen und bis Aschermittwoch die Macht zu übernehmen. Wie auch in den Jahren seiner Amtszeit zuvor hatte Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, diesem Ansturm nicht viel entgegen zu setzen und musste sich der närrischen Übermacht ergeben.
Von Gielers Auftritt als Zirkusdirektor sowie den Mitarbeitenden der Verbandsgemeindeverwaltung, die teilweise als Tiere verkleidet waren, ließen sich die Jecken nicht einschüchtern. Konsequent verfolgten die Narren ihr Ziel der Machtübernahme. „In diesem Jahr, ich danke sehr, gibt sich die KG Närrische Freunde Mayschoß die Ehr‘ und führt euch heute hier durch das Programm, damit ich mich gleich zurücklehnen kann“ begrüßte Gieler die Narrenschar.
Mit einem reimenden Jahresrückblick stellte er den Jecken die Arbeit der Verbandsgemeinde Altenahr dar und versuchte damit, die Jecken von der Machtübernahme abzuschrecken: „Ein Jahr ist rum, das wissen wir, passiert ist eine Menge hier. Trotzdem wird gejammert – alles dauert zu lang – dabei halten wir uns wirklich ran! Und manches Mal hab‘ ich gedacht, was man doch hier für‘n Zirkus macht. Da kam mir die Idee, ich stell mich vor, als Altenahrs neuer Zirkusdirektor!“
Gieler bezog sich keinesfalls nur auf den nach wie vor prägenden flutbedingten Wiederaufbau, sondern auch auf Projekte der Ortsgemeinden und der Verbandsgemeindeentwicklung. „Für unsere Freiwillige Feuerwehr mit Mann und Maus, da gibt’s in Kesseling ein neues Haus. Das alte Spritzenhaus, das ist zu klein, es muss jetzt etwas größer sein. Telefonierte man bisher mobil in Lind, verlor man den Anschluss dort ganz geschwind. Doch nun bleiben die Verbindungen bestehen, man muss nur den neuen Funkmast sehen. Überall wird gebuddelt und gebaut, damit‘s bald wieder gut ausschaut. Doch auf dem Weg zu den Verschönerungen, gibt’s leider viel Dreck und Straßensperrungen.“ Doch auch die Beispiele auf die vielfältige Arbeit im Rathaus und im Gebiet der Verbandsgemeinde bewahrten Gieler nicht vor der närrischen Machtübernahme. Zum Ende seiner Rede resümierte Gieler: „Für Euch Jecken ist Karneval ja die schönste Zeit, und ich freu‘ mich echt, wenn ihr euch freut. Denn mit Euch zu feiern ist aus meiner Sicht, nicht nur eine Bürgermeisterpflicht. Drum lasst uns feiern, singen, lachen, und uns fröhliche Tage machen. In diesem Sinn, jenooch geklaaf, ich ruf jetzt aus: Dreimol kräftig Alaaf!“
Die Narren stellten im Gegenzug eindrucksvoll dar, wie sie sich die Aktivitäten im Rathaus nun für die nächsten Tage vorstellen. Sie nutzten das räumlich begrenzte Foyer (ehemaliges Hotel-Restaurant) des temporären Rathauses für ein rund zweistündiges Programm. Die Jecken beeindruckten mit imposanten Darbietungen der Tanzmariechen sowie Reden, die traditionell die Ereignisse des Vorjahres aus närrischer Sicht zusammenfassten. Bis Veilchendienstag feiern die Jecken nun heftig und lang, ab Aschermittwoch geht dann im Altenahrer Rathaus wieder alles seinen gewohnten Gang.
Pressemitteilung der
VG Altenahr
