Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal

Vogelfütterung - ganz einfach?

09.12.2020 - 09:12

Es hat die ersten Fröste gegeben und man kann sehen, dass die Hagebutten, Weißdornbeeren und Schlehen an den Wildsträuchern schon zum größten Teil abgepickt sind. Jetzt kommt die Zeit, wo wir Menschen den Vögeln mit einer maßvollen Fütterung am Fensterbrett, auf dem Balkon oder im Garten helfen können.

Unsere heimischen Vögel kann man nach ihren Futterbedürfnissen in zwei Gruppen einteilen, die Körner- und die Weichfutterfresser. Zu den Körnerfressern gehören die Finken (Buch-, Berg- und Grünfinken), der Stieglitz, der Dompfaff, die Sperlinge/Spatzen, der Kernbeißer und der Zeisig. Weichfutterfresser sind z.B. die Amsel, das Rotkehlchen, der Zaunkönig, die Schwalben und der Star. Und dann gibt es noch die Allesfresser - alle Meisen- und Kleiberarten und die Spechte.

Es ist keine Hexerei, aus einfachen Zutaten Vogelfutter für alle Vogelarten auf Vorrat selbst herzustellen, das auch wochenlang haltbar ist. Dabei sollten Sie aber niemals Lebensmittelreste, Gewürztes und auch kein Brot verwenden. Nur die Schalen von gekochten Eiern können, fein gemörsert, unter das Futter gemischt werden, denn auch Vögel benötigen Kalcium/Kalk.

Wichtig beim Füttern ist, dass Sie eine Verunreinigung, besonders durch Vogelkot, verhindern. Futterhäuschen, die es den Tieren ermöglichen, im Futter herumzulaufen, sind deshalb ungeeignet. Es ist sinnvoll, wenn Sie an den Futterschalen und -silos Stöckchen einbauen, auf denen sich die Vögel beim Fressen festhalten können. Sie sollten die Futterschalen und -stellen aber auch immer wieder gründlich sauber machen.

Für die Winterfütterung sehr geeignet ist ein energiereiches Fettfutter mit Kokosfett oder Sonnenblumenkernöl. Im Frühjahr und während der Aufzucht der Brut ist Fettfutter nicht sinnvoll, denn die Jungvögel vertragen es nicht. Während dieser Zeit benötigen sie und ihre fleißigen Eltern tierische Nahrung, also Insekten und Mehlwürmer (möglichst frisch oder in Wasser eingeweicht).


Einfache Rezepte zum Selbermachen


Für alle Vögel eignet sich Futter nach folgendem Rezept: 1 Paket Haferflocken

kernig, 1 Paket Haferflocken zart, 125 ml Sonnenblumenkernöl.

Erhitzen Sie das Öl nur leicht und mischen Sie die Haferflocken gründlich unter. Dieses Futter können Sie, in flache Behälter gefüllt, die Sie an regengeschützten Plätzen aufstellen. Besonders bei den Körnerfressern beliebt ist ein Fettfutter mit Kokosfett. Dazu benötigen Sie: 300 - 500 g geschmolzenes Kokosfett, 500 g Körnermix (Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen, Mohn, Haferflocken oder jede Wildvogelmischung, die man in Zoohandlungen bekommen kann), einen guten Schuss Sonnenblumenkernöl, um das Bröseligwerden des Futterblocks zu verhindern. Verrühren Sie alle Zutaten gut miteinander und lassen Sie die Masse etwas abkühlen. Daraus können Sie Meisenknödel selber formen. Sie können die Masse aber auch in kleine, flache Backformen füllen. Denken Sie daran, eine Kordel oder einen Streifen Stoff mit einzuarbeiten, damit Sie das Futter aufhängen können. Die Plastiknetze, in denen man handelsübliche Meisenknödel bekommen kann, sind nicht umweltfreundlich und manche Vögel verheddern sich mit ihren Krallen darin. Das bedeutet Stress und Angst für sie und schlimmstenfalls den Tod. Aber Sie können die Fett-Körnermischung einfach auch in flache Formen oder Untersetzer füllen, die Sie sicher auf das Fensterbrett stellen Als Futter für Bodenpicker, also Meisen, Finken, Sperlinge/Spatzen, Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige eignen sich: Äpfel, ungeschwefelte Rosinen (Vorsicht, für Hunde sehr giftig!), geölte Haferflocken, ungesalzene, aber kleingeschrotete Erdnüsse.

Wenn Sie noch Genaueres wissen wollen, findet Sie im Internet jede Menge Informationen und Anregungen, besonders auch bei www.nabu.de unter der Überschrift „Mission Grün: Episode 4 – Vogelfutter selbst machen“.


Was Sie sonst noch tun können, um im eigenen Garten den Vögeln Futter zu bieten


Im Garten Sträucher und Gehölze anpflanzen, die Beeren bilden; samentragende Stauden erst in Frühjahr zurückschneiden; Rosengewächse, die Hagebutten bilden, wählen; Fallobst an geschützten Stellen liegen lassen und gesunde Früchte am Baum möglichst lange hängen lassen; Laubhaufen, in denen sich Insekten verstecken, an geeigneten Stellen anlegen; auf Pestizideinsatz im eigenen Garten verzichten. An der Frage, ob eine Vogelfütterung wirklich sinnvoll ist oder nicht, scheiden sich noch immer die Geister. Für die einen ist es ein Eingriff in die Natur, weil man damit nur die häufigen Arten unterstützt. Für die anderen haben die Menschen in ihrer ausgeräumten, uniformen Kulturlandschaft die tierischen wie auch die pflanzlichen Nahrungsquellen der Vögel dramatisch verringert. Deshalb wollen sie etwas tun. Die Adventszeit bietet – vor allem auch mit Kindern – oft gute Gelegenheiten, sich sinnvoll Beschäftigung mit dem Thema Vogel- und Naturschutz zu beschäftigen.

Wenn man dann auch noch muntere Piepmätze an selbstgebastelten Futterstellen oder im eigenen Garten beobachten kann, wird das sicher den Gedanken stärken, dass wir alle für eine intakte Umwelt Verantwortung übernehmen müssen.

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Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

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von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
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