Von Fluthelfern, Johannitern sowie Tennisplätzen

Dernau/Ahrtal. Obwohl in den Überflutungsgebieten an Ahr und Nebenbächen tausende Helferinnen und Helfer im Dauereinsatz waren und sind, kommt der sichtbare Wiederaufbau offenbar nur ganz träge in Bewegung. Und nicht wenige ältere Menschen befürchten, dass sie die Bewohnbarkeit ihrer Häuser nicht mehr erleben werden. Es gibt aber auch Beispiele, wo langsam auch ein sichtbarer Wiederaufbau im Gange ist. So am ehemaligen Dernauer Clubhaus am zerstörten Sportlatz, der künftig insbesondere als Jugendtreff genutzt werden soll. Bereits seit zwei Wochen nach der Katastrophe sind in Dernau der Elektrotechnik-Meisterbetrieb Roland Hamberger aus Dachau in Bayern sowie dessen Mitarbeiter, Rene` Lenkat, mit „Indersdorf-hilft e.V.“ im Fluteinsatz. Dies ist ein technisch fachlicher Katastrophenhilfeverein. Diese kümmern sich um den Wiederaufbau des Sportlerheims zu einem Jugendtreff. Zunächst musste jedoch untersucht werden, ob das Gebäude kontaminiert ist. Elektronik, Wasserleitungen usw. sind bereits verlegt, und ebenso neue Türen und Fenster eingebaut. Jetzt steht der Innenputz an. Hier wird ein Dartraum geschaffen, und ein Aufenthaltstraum mit kleiner Küche. Die Kabinen wurden verkleinert. Unmittelbar an dem Gebäude soll ein Mini-Fußballfeld entstehen, und der von den „Los Angeles Lakers“ gestiftete Basketballkorb installiert werden. Finanziell unterstützt wird das Projekt von den Johannitern, die sich in Dernau auch sonst bereits stark engagieren: Durch Tiny Häuser, das Zirkuszelt sowie die Corona Teststation. Ende Juni, so Roland Hamberger, habe man sich als Ziel für die Fertigstellung des Gebäudes gesetzt - fast den Jahrestag der Flut. In diesem Bereich ist derzeit auch ein Helfercamp in Betrieb. Weite Teile des Sportplatzes sollen als Retentionsraum umgestaltet werden. Die gesamten Sportanlagen sollen nach Lage der Dinge auf die Höhe zwischen Dernau und Grafschaft-Esch verlegt werden. Wie in Altenahr, gibt es in der Dernauer Tennisabteilung jedoch auch Stimmen, die neuen Plätze (jetzt drei statt bislang zwei) wieder an alter Stelle - nahe der Ahr - zu errichten.