Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord bittet Verkehrsteilnehmer um Aufmerksamkeit

Vorsicht! Kröten und Frösche gehen auf Wanderung

Vorsicht! Kröten und Frösche gehen auf Wanderung

Eine Erdkröte beim gefährlichen Überqueren der Fahrbahn. Foto: © SGD Nord

Region. Witterungsbedingt startet in diesem Jahr die Wanderung der Kröten und Frösche etwa zwei bis drei Wochen früher. Die wärmeren Temperaturen locken zahlreiche Frösche und Kröten aus ihren Winterquartieren, die ersten Grasfrösche haben bereits abgelaicht. Daher bittet die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde alle Autofahrer, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam zu sein.

Frühlaichende Amphibienarten wie die Erdkröte oder der Grasfrosch wandern meistens im Schutz der Nacht und oft in Massen von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Molche, Salamander und weitere Froschlurcharten werden in Kürze nachfolgen.

Auf ihrem Weg müssen die Tiere in unserem dicht besiedelten Raum oft auch Straßen überqueren. Wenn man berücksichtigt, dass wandernde Erdkröten für das Überqueren einer „normalen“ Straße bis zu 15 Minuten benötigen, wird selbst bei einer geringen Verkehrsdichte deutlich, dass der Weg zu den Gewässern lebensgefährlich für sie ist. Neben den Verlusten durch das eigentliche Überfahren sterben viele Tiere aber auch durch einen Unterdruck, der technisch bedingt im normalen Fahrbetrieb unter den Autos entsteht und für die Tiere auch bei vorsichtiger Fahrweise leider oft tödliche Folgen hat. Schon Fahrgeschwindigkeiten ab circa 30 km/h reichen aus, um bei den Amphibien durch den unter dem Auto auftretenden Unterdruck schwerste innere Verletzungen wie die Zerstörung der inneren Organe, Knochenbrüche oder dergleichen hervorzurufen. Dazu muss es nicht zu einer Berührung durch einen Autoreifen kommen.

Die SGD Nord will Autofahrer – wie bereits erwähnt – dementsprechend sensibilisieren und bittet sie, die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten. Wo es gefahrlos möglich ist, können Autofahrer schon durch eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit zum Überleben der Tiere beitragen. Optimal wäre natürlich das Ausweichen auf alternative Fahrstrecken.

Die SGD Nord unterstützt den Amphibienschutz in vielfältiger Weise, denn viele heimische Amphibienarten sind stark gefährdet. Neben der Förderung des ehrenamtlichen Amphibienschutzes werden zum Beispiel im Rahmen von Artenschutzprojekten unterschiedliche Schutzmaßnahmen ergriffen. Auch in diesem Jahr werden wieder Maßnahmen eines mehrjährigen Amphibienschutzprojektes im Westerwald umgesetzt. Zielarten sind dabei die besonders stark gefährdeten Amphibien wie beispielsweise die Gelbbauchunke, der Kammmolch und der Laubfrosch. Aber auch viele andere Amphibienarten profitieren von diesen Maßnahmen.

Pressemitteilung SGD Nord