Allgemeine Berichte | 09.12.2019

Weibern feierte 25 –jähriges Bestehen des Steinhauervereins

Weiwene Verzellschje zum Geburtstag

Auch Johannes Bell und Karl Gundert gratulierten zum Jubiläum Foto: BE

Weibern. In der Robert-Wolff-Halle in Weibern wurde nicht nur die traditionelle Barbarakirmes gefeiert. Es galt auch, einen Verein zu ehren, der vor einem Vierteljahrhundert eigentlich aus einer Karnevalsidee hervorging, seitdem aber alte Handwerkskunst hochhält, das Dorfleben bereichert und das Erscheinungsbild der Tuffsteingemeinde Weibern mit großem ehrenamtlichen Engagement gestaltet: Weiberns Steinhauerverein 1994 e.V., von 28 engagierten Steinmetzen im Jahr 1994 gegründet, feierte sein 25-jähriges Jubiläum. Und das wurde ordentlich gefeiert. Denn die Mitglieder des Vereins sind traditionell ein Aktivposten im örtlichen Vereinsring. Außerdem halten die Aktiven das traditionsreiche Handwerk lebendig und tragen seit einem Vierteljahrhundert zu einem schöneren Ortsbild bei. Weibern verdankt den engagierten Steinhauern zahlreiche bleibende und sichtbare Denkmäler, darunter Wegweiser und Wegekreuze aus Basalt und Tuffstein, Ruhebänke und sogar einen prächtigen Weihwasserstein im Innenraum der Pfarrkirche. Die rührigen Steinhauer übernahmen die Gestaltung des Portals der Robert-Wolff-Halle, errichteten das Weiberner Schaufenster und die Fußgängerbrücke in der Talaue, in die man mehr als 1200 ehrenamtliche Arbeitsstunden investierte. Dass Verlass auf die rührigen Handwerker ist, zeigte sich auch bei der Neugestaltung der Dorfmitte. Die Steinhauer sorgten dafür, dass die Mariensäule den Abbau unbeschadet überstand, liebevoll restauriert und ein Jahr später in neuer Pracht an alter Stätte wieder aufgebaut werden konnte. Weiberns Dorfmitte, die durch die Neugestaltung enorm aufgewertet wurde, wird als Treffpunkt und Veranstaltungsort, z.B. für den kleinen aber feinen Weihnachtsmarkt angenommen. Radfahrer, die mit ihrem E-Bike im Brohltal unterwegs sind, können ihren Akku an der Ladesäule aufladen und sich auf den steinernen Bänken eine Ruhepause können. Kein Zweifel: Weibern profitiert vom Engagement der Steinhauer!

Dass Weibern den Steinhauern viel zu verdanken hat, machte auch Bürgermeister Karl Gundert in seiner kurzen Glückwunschansprache deutlich. Er wies auf die Bedeutung des Vereins für das Dorfleben und den ehrenamtlichen Einsatz der Aktiven für die Aufwertung der Ortsbildes hin, die überall, besonders aber im Bereich der Mariensäule, sichtbar sei. Lobend erwähnte Gundert auch das rege Vereinsleben, von dem die Dorfgemeinschaft ebenfalls profitiere. Auch Verbandsbürgermeister Johannes Bell wies in seiner Glückwunschadresse auf die besonderen Verdienste des Vereins hin. Die Verschönerung des Dorfbildes sei eindrucksvoll, das ehrenamtliche Engagement in den vergangenen Jahre wirke sich aber nicht nur in Weibern selbst, sondern auch positiv auf die Attraktivität des ganzen Brohltals aus. Den Steinhauern gelinge es beispielsweise, mit ihren Steinmetzkursen und Führungen Besucher in die Region zu holen, die man sonst nur schwer erreichen könne: Junge Familien mit Kindern. Ebenso wie Karl Gundert überreichte er als Anerkennung einen kleinen Zuschuss zur Vereinskasse. Den Glückwünschen schlossen sich u.a. Vertreter der Heimatfreunde, des Kirchenchors, des örtlichen DRK und des Turnvereins an. Horst Perk, neben Heinrich Müller-Betz einer der beiden amtierenden Vorsitzenden, nahm die Geschenke entgegen.

Ein Höhepunkt der Barbarakirmes war auch in diesem Jahr wieder das traditionelle Weiwene Verzellschje, das die Heimatfreunde um Bernd Klapperich organisiert haben. Ein sprachgewaltiges Quartett auf der kleinen Bühne begeisterte die Besucher mit humorvollen und nachdenklichen Beiträgen. Natalie Leiß machte mit Männergeschichten vom Lizje den Auftakt, Manfred Dahm, das Urgestein unter den Steinhauern und gleichzeitig humoristischer Erzähler, berichtete von seiner Lehre opp de Lay. Rudolf Reinhardt hielt eine Laudatio auf das Vereinsleben und Jutta Bell ließ die Kindheit von Schmuddel Klösjie lebendig werden. Als Zugabe schlüpfte sie unter die blonde Perücke des amtierenden US-Präsidenten. Donald Trump, so ihre fantastische Geschichte, habe es sich nicht nehmen lassen, den Steinhauern persönlich zu gratulieren. So landete die Airforce Nr. 1 auf dem Engelner Plateau, und flugs ging es mit dem Helikopter weiter nach Weibern. Allerdings hatte sich der Jubiliar verrechnet, denn es ging ihm, wie Bell enthüllte, nur um Material für seine geplante Mauer an der mexikanischen Grenze. Für den perfiden Plan, das war schnell klar, gibt es in Weibern keinerlei Zustimmung. Verärgert und unter deftigem Geschimpfe machte sich der frustrierte Gratulant aus dem Staub – und das Publikum raste vor Begeisterung.

Mit den Weiwene Verzellschje, Kaffee, Kuchen, einem kalt-warmen Buffet und frischen Kaltgetränken waren die Besucher an diesem Geburtstag bestens versorgt. Abends sorgte noch ein Auftritt des Duos Pure Water mit Folk Songs und besinnlichen Lieder für eine schöne vorweihnachtliche Stimmung. Die Weichen für die Zukunft des Vereins werden im Januar auf der Jahreshauptversammlung gestellt. Dass die Steinhauer in Weibern und im Brohltal weiterhin gebraucht werden, daran besteht kein Zweifel!

Weiwene Verzellschje zum Geburtstag
Rudolf Reinhardt, Jutta Bell,Natalie Leiß und Manfred Dahm (von links) Foto: Hilger

Rudolf Reinhardt, Jutta Bell, Natalie Leiß und Manfred Dahm (von links) Foto: Hilger

Jutta Bell alias Donald Trump begeisterte Foto: Hilger

Jutta Bell alias Donald Trump begeisterte Foto: Hilger

Geschichtenerzähler: JuttaBell und Urgestein Manfred Dahm Foto: BE

Geschichtenerzähler: Jutta Bell und Urgestein Manfred Dahm Foto: BE

Auch Johannes Bell und Karl Gundert gratulierten zum Jubiläum Foto: BE

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