Wenn Kinder sterben
Kreis Ahrweiler. Darin sind sich Regierung und Opposition einig: Sie wollen Verbesserungen beim Mutterschutz nach einer Fehlgeburt noch vor der Bundestagswahl beschließen. So aktuell ist das Thema, um das es bei einem Vortrag geht, zu dem der Hospiz-Verein Rhein-Ahr für Freitag, 17. Januar, von 18.30 bis 20.30 Uhr in den Mehrzweckraum des „Hospiz im Ahrtal“, Dorotheenweg 6, in Bad Neuenahr-Ahrweiler einlädt: „Sterben und Tod rund um die Geburt“.
Ein Kind zu verlieren - das betrifft mehr Menschen als die meisten denken. Viele sprechen nie darüber, verdrängen oder versuchen, einen solchen Verlust „mit sich auszumachen“ – und leiden an der nicht erfolgten Aufarbeitung und Trauer ein Leben lang. Darüber, was diese Menschen für sich tun können und was andere für sie tun können, spricht Birgit Rutz unter Berücksichtigung der Frage: „Begleitung auf einem besonderen Weg – aber wie?“. Rutz selbst hat den frühen Tod von fünf ihrer sieben Kinder erlebt, ist Dozentin und Fachautorin, Sterbe- und Trauerbegleiterin und Gründerin und Leiterin von Hope’s Angel – einem Verein, der sich auf Familien beim Frühtod ihres Kindes und nach pränatal-medizinischer Diagnose spezialisiert hat und der ehrenamtliche und professionelle Begleiter weiterbildet.
Wie viele Eltern betroffen sind, sei schwer zu beziffern, da es über Fehlgeburten keine offizielle Statistik gebe. Aber zusammen mit Totgeburten und Schwangerschaftsabbrüchen geht Rutz von rund 200.000 Fällen pro Jahr in Deutschland aus. Auch die haupt- und ehrenamtlichen Hospizbegleitungen des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr erleben immer wieder, dass bei Menschen am Lebensende der Schmerz um ein verstorbenes Kind und unverarbeitete Trauer hochkommt, wie die Vorsitzende Ulrike Dobrowolny berichtet.
Der Vortrag soll helfen, einen gangbaren Weg zu finden, mit dem Schmerz und der Trauer umzugehen. Eingeladen sind Betroffenen genauso wie An- und Zugehörige sowie Seelsorgende in den Gemeinden und alle, die schon mit dem Thema in Kontakt gekommen sind oder sich damit befassen möchten. Das Thema bewegt und berührt, aber die Referentin versteht es aufgrund ihrer persönlichen und jahrelangen professionellen Erfahrung, es auf klare Art verständlich zu machen, und sie gibt auch Handlungsoptionen für einen guten Umgang damit. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenfrei.
