Besuchsdienst lindert Einsamkeit
Wenn der Malteser klingelt...
Bad Ems. Tag für Tag warten ältere Menschen darauf, dass jemand an ihrer Haustür läutet oder das Telefon klingelt. Ob in privater Wohnung, Altenheimen oder Seniorenresidenzen – überall erleben die Helfer des Malteser Besuchs- und Begleitungsdienstes das Gleiche: Senioren haben viel Zeit, aber niemanden, der sie mit ihnen teilt. Viele sehnen sich nach einem Gespräch, nach kleinen Unternehmungen, nach persönlicher Zuwendung. Für diese Menschen ist der regelmäßige Besuch der Malteser das Highlight der Woche. Denn sonst haben sie aus den unterschiedlichsten Gründen meist niemanden mehr, der vorbeikommt, ihnen ein offenes Ohr schenkt und sie selbst aufgrund körperlicher Einschränkungen ohne Hilfe nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Was für die Malteser Helfer Alltag ist, belegen inzwischen wissenschaftliche Studien, wonach deutschlandweit Millionen von Menschen über 65 Jahre allein leben. Sie alle sind im schlimmsten Fall von Einsamkeit bedroht.
Neuer Dienst in Bad Ems
Gerade auch in einem ländlichen Gebiet wie dem Rhein-Lahn-Kreis, wo es nur wenige Angebote für Senioren gibt und die Mobilität vom öffentlichen Nahverkehr abhängt, sind viele Senioren davon betroffen. Das wissen die ehrenamtlichen Helfer des Besuchs- und Begleitungsdienstes in Diez, die seit einigen Jahren aktiv sind. Als Antwort auf dieses Problem, weiten die Malteser Rhein-Lahn ihr Angebot nun auch auf Bad Ems aus.
Helfen ist keine Einbahnstraße
Dafür sucht Christof Depke, stellvertretender Kreisbeauftragter der Malteser Rhein-Lahn nun Interessierte, die helfen und Verantwortung übernehmen wollen. „Wir suchen Menschen, die den Wunsch haben, die eigene Zeit sinnvoll und nachhaltig zu nutzen, die neue Perspektiven und Horizonte suchen, Überraschungen erleben, vielleicht neue Familienbande knüpfen und ihre positive Energie mit anderen teilen wollen.“
Ein bis zwei Stunden in der Woche seien es, die für die Senioren den Unterschied ausmachten, so der Malteser. Und man bekomme so viel dafür zurück: „Das Lachen, wenn die Senioren die Tür öffnen, ihre wieder gewonnene Lebensfreude zu erleben, das ist unbezahlbar.“
Um die neuen Helfer auf dieses Engagement vorzubereiten, werden sie von den Maltesern geschult. Hinzu kommt eine professionelle Unterstützung durch Fachkräfte und Ansprechpartner, regelmäßige Austauschangebote mit anderen Helfern sowie Kostenerstattungen für vereinbarte Auslagen. Der Dienst habe noch einen Vorteil, betont Depke: „Die Besuchszeiten kann sich jeder Helfer in Absprache mit seinem Besuchspartner flexibel einteilen, ganz nach seinen Vorstellungen.“
Informationsabend am 18. November
Wer jetzt Lust auf ein Engagement im Besuchsdienst bekommen hat, ist herzlich eingeladen, am 18. November um 18 Uhr im Gemeindehaus an der Martinskirche, Kirchgasse 15-17, 56130 Bad Ems an einem Informationsabend teilzunehmen. Darüber hinaus steht Seniorenreferentin Stephanie Haas in Limburg unter 06431 9488-541 sowie stephanie.haas@malteser.org gerne für Fragen zur Verfügung.
Pressemitteilung des
Malteser Hilfsdienst