Nächste Trauergruppe für Kinder in Bad Breisig startet im Januar

Wie geht das Leben weiter?

Wie geht das Leben weiter?

Josefine Bonn. Foto: privat

29.12.2023 - 15:17

Bad Breisig.Auch in diesem Jahr mussten Kinder zum ersten Mal Weihnachten ohne ein geliebtes Familienmitglied wie Mama, Papa, Bruder, Schwester oder Großeltern feiern – weil diese verstorben sind. Wie können Kinder mit diesem Verlust umgehen? Eine Hilfe für trauernde Mädchen und Jungen im Grundschulalter kann eine Trauergruppe, wie die in der Pfarrei Breisiger Land sein. Monatlich kommt die Gruppe unter der Leitung von Gemeindereferentin und Kindertrauerbegleiterin Josefine Bonn in Bad Breisig für zwei Stunden zusammen, um in einem geschützten Raum frei über Gefühle zu sprechen, aber auch um gemeinsam kreativ zu werden. Die nächste Gruppe startet im Januar.

„Es gibt eine Sprachlosigkeit in dem Bereich ‚Tod und Trauer‘“, bemerkt Bonn immer wieder. Eltern und Angehörige wüssten oft nicht, wie sie mit Kindern und Jugendlichen über den Tod im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis reden sollen. Der altersentsprechende Austausch und fachliche Informationen sowie das gemeinsame kreative Tun stärke die trauernden Kinder in ihrer veränderten Lebenssituation, so die Gemeindereferentin. „Ich merke, wie gut den Kindern das tut“, berichtet Josefine Bonn. Drei bis fünf Jungen und Mädchen kommen dann zusammen, um eine Lama-Wanderung zu machen, gemeinsam an Fantasiereisen teilzunehmen oder Erinnerungsstücke zu nähen. „Zuletzt haben wir zum Beispiel Kuschelkissen aus den alten Hemden oder Pullis der verstorbenen Mama oder Papa genäht.“ Während der Aktivitäten kämen die Kinder ins Sprechen. „Am Anfang der zwei Stunden steht auch immer ein festes Ritual: Wie geht es mir? An wen will ich heute besonders denken?“, dann werden Kerzen für diese Personen angezündet. Ein Ziel der Treffen ist es, eigene Lösungsstrategien für Probleme zu suchen und die Hilfe zur Selbsthilfe zu stärken. „Was tut mir gut? Welche Kraft habe ich in mir?“, seien Fragen, mit denen sie sich auseinandersetzen. Und: „Wie geht das Leben für mich weiter?“

Während die Kinder die Gruppe besuchen, gibt es die Möglichkeit für betroffene Angehörige gemeinsam mit einer ehrenamtlichen Trauerbegleiterin ins Gespräch zu kommen. „Wir nehmen die Eltern mit ins Boot“, betont Bonn. Denn Kinder würden viel mehr mitbekommen als einige Väter oder Mütter ehrwarten. „Beispielweise wollen Kinder nicht, dass Mama oder Papa traurig sind und versuchen daher zu funktionieren – dabei vernachlässigen sie ihre Trauer. Andersherum gilt das auch für Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder sie weinen sehen.“ Es gebe viel Leid, weil Menschen ihre Trauer nicht verarbeiteten. Die Trauergruppe sei eine Möglichkeit, mit dem Verlust umzugehen. Doch Bonn betont auch, dass innerhalb einer Familie jeder anders trauere. Gespräche zum Beispiel mit Trauerbegleiter*innen könnten helfen, die verschiedenen Trauerarten und -phasen zu verstehen. „Kinder trauern in ‚Pfützen‘. Sie springen in die Trauer, aber kurze Zeit später springen sie schon wieder heraus und spielen zum Beispiel ganz ausgelassen“, erklärt Bonn, die auch im Beerdigungsdienst aktiv ist und sich als Notfallseelsorgerin und in der Hospizarbeit engagiert.


Weitere Informationen


Weitere Informationen gibt es bei Gemeindereferentin Josefine Bonn per E-Mail an josefine.bonn@bistum-trier.de oder telefonisch im Pfarrbüro unter Tel.: 02633-9422. Unter beiden Kontaktmöglichkeiten können auch Termine für ein Vorgespräch vereinbart werden. Die Treffen sind kostenlos und können unabhängig von der Religionszugehörigkeit besucht werden. In der Pfarrei Breisiger Land gibt es weitere Angebote für Trauernde, wie Gedenkgottesdienste, das ökumenische Trauercafé, eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern und darüber hinaus die Möglichkeit zur individuellen Trauerbegleitung. Angebote für Familien, die einen Verlust erlitten haben, bietet auch die Katholische Familienbildungsstätte Bad Neuenahr-Ahrweiler an. Näheres dazu gibt es auf www.fbs-bna.de oder unter Tel.: 02641-27039. BA

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