Allgemeine Berichte | 19.04.2021

Bürgerforum Historische Altstadt Unkel

Zusammenschluss engagierter Bürger

Das Haus Mies in der Frankfurter Straße 42. Foto: privat

Unkel. Das Bürgerforum „Historische Altstadt Unkel“ ist eine überparteiliche Aktionsgemeinschaft von Unkeler Bürgerinnen und Bürgern, die verhindern wollen, dass durch Gleichgültigkeit oder Unverstand das charakteristische Erscheinungsbild der Unkeler Altstadt weiter beeinträchtigt wird. Das Bürgerforum will durch konstruktive Vorschläge und Initiativen dazu beitragen, Lösungen für bestehende oder zukünftige Sanierungsprobleme zu erarbeiten. Durch gezielte Aktionen, öffentliche Stellungnahmen und Informations- und Diskussions-veranstaltungen will das Bürgerforum Historische Altstadt erreichen, dass das Bewusstsein für den Erhalt der historischen Bausubstanz geschärft wird.

Warum ein Bürgerforum?

Unkel ist ein Magnet für verschiedenste Arten der Besucher. Eine besondere Anziehungskraft geniest die Uferpromenade (diese ist auch noch entwicklungsfähig) sowie im ganz besonderen die historische Altstadt mit ihren wundervollen Fassaden. Diese Anziehung von Touristen, Tagesbesuchern, Urlaubern, Übernachtungsgästen etc. ist ein Wirtschaftsfaktor, der in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen könnte. Qualitativ hochwertige Ästhetik ist auf lange Sicht gerechnet ein oft unterschätzter ein positiver Wirtschaftsfaktor.

Am 2. März 1977 hat der Rat der Stadt Unkel die „Satzung der Stadt Unkel über die Gestaltung und den Schutz des Ortsbildes“ beschlossen. Sie trat mit Wirkung vom 23. Juli 1977 in Kraft. Mit dieser Satzung wollte der damalige Stadtbürgermeister Baurmann das historische Stadtbild von Unkel der Nachwelt erhalten. In § 1 heißt es: (1) „Aufgabe dieser Satzung ist die Bewahrung kultur- und baugeschichtlicher Objekte und die Wahrung der Gestaltung des gewachsenen ortstypischen Stadt- und Straßenbildes der Stadt Unkel. (2) Die Satzung ist auf alle zur Genehmigung anstehenden Bauvorhaben anzuwenden. … (4) Einem besonderen Schutz unterliegen die im Anhang 2 aufgeführten Gebäude.“ In dieser Liste ist unter anderem auch das Haus der ehemaligen Drogerie Mies in der Frankfurter Straße 42 aufgeführt.

Leider hat diese Satzung einige im Anhang als besonders schützenwert gelisteten Gebäude nicht vor dem Abriss bewahrt. Ganz im Gegenteil – die Mehrheit des Rats der Stadt hat sich unter welchen Mehrheiten auch immer eher für den Abriss als für die Erhaltung der historischen Bausubstanz entschieden. Jüngstes Beispiel ist der am 23. März 2021 gefällte Beschluss zu einer Bauvoranfrage zum Abriss des Gebäudes Frankfurter Straße 42. Mit den Stimmen der rot-grünen Ratsmehrheit wurde gegen die Stimmen der CDU-Fraktion und der Freien Wähler dem Abriss stattgegeben. Geradezu erschreckend war das in der Diskussion geäußerte Argument, dass es zum Abriss schon aus wirtschaftlichen Gründen keine Alternative gebe. Eine Begründung, warum man der Satzung zum Schutz des Ortsbildes nicht folgen wolle, und warum eine Sanierung oder eine historische Wiederherstellung des Gebäudes nicht möglich sei, wurde nicht gegeben.

So kann es nicht weitergehen, wenn wir die historische Altstadt nicht Stück für Stück verlieren wollen. So wird es aber weitergehen, wenn wir Bürger uns nicht gegen diese verfehlte Baupolitik in der historischen Altstadt wehren.

Differenzierter Geschmack ist ein Produkt des Lernens der Gaumenrezeptoren, einen differenzierten Blick für Ästhetik, Harmonie und Weitblick zu bekommen ist ein Lernprozess und Lehrprozess.

Das Bürgerforum ist ein Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger, die die historische Altstadt von Unkel erhalten wollen. Jeder kann mitmachen und jeder, der sich für den Erhalt der historischen Altstadt einsetzen will, ist herzlich eingeladen, mitzumachen. Die Gruppe besteht ausfolgenden Gründungsmitgliedern (in alphabetischer Reihenfolge): Katharina Gallant, Daniela Görken-Bell, Klaus Hann, Prof. Dr. Wolfgang von Keitz, Peter Müller, Alfons Mußhoff, Daniel Schmitz, Martine Seibert-Raken und Knut von Wülfing.

Das Haus Mies in der Frankfurter Straße 42. Foto: privat

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