Verband alleinerziehender Mütter und Väter Koblenz e.V.
40 Jahre Unterstützung Alleinerziehender
Gemeinsames Engagement nicht nur für Steuergerechtigkeit, Existenzsicherung und Bildung
Koblenz. Die Lebensrealität von Familien hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die offizielle Familienpolitik orientiert sich dagegen weiterhin an einem Leitbild, das diese gesellschaftlichen Veränderungen nicht berücksichtigt. Genau deshalb hat es sich der 1967 gegründete und mittlerweile bundesweit aktive Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) zur Aufgabe gemacht, jener Ansicht auf politischer sowie gesellschaftlicher Ebene zu begegnen und für die Interessen der Betroffenen zu kämpfen. Seit fast 50 Jahren engagieren sich viele Menschen in und mit Einelternfamilien für die Belange der Gleichgesinnten. Nicht ganz so lange existiert auch der VAMV Koblenz e.V.. Zum 40-jährigen Geburtstag lud dieser nun zahlreiche Mitglieder, Freunde und Gäste ins „Haus Horchheimer Höhe“ in Koblenz zum Feiern ein.
Die Feierlichkeiten wurden von Inge Michels, Bildungsjournalistin und Moderatorin, eröffnet. Obwohl sich Alleinerziehende ungern in einer Sonderstellung sehen wollen, „gäbe es dennoch zu viel zu tun, um Wind um die eigene Person zu machen“, begrüßte sie die Gäste und Mitglieder. Zum Anfang hielt Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig ein Grußwort zu den Anwesenden. „Es ist immer gut, wenn man andere kennt, die sich in gleicher Lebenslage befinden, um sich auszutauschen; auch in einem Verband“, betonte er, der selbst in eine Einelternfamilie einheiratete.
Stand der Alleinerziehenden ist im Wandel
Der VAMV setzt sich für unterschiedliche Schwerpunkte ein. So zum Beispiel stärkt er den Alleinerziehenden den Rücken bei Steuergerechtigkeit, Existenzsicherung oder Bildung. In ihrer Festtagsrede stellte Hildegard Joniszus, Erste Vorsitzende des VAMV Koblenz e.V., klar heraus, dass „der Stand Alleinerziehender sich in den vergangenen 40 Jahren gewandelt habe“. Die ebenfalls in einer Einelternfamilie lebende Mutter resümierte über die Historie des Koblenzer Verbands und zeigte Meilensteine in der Vereinsarbeit auf. So blickt man auf herausragende Ergebnisse wie zum Beispiel die persönliche Unterstützung der Betroffenen oder Stammtische des Austausches oder auch die stetige Öffentlichkeitsarbeit zurück. „Auch die Vernetzung durch Mitgliedschaften im Förderverein Frauenhaus oder die Kooperation des Mehrgenerationenhauses in Koblenz spielt für uns eine ganz wichtige Rolle“, führt die seit 2004 tätige Vorsitzende aus.
Öffentliche Wirkung ist groß
Dass die öffentliche Wirkung dem Verband ein ganz besonderes Anliegen ist, zeigte auch ein Blick auf die Liste der Grußwortredner. Sowohl Detlev Pilger, MdB, als auch David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz beglückwünschten den Koblenzer Verband zum 40-jährigen Wirken. Beide waren sich in ihrem Grußwort nahezu einig, dass die durch den VAMV vertretende „Gruppe in der Familienpolitik stark in den Blickwinkel gerückt ist“. Auch der Landtagsabgeordnete Andreas Biebricher richtete einige Gratulationsworte an den Jubilar und seine Gäste. So machte er deutlich, dass „die Politik in Rheinland-Pfalz, gleich welcher Couleur, an einem Strang ziehe und man sich in Mainz einig sei, dass die Politik stets gefordert sei“.
Zu einem längeren Grußwort lud man auch die bis vor einiger Zeit noch als Bundesvorsitzende tätige Edith Schwab ein. Sie referierte neben der Gründungsgeschichte vor fast 50 Jahren auch über die bisherigen Erfolge als familienpolitischer Lobbyverband in Bonn, Berlin und Brüssel. „Der Bundes-VAMV wird stets wie bisher auch wie ein Seismograph auf die Interessen und Veränderungen in der Gesellschaft reagieren und entsprechend mit und bei der Politik agieren“, bekräftigte sie die bisherigen Erfolge dieser sensiblen, aber auch, hinsichtlich dem Überthema, der Gleichberechtigung, wichtigen Lobbyarbeit.
Nach den zahlreichen Grußworten und öffentlichen Glückwünschen nahm man sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Zeit, die Chancen und Herausforderungen Alleinerziehender heute und vor 40 Jahren zu beleuchten und zu bewerten. Die gesamte Feier wurde mit mehrmaligen Einlagen von Rolf Teßmann musikalisch untermalt. Am Ende der Festivität gab es Gelegenheit für Gespräche, begleitet von einer kleinen Diashow über die Erfolge bisherigen Wirkens.
