Verkehrsbeschränkungen und lediglich zwei verengte Fahrspuren bleiben noch bis Frühjahr
Ab Samstag geht es wieder über die neue Europabrücke
Am 8. Juni wird mit dem 2. Bauabschnitt begonnen
Koblenz. Nach 20 Monaten Bauzeit ist die Hälfte der Koblenzer Europabrücke fertig. Diese circa 200 Meter lange Vorlandbrücke, die zu der eigentlichen Moselüberführung ins Koblenzer Zentrum führt, stammt aus dem Jahre 1934 und ist total marode. Deshalb wurden im ersten Bauabschnitt die rechten zwei der insgesamt vier Spuren mitsamt Unterbau abgerissen und komplett neu gebaut. Den Verkehr stadteinwärts führen die Verantwortlichen über zwei verengte Spuren, die jedoch für Lkw gesperrt sind, da es sonst unendliche Staus auf der B9 gegeben hätte, weil der Platz fürs Überholen nicht ausreicht. Das wird auch weiterhin der Fall sein, wenn ab Samstagmorgen der Verkehr über die neu gebaute Brückenhälfte fließt. Peter Schwarz, zuständiger Abteilungsleiter im Bauamt der Stadt Koblenz, erläuterte in einer Pressekonferenz die Vorgehensweise: „In der Nacht von Freitag auf Samstag werden die Begrenzungen von den beiden derzeitigen Fahrbahnen mit Kränen auf den neuen Teil versetzt. Deshalb muss die gesamte Europabrücke zwischen 22 und 6 Uhr zu unterschiedlichen Zeiten ein bis zwei Stunden voll gesperrt werden. Bei dem geringen Verkehr nachts dürfte es dadurch nicht zu Staus kommen.“
Vollsperrung im November
Wenn dann der Verkehr ab Samstagmorgen über die nagelneue Vorlandbrücke rollt, kann am 8. Juni mit dem 2. Bauabschnitt begonnen werden. Dies bedeutet, dass die restliche Hälfte ebenfalls abgerissen und komplett neu gebaut wird. Wenn dieser Abschnitt weitgehend fertig ist, werden die beiden Bauteile zusammen geschoben, damit wieder eine einheitliche vierspurige Straße stadteinwärts entsteht. Für diesen Querverschub muss die B9 an einem Wochenende, vermutlich im November, für 48 Stunden voll gesperrt werden.
„Im Frühjahr nächsten Jahres ist die Europabrücke fertig und es gibt dort keine weiteren größeren Baustellen mehr“, versicherte Norbert Wagner vom Sachgebiet konstruktiver Ingenieurbau bei der Stadtverwaltung Koblenz.
Europabrücke besteht aus drei Bauteilen
Schließlich besteht die Europabrücke aus drei Bauteilen. Zum einen die Brücke stadtauswärts, die 1974 gebaut wurde und nach Ansicht der Ingenieure noch Jahrzehnte ohne Sanierung übersteht. Des Weiteren die Moselüberquerung stadteinwärts, die man in den 50er Jahren errichtet hat und ebenfalls noch lange Jahre der Verkehrsbelastung gewachsen ist. Und dann eben die jetzt neue Vorlandbrücke, für die insgesamt zwölf Millionen Euro aufgewendet werden. Die Stadt Koblenz erhält aber vom Land einen Zuschuss von 75 Prozent, da es sich um eine Bundesstraße handelt. Im Zuge des ersten Bauabschnitts haben Bagger auch die unter der Brücke liegende Turnhalle und einen alten Weltkriegsbunker abgerissen. Die neue Lützeler Turnhalle wird wohl im Herbst fertig sein.
Ab Samstag sind die beiden derzeitigen Fahrspuren gesperrt und der Verkehr fließt zweispurig über den neuen Teil rechts der Europabrücke.Fotos: HEP
Diese jetzt aufgetragene Fahrbahndecke ist nur provisorisch. Erst nach Abschluss aller Bauarbeiten wird der Endbelag aufgetragen.
Kräne versetzen die Fahrbahnbegrenzungen auf den neuen Teil der Brücke.
