Solarboot Cup Rheinland-Pfalz auf dem Moselstausee in Koblenz-Rauental
Angetrieben von der Kraft der Sonne
Unter 65 Teams siegte „Fizz“ von der Koblenzer Carl-Benz-Schule - Rahmenprogramm rund um die Sonne
Koblenz. 246 Teilnehmer in 65 Teams zeigten jetzt am Rhenania-Bootshaus in Rauental, was sie solarmäßig so drauf haben. Denn zum neunten Mal startete der Solarboot Cup Rheinland-Pfalz, den die Koblenzer Martin Görlitz Stiftung für Energie, Umwelt und Soziales alljährlich auf der Mosel veranstaltet. Inzwischen ist das Wettrennen ferngesteuerter und solarbetriebener Boote auf dem Moselstausee weit über die Grenzen von Koblenz bekannt.
Der 2012 und 2013 durchgeführte Wind Power Contest wurde nicht mehr angeboten, da es wegen der aufwendigen Technik und Organisation zu wenig Anmeldungen gab. Solarboote werden von der Kraft der Sonne, die es am Wettbewerbstag mehr als reichlich gab, angetrieben und sind ein Beispiel dafür, wie Sonnenenergie direkt oder über einen Speicher zu Antriebszwecken genutzt werden kann. Hier gab es nur Modelle, die auf der Mosel über die 50 Meter zwischen zwei Bojen pendelten. Bewertet wurde die zurückgelegte Strecke innerhalb der festgelegten Laufzeit von 15 Minuten.
Dass Solarboote auch Personen transportieren können, demonstrierte eindrucksvoll die BBS Lahnstein, die vor einigen Jahren einen kleinen Katamaran mit vier Sonnenkollektoren baute. Die erzeugen 800 Watt (knapp ein PS), für den Elektro-Außenborder, der das Boot relativ flott antreibt.
Seit Mitte der 1980er-Jahre gibt es in Deutschland vermehrt Ingenieure, Bastler, Tüftler und Bootsbauer, die sich mit diesem Thema beschäftigen. So hat die Martin Görlitz Stiftung das Thema Solarboote in ihr Stiftungsprogramm aufgenommen, weil es geeignet ist, Kinder und Jugendliche zu faszinieren und Wissen über Energie und Technik zu vermitteln. Außerdem kann daraus eine Freizeitaktivität werden, die beim Basteln drinnen und beim Erproben und Fahren draußen stattfindet.
So mussten alle Modell-Solarboote von ihren Teams entworfen und gebaut werden. Für Kinder, dabei waren Teams von den Grundschulen Moselweiß und Lindenbaum in St. Sebastian, gab es einen Wasserfloh Cup, bei dem die 25 Gruppen ihre kleinen Solarboote starteten. Für den Wasserfloh Cup stand auf dem Gelände ein abgetrennter Bereich zur Verfügung. Bei den „Großen“ waren aus Koblenz drei weiterführende Schulen vertreten: Julius-Wegeler-Schule, Bischöfliches Cusanus-Gymnasium und die berufsbildende Carl-Benz-Schule.
Am Rhenania-Bootshaus gab es aber nicht nur den Solarboot Cup, sondern noch ein großes Rahmenprogramm, das sich mit der Sonnentechnik beschäftigte.
Da sprudelte in einem Solarkocher leckere Gemüsesuppe und Strom betriebene Autos, Motorrad, Bikes, Roller, Segways und sogar eine Solar-Rikscha wurden gezeigt.
Daneben starteten die Organisatoren Wettbewerbe für Kinder, die auch in einem Planschbecken Spaß hatten. Insgesamt waren 60 Helfer im Einsatz, darunter auch DRK und mit Booten Feuerwehr und DLRG. Schließlich kann bei Hunderten Aktiven und Besuchern einmal etwas passieren, was aber nicht der Fall war.
Am Nachmittag rief dann Martin Görlitz die Teams zur Siegerehrung zusammen. Bei der Wertung wurden auch Nutzlast und andere Parameter berücksichtigt. Spitzenreiter war das Boot „Fizz“ der Koblenzer Carl-Benz-Schule, das 1300 Meter zurücklegte. Ihm folgte „König der Wellen“ vom Bischöflichen Cusanus Gymnasium Koblenz mit 1200 Metern. Die Plätze 3 bis 5 sicherte sich das Luxemburger Team Lycée Michel Rodange. Auf dem achten Rang landete das Boot „Suntrieb“ von der Schottel GmbH in Spay. Vom Cusanus Gymnasium kam „Fettes Boot“ auf Platz 11 und „Tornado“ auf Platz 19. Platz 21 belegte „Dolphin 13“ von der Jugendwerkstatt Energie & Technik Koblenz, und ihr Boot „Poseidon“ kam auf Platz 33. „Solar Predator“ von der Julius-Wegeler-Schule Koblenz errang Platz 37 von 42 bewerteten Booten.
