Lidl-Vertriebsgesellschaft Koblenz
Auszubildende übernehmen Lidl-Filiale
Koblenz. Zwölf Tage lang durften 24 Auszubildende der Lidl-Vertriebsgesellschaft Koblenz die Filiale in der Ernst-Abbe-Straße, es ist eine von vier Koblenzer Filialen, eigenständig führen. Die Stammbelegschaft nahm in der Zeit Urlaub oder wurde in einer anderen Filiale eingesetzt. Nach der Schlüsselübergabe durch den Ausbildungsleiter, Bernd Karbach, oblag es dann den jungen Nachwuchskräften des zweiten und dritten Ausbildungsjahres, alle Aufgaben, die im Tagesgeschäft anfallen, zu übernehmen. Ihre praktischen Erfahrungen, die sie im Laufe ihrer Ausbildung bereits in den jeweiligen Filialen sammeln konnten, war für diese neue Herausforderung, mit der Lidl seinem Nachwuchs eine besondere Förderung zukommen lässt, schon einmal eine gute Basis. Zudem erhielten die Auszubildenden vorher eine gezielte Einweisung in einer anderen Filiale sowie eine Besichtigung der Projekt-Filiale im Gewerbegebiet Nord. Die Aufgaben während des Projekts waren über alle Arbeitsbereiche verteilt.
Jeder sollte alles mal gemacht haben
Ob Produkte und Lebensmittel zu verräumen, die Kasse zu bedienen, die Frischekontrolle durchzuführen, der Boden zu reinigen war oder Waren bestellt und das Backwarensortiment betreut werden mussten – jeder sollte alles mal gemacht haben. Sogar die Filialleitung wurde aus dem Kreis der Auszubildenden rekrutiert. Sie teilte ein, welcher der Mitlernenden welche Aufgaben übernehmen sollte. Als sich am ersten Tag die Türen der Lidl-Filiale für die Kunden um 8 Uhr morgens öffneten, sah man die jungen Leute schon emsig wirken. Einer bestückte das Regal mit den Zeitschriften, ein anderer setzte sich an die Kasse. Die erste „Amtshandlung“ des jungen Mannes dort war gleich eine Rückgabe. Schon ergab sich das erste Problem. „Weißt du, wo hier der Knopf für die Rückgabe ist?“, fragte er eine seiner Mitstreiterinnen. Und weil der ganze Vorgang eben etwas länger dauerte, entschuldigte er sich formvollendet bei der Kundin. Danach klappte alles reibungslos. „Das sind zehn Euro zwölf, bitte!“ Außer dem Rückgabe-Kunden schien es niemandem aufzufallen, dass jetzt ein anderer, frischerer Wind durch die Filiale wehte. Vivien Angeli ist seit einem dreiviertel Jahr Lidl-Mitarbeiterin, Verkaufsleiterin „in Einarbeitung“. Sie war neben der normalen Betreuung „ihrer Filialen“ während des Projekts der direkte Ansprechpartner für die hier in Schichten arbeitende Filialleitung. Sie versprach, jederzeit ein offenes Ohr für alle anliegenden Fragen zu haben. Als einer der Filialleiter war Eugen Dremluk im Einsatz. Schon bei dem letzten Azubi-Projekt war er dabei und machte einen hoch motivierten Eindruck, schien seine Augen und Ohren überall zu haben. Die Arbeit mache ihm, wie er sagte, richtig Spaß.
Verantwortung übernehmen
Am Ende des Projekts hatte seine Begeisterung nicht die Spur nachgelassen. Die Qualität der Azubi-Mitarbeiter sei dieses Mal extrem höher gewesen, als im Jahr zuvor. Dennoch habe es wegen der verschiedenen Wissensstände seiner Kollegen ein paar Tage gedauert, bis die Arbeits-Abläufe in der Filiale glatt liefen. Er sei sich sicher, das Team wäre bei einem längeren Projekt-Zeitraum noch erfolgreicher. Noch während er das erzählte, rief er den Mitarbeitern zu: „Wir brauchen noch eine Kasse“! Ganz klar: Der junge Mann ist multitaskingfähig. Auch Philipp Zimmermann, der als „grünes Männchen“ gerade die Frischekontrolle bei Obst und Gemüse ausübte, Annika Sundermeier, die mit der Reinigungsmaschine durch die Gänge schob und Halim Yenigül an der Kasse – alle äußerten sich zufrieden über das Projekt, das sie viel Neues gelehrt habe, vor allem, Verantwortung zu übernehmen. Parallele Schulungen in der Filiale durch Verkaufsleiter aus anderen Bezirken rundeten den Lernprozess ab. Als „Profis von morgen“ fühlten sich die Auszubildenden jetzt gut vorbereitet auf ihren weiteren beruflichen Werdegang bei Lidl. Sicherlich war dieses anspruchsvolle Projekt auch ein Meilenstein im Hinblick auf die Abschluss-Prüfung, auf die sie zusätzlich in meist einwöchigen Seminaren in Mainz vorbereitet werden.
Positive Rückmeldungen
Vivien Angeli, die in der Filiale zwei- bis dreimal die Woche nach dem Rechten sah, teilte die Meinung der Auszubildenden. Nachdem sich jeder in seine Aufgabe hineingefunden und sich die Teambildung eingespielt hatte, sei alles rund gelaufen. Und auch der Ausbildungsleiter zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Projekt-Ergebnis. Die jungen Leute seien organisiert an die Aufgabe herangegangen und hätten sich in der Führung diszipliniert gezeigt. Einige von ihnen hätten schon jetzt wegen einer neuerlichen Teilnahme im nächsten Jahr angefragt. Auch von den Kunden habe es nur positive Rückmeldungen gegeben. Am letzten Projekttag führte Lidl einen Bewerbertag durch. Dazu wurde Interessierten auf dem Parkplatz vor der Filiale die Möglichkeit gegeben, sich in Gesprächen mit einzelnen Auszubildenden und ihren Betreuern über das Ausbildungsangebot des Handelsunternehmens zu informieren. Der Zulauf war an diesem Tag allerdings nicht besonders groß.
„Azubi & Studientage“ Messe am 24. und 25. April
Ganz anders werde das aussehen bei der Messe „Azubi & Studientage“, die am 24. und 25. April in der Koblenzer Conlog-Arena abgehalten wird, wusste Karbach aus Erfahrung. Auch Lidl wird dort mit einem Stand vertreten sein, um die hervorragenden Berufsperspektiven in dem Unternehmen vorzustellen. Die Lidl-Vertriebsgesellschaft Koblenz wird voraussichtlich rund sechzig Auszubildende im nächsten Lehrjahr einstellen.
