25-jähriges Jubiläum der Koblenzer Elterninitiative krebskranker Kinder
Beistand und Unterstützung seit einem Vierteljahrhundert
Insgesamt wurden 5,2 Millionen Euro Spendengeld gesammelt und gemeinnützig verwendet
Koblenz. Ein Festakt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz e.V. (EIKKK) fand im Rathaussaal statt. Diese Initiative wurde am 4. September 1989 von betroffenen Eltern gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, krebskranken Kindern und Eltern in der schwierigen Zeit der Krebstherapie zur Seite zu stehen. Dass sie damit Erfolg haben und dieser sich bis über die Grenzen von Koblenz hinaus herum gesprochen hat, zeigte die Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik und Wirtschaft. Hier unter anderem Andreas Biebricher (CDU), Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger und auch Ärzte des Klinikum Kemperhof in Koblenz und viele mehr. In ihrer ausführlichen Festrede gab Helma Kutzner, 1.Vorsitzende der EIKKK, einen Einblick in die vergangenen 25 Jahre. Weiter gab sie auch einen Ausblick in die Arbeit der Initiative.
Beeindruckende Statistik
Im statistischen Rückblick wurde das Engagement des Vereins deutlich. So sammelte man in den letzten 25 Jahren einen Erlös von 5,2 Millionen Euro Spendengeld. Bisher wurden 330 Familien betreut und sie verschwieg auch nicht, das für 70 Kinder jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Diagnose Krebs und das eigene Kind ist betroffen: Was dann folgt, ist Schock, Wut, Verzweiflung, Leere und Angst. So war persönliche Betroffenheit und fehlendes Angebot bei hohem Bedarf die Initialzündung für die Gründung der Elterninitiative. Innenminister Roger Lewentz als Schirmherr des Jubiläumsjahres fand in seiner Rede zum Geburtstag hoch lobende Worte für das großartige Engagement der Elterninitiative.
Er überbrachte auch Glückwünsche zum Geburtstag von der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. Die Elterninitiative ist eine herausragende Einrichtung und die Menschen haben eine gute Vorstellung von der Arbeit dieser Initiative und spenden dafür sehr gerne, so der Innenminister. Lobende Worte fand er auch für den Erinnerungswald für die verstorbenen Kinder im Koblenzer Stadtwald. Weiter fand er auch Gefallen an den so genannten „Mutperlen“.
Viel Lob und Respekt für das langjährige Engagement
Gleich zu Beginn, wenn die Diagnose steht, bekommt das Kind eine lange gewachste Schnur. Hierbei entsteht in der Zeit der Behandlung eine bunte Kette mit Perlen, die jeweils eine eigene Bedeutung haben. Zum Abschluss seiner Rede hatte Roger Lewentz noch eine echte Überraschung. Er konnte verkünden, dass die 1. Vorsitzende des Vereins, Helma Kutzner in Kürze das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland offiziell verliehen bekommt. Mit dieser Überraschung hatte niemand gerechnet und lang anhaltender Beifall brandete auf.
Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig zeigte in seiner Rede ebenfalls Respekt vor der Arbeit der Elterninitiative und bescheinigte eine tolle Arbeit in den vergangenen 25 Jahren.
Mit ihrer Arbeit leistet die Initiative zahlreiche und nachahmenswerte Projekte und Hilfsaktionen und einen wichtigen Beitrag in der Kinder- und Jugendmedizin in Koblenz.
Professor Dr. med. Thomas Nüßlein, Chefarzt der Kinderklinik Kemperhof sprach in seiner Rede von Fürsprechern für die Eltern krebskranker Kinder und er lobte das Herzblut, mit dem man in der Elterninitiative zu Tate geht. Dr.med. Rudolf Ferrari, Oberarzt der Kinderklinik Kemperhof, erzählte von einem Diagnose-Eröffnungsgespräch - so wie wir unsere eigenen Kinder behandelt wissen wollen, so behandeln wir auch unsere Patienten, sagte Ferrari eindrucksvoll. Die Behandlung erfolgt professionell, kompetent, auf wissenschaftlich höchstem Niveau, familienorientiert, heimatnah, mitfühlend und mit menschlicher Wärme, so Ferrari.
Durch die aktive Unterstützung der Elterninitiative können viele Dinge gemeistert werden und so will man gemeinsam Normalität in den Krankenhausaufenthalt bringen. Bei dem Festakt kamen noch Grußworte von Benedikt Geldmacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Kinderkrebsstiftung sowie von Iris Ehrmann, Brückenschwester und Andrea Wolf, ltd. Stationsschwester der Kinderonkologie. Die Moderation übernahm an diesem Abend Hans-Georg Meier und musikalisch wurde der Festakt begleitet vom Blechbläserensemble „Quartettino“ und auch dem A-capella-Ensemble „Halbtrocken“.
