Der Weihnachtscircus begeisterte
In Koblenz treten bis einschließlich Dreikönigstag Artisten aus aller Welt auf

Koblenz. Zirkus um die Weihnachtszeit und dann frieren im großen Viermastzelt? Nein, dass es auch anders geht, beweist noch bis einschließlich Sonntag, 6. Januar, das erste Koblenzer Weihnachtscircus-Festival auf dem Wallersheimer Messegelände. Schon bei der Premiere kurz vor Heiligabend waren bei der nahezu ausverkauften Vorstellung fast 1000 Zuschauer im gut geheizten Zirkuszelt begeistert von der Show der rund 25 Artisten, unter anderem aus Kuba, Ghana, England und der Ukraine. Warum Firmenchef Manuel Fischer (R&F-Entertainment Köln) in Koblenz das erste Weihnachtscircus-Festival veranstalten, erklärt Pressesprecher Gerd Hübner gegenüber Blick aktuell: „Seit sechs Jahren läuft erfolgreich der Weihnachtscircus in Bonn und da suchte man eine Stadt in der Nähe. Koblenz hat ein begeisterungsfähiges Publikum und ein großes Umfeld, das von Andernach bis Mayen und in den Westerwald reicht. Im Koblenzer Umkreis von 50 km gibt es ein Publikum, das guten Zirkus zu schätzen weiß.“
Weihnachtszirkus hat Konjunktur
„Vor allem Familien gehen mit ihren Kindern gerade in der Weihnachtszeit besonders gerne in den Zirkus“, führt der Pressesprecher aus. Und der Erfolg in Koblenz gibt ihm recht, denn in der Schängelstadt ist die Resonanz des Publikums äußerst positiv. Veranstalter und Artisten sind angetan von den bisherigen Besucherzahlen und freuen sich darauf, das internationale Festivalprogramm noch bis zum Dreikönigstag präsentieren zu können. Und danach sind die Artisten wieder in alle Winde zerstreut, denn in dieser Form ist das Zirkusprogramm in Koblenz einmalig und wurde nur für diese gut zwei Wochen zusammengestellt. Das Besondere ist, dass das Publikum selbst zur Jury wird und mit abstimmt, wer am Ende der Spielzeit als Sieger aus dem Festival hervorgeht. Das Publikum hat die Wahl zwischen Salvatore Sambito aus Italien, Sprechstallmeister/Conference, der charmant durch das Programm führt und weiteren Künstlern. Das „Duo Badea“ besteht aus zwei starken, muskelbepackten Typen, die immer wieder mit neuen erstaunlichen Varianten der Handstandakrobatik glänzen. Summer Roberts aus England präsentiert Pferde- und Ponydressuren und stand bereits mit drei Jahren das erste Mal in der Manege. So erlernte sie von klein auf die Kunst den Pferden spielerisch Formationen und Tricks beizubringen, und diese damit sowohl mental als auch körperlich zu trainieren. In einer zweiten Darbietung zeigt die englische Circusprinzessin in einer sanften Dressur edle Ponyrassen.
„Tanz mit dem Feuer“
Bekannt als die tanzenden Knoten sind „Ndux Malax“ aus Ghana. Da springt die afrikanische Lebensfreude schnell auf das Publikum über. Hand- und Kopfstände reihen sich aneinander und aufeinander, in Windeseile entstehen dabei wunderschöne Menschenpyramiden. In einer zweiten Darbietung zelebrieren die Artisten den „Tanz mit dem Feuer“. Die „Havanna Company“ aus Kuba sorgt für exotisches Flair und Lebensstil. Flüge und schwierige Sprünge bis hoch unter die Zirkuskuppel lassen dem Besucher den Atem stocken. Die Flieger werden dabei von einer Schaukel katapultiert und zeigen unter anderem einen dreifachen Salto und einen Doppelsalto mit doppelter Schraube. Aber auch mit Seilspringen, dem sogenannten Rope Skipping, begeistern die kubanischen Artisten das Publikum. Auch „Raubtiere“ sind im Programm. Grüne und graue Augen starren aus dem Manegenrund ohne Schutzgitter ins Publikum. Hauskatzen schleichen auf ihren Samtpfoten daher und demonstrieren, was Tierlehrer Vik Koshman aus der Ukraine ihnen mit Einfühlungsvermögen und viel Liebe beigebracht hat.
Schweben wie auf Wolken
Schwebende Gefühle zeigen „Valentin & Raluca“, die auch privat ein Paar sind. An elastischen Bändern, in der Zirkussprache „Strapaten“ genannt, erzählen sie dem Publikum eine Liebesgeschichte. Mann und Frau schweben wie auf Wolken und kommen auf den Boden der Realität zurück. Akrobatische Tänze mit Hula Hoop-Reifen bietet Vanessa mit ihrem feurigen Temperament, die ihr Können zusehends steigert. Nicht nur als Sprechstallmeister, sondern auch am Schwungseil ist Salvatore Sambito ein Meister. Elegant und anmutig spielt er in luftiger Höhe mit den Nerven des Publikums. Beim Exotentableau drehen Kamele ihre Runden und führen ihre Künste vor.
HEP