Die Karnevalssession 2012/13 in „Kowelenz“ aus Sicht des OB
Liebe Leserinnen und Leser!Kürzlich fragten mich Studenten im Rahmen meiner ehrenamtlichen Lehrtätigkeit an der Universität in Koblenz: „Haben Sie als Oberbürgermeister eigentlich viel mit dem Karneval zu tun?“ Ich lächelte, dachte kurz nach und antwortete: „Und ob! Der Karneval ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens, an dem ein Koblenzer OB Anteil zu nehmen hat, von Berufs wegen. Dazu kommt, das es mir privat auch noch gefällt!“
Und dann kam mir in Erinnerung, dass ich bereits seit Herbst viele Termine in der diesjährigen „Session“ hatte bis hin zum traditionellen Prinzenempfang im historischen Ratssaal.
In den bevorstehenden Wochen werden - neben der Hauptarbeit im Rathaus, die selbstverständlich unverändert weiter läuft - recht viele Hallenveranstaltungen im Kalender einzuplanen sein. Ich habe nämlich den Ehrgeiz, in meiner achtjährigen Amtszeit alle 44 Vereine der „Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval“ (AKK) mindestens einmal besucht zu haben. Damit das professionell geplant wird, habe ich mit dem ehemaligen AKK-Geschäftsführer Heiner Blau einen ehrenamtlichen „OB-Karnevalsbeauftragten“ (ich nenne diese Aufgabe immer gerne scherzhaft: „Hofmarschall“), der für die Planung, Vorbereitung und Durchführung meiner Karnevalstermine verantwortlich ist.
Das gilt auch für den Straßenkarneval mit den - aus Sicht des OB - Highlights: Rathauserstürmung und selbstverständlich dem Rosenmontagszug, bei dem ich mich wieder auf dem Komitee-Wagen des in diesem Jahr Prinzen stellenden Traditions-Vereins „Alt-Herren Corps“ (AHC) aktiv einbringen werde.
Karneval in Koblenz, das ist auch Bürgerbeteiligung pur. Denn die
AKK organisiert immerhin 10.000 Mitglieder. Neben dem organisierten Sport ist das eine echte Massenorganisation, und zwar mit Einfluss. Das hat man wieder einmal bei der „Prinzeninthronisation“ am vergangenen Wochenende in der Rhein-Mosel-Halle erleben können: Die Verantwortungsträger/-innen aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben waren nahezu komplett unter den - wie könnte es anders sein (?) - 1.111 Gästen. Karneval ist engagierte Netzwerksarbeit.
Jede Session hat ihre Besonderheiten. Die laufende Session besticht neben dem herausragenden Prinzenpaar (Peter der Große und Confluentia Christiane haben eine beachtliche Präsenz) mit einem „zauberhaften“ Gefolge von 111 individuellen, wunderbar geschneiderten Märchenfiguren. Da hat auch das „tapfere Schneiderlein“ ganze Arbeit geleistet.
Unter der konsequenten Verantwortung des auch als Entertainer wirklich begabten AKK-Präsidenten Franz-Josef Möhlich kam die Intro noch einmal mehr im positiven Sinn „moderner“ daher: das gilt für Bühnenbild, Tanz, Musik und Lebensalter der Aktiven, wie auch für die großartige Ablaufdisziplin (ein verlässliches Ende des offiziellen Teils um Mitternacht ist im allgemeinen Interesse). Zur musikalischen Modernisierung trägt auch Torsten Schupp bei, der sein Publikum nicht nur beim Schängel-Lied musikalisch zunehmend gut mitnimmt. Die tänzerischen Qualitäten, insbesondere im Show-Dance, sind in Koblenz top!
Der Karneval ist auch eine politische Kraft, und zwar eine positiv gestaltende, wie wir wiederum in der sehr eindeutigen Büttenrede von Franz-Josef Möhlich zum Erhalt der Seilbahn erleben durften. Das ist Karneval in seinen Ursprüngen: Frech und furchtlos auch gegenüber den Autoritäten, hier dem Trierer Bistum gegenüber. Das ist Karneval vom Feinsten.
Und dann einfach viel Spaß an der Freud, ein paar unbeschwerte Stunden, zudem unter Freunden und Freundinnen. Das ist einfach schön. Ach ja, richtig: Die Rhein-Mosel-Halle hat ihre erneute Feuertaufe bestanden, rechtzeitig vor der Session. Nach 33 (!) -monatiger Bauzeit.
Also, auf die Session ein dreifach donnerndes Olau! Rhein-Mosel-Halle: Olau! AKK: Olau! Koblenz: Olau!...Es darf auch eine „Rakete“ sein …
Ihr
Joachim Hofmann-Göttig
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