Verein und Fans rücken wieder enger zusammen und arbeiten am gemeinsamen Ziel Klassenverbleib
Die TuS Koblenz ist eine Herzenssache
Koblenz. Zu einer rund einstündigen Gesprächsrunde hatte der Dachverband der Koblenzer Fanclubs geladen. Neben Dirk Laux (Präsidiumsmitglied Sport) und dem neuen Geschäftsführer Walter Convents war auch Cheftrainer Petrik Sander mit im Boot und stand den rund 50 TuS-Fans Rede und Antwort. „Der Kontakt ist niemals ganz abgerissen. Ich denke gern an die Drittligasaison zurück. Auch diese Saison war seinerzeit schwierig. Aber ich denke, du erinnerst dich später meist immer nur noch an die guten Momente und nicht an solche Dinge wie unsere Kabinen am Oberwerth“, so Sander.
Der ehemalige Bundesligatrainer weiter: „Ins Ausland, von wo es auch Angebote gab, wollte ich nicht. Und so wurde das Ganze eine Bauch- und Herzensangelegenheit“, begründete er seinen Entschluss, seine Zelte erneut am Deutschen Eck aufzuschlagen. „Klar ist die momentane Situation schwierig. Dafür gibt es auch noch zu viele Baustellen. Doch auch hier geht es vorwärts. Die Stadionmitarbeiter helfen, wo sie nur können. Wir haben schon einige Schwachpunkte abgestellt. Es ist zu merken, dass Stadt und Verein zusammenrücken. Sportlich habe ich eine Mannschaft vorgefunden, die offen und willig ist. Allerdings sehe mich mir hier nicht als alleiniger Heilsbringer. Auch das Umfeld muss helfen. Und wir müssen auch den ersten Schritt machen. Trotzdem appelliere ich an die Fans, dass sie nach Zweibrücken kommen und uns unterstützen. Die Jungs brauchen diese Hilfe von außen“, so Sander.
Und dass die Fans wieder an einem Strang ziehen, dafür machte sich auch Präsidiumsmitglied Laux stark. „Ich kann nur für mich sprechen, weil ich mich erst kurzfristig mit der Problematik befassen konnte. Aber wir müssen einen Weg finden, dass wir auch mit den Fans des Inferno Koblenz zusammenfinden.“ Diese hatten sich bereits vor dieser Versammlung kurz mit Laux verständigt. Hintergrund des Zerwürfnisses ist, dass es beim Freundschaftsspiel der TuS in Oberhausen im Januar 2014 vor der Partie eine Schlägerei zwischen Koblenzern und Oberhausenern gegeben hatte, die dieser Fan-Gruppierung zugeschrieben wurden. „Von unserer Gruppe war nachweislich keiner mit bei RWO dabei. Deshalb konnten wir auch nicht daran beteiligt gewesen sein. Aber trotzdem blieb die Behauptung bis heute immer im Raum stehen. Einige Mitglieder hatten deshalb sogar Probleme bei ihren Arbeitgebern“, so der Gruppensprecher an diesem Abend.
„Fehler sind auf beiden Seiten gemacht worden. Der größte war wahrscheinlich, dass hier so lange nicht gesprochen wurde. Wir müssen einfach einen Weg finden, dass ihr mit dem Verein wieder euren Frieden findet“, stellte Laux klar, dass es weitere Gespräche geben wird.
Unentbehrlich neben Fans sind aber auch treue Sponsoren. „Sponsoren zu gewinnen, aber auch bestehende Verträge zu festigen - das ist im Augenblick der Schwerpunkt meiner Arbeit. Zu meinen Aufgaben gehört aber auch die Außendarstellung“, so Laux. „Auch daran arbeiten wir. So werden wir bei den ersten beiden Heimspielen wieder damit beginnen, je 200 Freikarten an Schulen zu verteilen. Allerdings muss ich mich noch in mehr Bereiche einarbeiten. Deshalb bin ich heute auch hier, um einmal den Blickwinkel aus Fan-Sicht kennenzulernen.“
Gegen Ende des Abends wurde nochmals auf das aktuelle Geschehen eingegangen. So war die Verletzung von Oliver Laux ebenfalls Thema bei den Anhängern. „Hier muss die Mannschaft noch enger zusammenrücken. Ob wir überhaupt nachlegen können, kann ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht sagen. Ich habe zwar noch Optionen im Kopf, die aber nur umgesetzt werden können, wenn alles passt.“
So konnte Moderator Christian Krey einen gelungenen Fan-Abend kurz zusammenfassen: „Ich denke, dass es heute ein guter Abend war. Jetzt muss wieder etwas zusammenwachsen, damit wir auch etwas bewegen können. Und dann führt der Weg der TuS auch wieder nach oben.“ Und das wünschen sich alle Fußballfreunde rund ums Deutsche Eck - zumal Sander, wenn auch nur in einem Nebensatz, andeutete, dass er durchaus bereit ist, am Oberwerth zu bleiben. „Vor der Leistung der Mannschaft 2011 ziehe ich noch heute meinen Hut. So etwas schwebt mir für die kommende Saison auch vor.“
