Allgemeine Berichte | 12.05.2015

Wenn Sprache und Wahrnehmung an Grenzen stoßen - Kunst in der Pfaffendorfer Kirche

Die unbeleuchtete Seite der Worte

Koblenz. Zum zweiten Mal veranstaltet die Ev. Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf in Verbindung mit dem Kunstverein Mittelrhein KM 570 ein Kunstprojekt in der denkmalgeschützten Pfaffendorfer Kirche. In diesem Jahr wird dort der Künstler Klaus Schneider aus Frankfurt/M. in der Zeit vom 22. Mai bis 5. Juli mit Installationen vertreten sein. Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit der Lutherdekade 2017, die in diesem Jahr unter der Überschrift „Bild und Bibel“ steht.

Klaus Schneider , der sich wechselweise als einen „skeptischen Sprachfaszinierten“ oder „faszinierten Sprachskeptiker“ bezeichnet, beschäftigt sich in seinen Werken mit den Zusammenhängen und Grenzen von Wahrnehmung und Sprache.

Er konfrontiert die Medien Sprache und Schrift mit denen der Malerei und Fotografie. Dabei verzichtet er auf die herkömmliche Schriftsprache und übersetzt die Worte in Blindenschrift. Indem sich so dem Betrachter die inhaltliche Bedeutung der Zeichen zunächst verschließt, wird eine grundlegende Eigenschaft von Sprache offensichtlich: Sie beruht auf einer gesetzten Ordnung und ist Ergebnis eines rational geprägten Transformationsprozesses, der Gemeintes verkürzt, verallgemeinert und dadurch nur ungenau erfasst. Was bedeutet das aber für unsere Wahrnehmung und für die Kommunikation darüber?

Bei der Ausstellung in Pfaffendorf werden vom Künstler verfasste Texte in Form von Blindenschrift (Brailleschrift) aus SwarovskiGlasSteinen auf den Wänden der Seitenschiffe sowie auf beiden Seitenwänden des Altarraumes angebracht. Zusätzlich werden farbige Papierblätter mit Original-Brailleprägung erscheinen.

Im Kirchenraum verteilt werden ein Künstlerbuch und ein Textbrunnen zu sehen sein. Alle Braille-Schrifttexte werden in einem Begleitheft übersetzt nachvollziehbar sein.

Die thematische Verbindung von Bild und Sprache wird auch in den Veranstaltungen des Rahmenprogramms aufgenommen. Am Dienstag, 26. Mai, 19.30 Uhr referiert Frau Prof. Dr. Bauks von der Universität Koblenz über die Ursprünge des alttestamentlichen Bilderverbots. Am 28. Mai, 19.30 referiert Herr Prof. Dr. Addicks, bis vor wenigen Jahren Anatomieprofessor an der Universität Köln, über die „Anatomie des Sehens - medizinisch-philosophische Betrachtungen zu einem alltäglichen Vorgang“. Am 2. Juni, 19.30 Uhr ist Schech Bashir Ahmad Dultz, Vorsitzender der Deutschen Muslimliga Bonn, zu Gast. Er hält unter der Überschrift „Gottesbilder - Menschenbilder - Feindbilder“ einen Vortrag über das Bilderverbot im Islam. Die Reihe der Vorträge beschließt am 9. Juni, 19.30 Uhr Frau Dr. Felsch von der Universität Koblenz unter der Überschrift „Von Gott und Glaube in Bildern sprechen“.

Zwei Konzerte während des Ausstellungszeitraums runden das Programm musikalisch ab. Am Sonntag, 14. Juni, 17 Uhr findet ein Sommerkonzert statt. Im ersten Teil kommen Werke deutscher Komponisten zur Aufführung. Nach der Pause werden italienische und spanische Kompositionen zu hören sein. Ausführende werden Edeltrud Kahn (Sopran), Klaus Büschler (Oboe), Vilhjalmur Sigridarson (Violoncello) und Thomas Schwarz (Klavier) sein. Karten gibt es nur an der Abendkasse .

Am Sonntag, 28. Juni, 17 Uhr ist dann der Gospelchor aus Bad Neuenahr zu Gast in der Kirche. Hier ist der Eintritt frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Geöffnet ist die Kirche sonntags vor (10 bis 11 Uhr) und nach (12.00 bis 13 Uhr) den Gottesdiensten sowie zu den angekündigten Vorträgen. Informationen gibt es unter der Rufnummer (02 61) 7 56 05.

Das gesamte Veranstaltungsprogramm ist veröffentlicht unter www.kirchenretter.de.

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