Die aktuelle Buchvorstellung
Erinnerungen an die 60er und 70er Jahre in Koblenz
Manfred Gniffke stellte sein neuestes Buch vor
Koblenz. Manfred Gniffke hat sein neues Buch vorgestellt, es heißt „Aufgewachsen in Koblenz“ und ist im Wartberg-Verlag erschienen. Es enthält eigene Erinnerungen an die sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, vor allem beschreibt es in zahlreichen Facetten die Kindheits- und Jugendjahre seiner beiden Kinder: „Ich habe diese Erinnerungen für Beate und Michael, meine Frau und für die Mitmenschen geschrieben, die sich gerne an ihre Kinder- und Jugendzeit in den 60er- und 70er Jahren in Koblenz erinnern“, heißt es im Vorwort.
Es war die Zeit, als die VW Käfer das Straßenbild dominierten, die gute alte D-Mark Zahlungsmittel und die Wahlbeteiligung noch sehr hoch war. Koblenz war noch immer mit den Hinterlassenschaften eines verheerenden Krieges befasst, die Stadt nach 1945 zu 87 Prozent zerstört gewesen. Der Wiederaufbau der Altstadt war eine Kraftanstrengung. Der Bürgermeister des Wiederaufbaus hieß Willi Macke; in seine Amtszeit fiel der Bau der Stadthalle, der Rhein-Mosel-Halle. Gebaut wurden in dieser Zeit allerdings auch einige Hochhäuser, die nicht zur Verschönerung des Stadtbilds beigetragen haben. An all diese Vorgänge und viele andere mehr erinnert sich Manfred Gniffke - in einer klaren Sprache und mitunter auch mit bewertenden Sätzen, so wie man das Altstadtoriginal in Koblenz kennt und schätzt. Gefühlvoll beschreibt er den Abschied von der „Elektrisch“, der schienengebundenen Straßenbahn, die in das Straßenbild einer zunehmenden Motorisierung nicht mehr passte, zunehmend für Staus sorgte. Dennoch war sie für die Koblenzer ein vertrauter Anblick, und heute würde sie, zumindest aus ökologischen Gründen, sehr gut nach Koblenz passen. Im Juli 1967 fuhr die Straßenbahn zum letzten Mal, im Buch ist ihr eine Doppelseite gewidmet. Im Stadtbild jener Jahre nicht zu übersehen waren Soldaten der Bundeswehr, zeitweise war die Rhein-Mosel-Stadt die größte Garnisonsstadt Europas. Viele Jahrgänge von Wehrpflichtigen, Zeit- und Berufssoldaten lebten in der Stadt und Manfred Gniffke stellt fest: „Das Verhältnis der Koblenzer zu ihren Soldaten war gut.“
„Ich habe diese Erinnerungen für Beate und Michael, meine Frau und für die Mitmenschen geschrieben, die sich gerne an ihre Kinder- und Jugendzeit in den 60er- und 70er Jahren in Koblenz erinnern“ Manfred Gniffke
Es waren auch Jahre, in denen man noch häufig ins Kino ging. Es gab etliche Lichtspielhäuser, so das Burgtheater auf dem Münzplatz, nicht weit davon entfernt das Burgtheater. Das „Residenz“ war ursprünglich das Kino für die französischen Soldaten. Natürlich fehlt ein Kapitel über Karneval in jener Zeit nicht.
63 Seiten hat das Buch, es ist reich bebildert und ein großer Teil befasst sich mit der Familie Gniffke, der Geburt der beiden Kinder und schildert ihr Heranwachsen in der Rhein-Mosel-Stadt. Kapitel wie „Weihnachtszeit, schöne Zeit“, „Ab in den Kindergarten“ oder „Ferien auf dem Bauernhof“ geben die Entwicklung einer jungen Familie in diesen Jahren wieder. Es gibt auch eine Chronik-Leiste, die den Leser an wichtige Ereignisse in Koblenz und darüber hinaus erinnert. Prominente Persönlichkeiten besuchten Koblenz, so die britische Königin Elisabeth II. im Jahr 1965, ein Jahr später gastierte Weltstar Zarah Leander in der Rhein-Mosel-Halle, 1967 predigte Jesuitenpater Leppich vor 12 000 Zuhörern auf dem Kastorhof. Und 1971 stattete der japanische Kaiser Hirohito der Stadt an Rhein und Mosel einen Besuch ab. Vorgestellt wurde „Aufgewachsen in Koblenz“ (es kostet 12,90 Euro) in der Buchhandlung Reuffel, Ruth Duchstein und Filialleiter Johannes Wüst gratulierten Manfred Gniffke zu der neuesten Veröffentlichung, der drei Monate Arbeit vorausgegangen waren.
Das neue Buch von Manfred Gniffke beschreibt das Koblenz der 60er und 70er Jahre
