Koblenz. Das nun mehr 60 Jahre alte Feuerwerksspektakel „Rhein in Flammen“ ist jedes Jahr ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Die Sitte von gen Himmel steigenden Explosionslichtern über dem Rhein ist allerdings weit aus weitreichender. Bereits im 18. Jahrhundert, zum Antrittsbesuch in Koblenz des damals neu gewählten Trierer Kurfürsten Johann Philipp Walderdorf, erfolgten mehrere Salutschüsse seitens der Militärschiffe. Zur Tradition wurde die Feuerschau im 20. Jahrhundert. Vor dem Zweiten Weltkrieg fanden einige Zeit lang jedes Jahr verschiedene Feuerwerke zwischen Mainz und Düsseldorf statt. Nach längerer Pause wurde die Festivität wiederbelebt und neu aufgelegt.

Jedes Jahr am zweiten Samstag im August schlängelt sich der größte Schiffskorso Europas von Spay/Braubach nach Koblenz und bietet ein unvergessliches Erlebnis. 60 Jahre spektakuläre Himmelslichter, 60 Jahre einzigartige Stimmung am Rheinufer, 60 Jahre der größte Schiffskorso in Europa - das wurde gefeiert. Zum diesjährigen Jubiläum ließen am vergangenen Samstag insgesamt neun Feuerwerke den Himmel über dem Rhein im Welterbetal mit hinreißenden Farben aufleuchten. Begleitet wurde die Feuerschau in Koblenz von einem bestens geplanten und organisierten Rahmenprogramm am Rhein- und Moselufer. Das Koblenzer Sommerfest lud nun bereits zum vierten Mal zum dreitägigen Flanieren und Verweilen ein.

450.000 Besucher genossen Künstler, Bands und Feuerwerk

Vom 7. bis 9. August bot sich den Besuchern ein vielfältiges Programm, welches in diesem Jahr noch einmal getoppt wurde. 60 Bands und rund 500 beteiligte Künstler begeisterten die Koblenzer und Besucher der Stadt auf elf Bühnen und Veranstaltungs- und Spielflächen. Auch die Rheinland-Pfalz-Touristik beeindruckte neben dem Feuerwerk die Besucher mit ihrem Festungsfest auf zwei Bühnen. Das Koblenzer Sommerfest zog an insgesamt drei Tagen rund 450.000 Besucher in den Bann. „Für die Besucher hervorragend organisiert“, meint Marta aus Koblenz zum Gesamteindruck des Festivals. Denn sie hatte sich wie viele andere auch die neue Festival-App zum Planen und Sichten des Programms und zum Informieren über die Künstler und Termine und Schauplätze heruntergeladen. So konnte sie nichts vom Programm verpassen. Alle Besucher sollten erreicht werden. Dies gelang ganz sicher. Hinsichtlich der musikalischen Unterhaltungen erlebten die Gäste die große Bandbreite von Schlager, Volksmusik über Entertainment und Weltmusik bis hin zu lokalen Mundart- und Musikgruppen und gemischter Musik. Besondere Highlights waren in diesem Jahr die One-Man-Show „Das Universal-Druckluft-Orchester“ oder auch die Silent-Disco, bei der die Musik über Kopfhörer die Gäste erreichte. Christian aus Kottenheim und sein Kumpel Max waren ganz begeistert: „Da tanzt Du automatisch.“

Ein glanzvoller Höhepunkt

Das finale Abschlussfeuerwerk von „Rhein in Flammen“ wurde am späten Samstagabend abgeschossen.

Zu einer klangvollen Auswahl von Filmmusiktiteln verwandelte die eingesetzte Pyrotechnik den Himmel in ein prächtiges Farbenmeer.

„Zum Jubiläum gibt es neben neuen Farb- und Lichteffekten, wie beispielsweise den goldenen, hängenden Wasserfall, noch eine ganz besondere Überraschung“, erläuterte Martin Schmitz, leitender Pyrotechniker des Feuerwerks. Den Zuschauern zeigte sich zum Erstaunen ein feuerndes Lichtbild in Form der Zahl 60.

Den Abschluss des sehr gelungenen Sommerfestes bildete der Sonntag.

Dieser stand ganz im Zeichen der Familie. Hier bot sich den Besuchern neben dem Koblenzer Gartenkultur-Wasserfest auch eine Bauklotz-Baumeister-Suche. Das Kinder- und Jugendprogramm wurde ergänzt von zahlreichen Fahrgeschäften und dem Riesenrad am Moselufer. Dieses Augustwochenende war alles in allem ein grandioser Erfolg und lässt bereits jetzt hoffen, dass es nächstes Jahr mindestens genauso großartig wird.