Zwei Fragen an den Oberbürgermeister
Ganz Vieles richtig gemacht
Kommunikation, Kooperation, Engagement und Controlling als Garanten des Erfolges
Blick aktuell: Wie stolz ist man als Oberbürgermeister, wenn ein kommunales Großprojekt im Zeitplan verläuft und 4,3 Millionen Euro unter dem geplanten Budget liegt?
Prof. Dr. Hofmann-Göttig:
Sehr stolz, denn bundesweit hört man selten davon, dass ein Multimillionen-Projekt der öffentlichen Hand zeitlich und finanziell im Plan liegt. Und wenn dann noch die Kosten unterschritten werden, wie nun bei der Errichtung des Forum Confluentes, der Gestaltung des Zentralplatzes und der umliegenden Straßen, und dadurch rund 4,3 Millionen Euro weniger zu zahlen sind, als ursprünglich geplant, dann hat man ganz Vieles richtig gemacht. Vor allem wenn man bedenkt, dass sogar noch Mehrkosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro auszugleichen waren, z.B. wegen eines höheren Stahlpreises und wegen der Absturzsicherungen auf der Dachterrasse. Und darauf kann dann nicht nur der Oberbürgermeister stolz sein, sondern alle von kommunaler Seite beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In vorderster Linie möchte ich hier natürlich unsere Projektleitung mit Jürgen Czielinski, Albert Diehl und Claudia Breidbach nennen. Stolz auf ihren Beitrag können auch die vielen Beschäftigten der anderen Ämter und Eigenbetriebe sein, die durch ihr engagiertes Arbeiten ihren ganz eigenen Teil zu der jetzigen Erfolgsmeldung geleistet haben - eigenständig oder innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Kulturbau. Ebenso dürfte die Politik stolz auf das Ergebnis sein. Gerade der Bauherren- und der Vergabeausschuss haben hier immer konstruktive Unterstützung gegeben. Alles in allem hat sich gezeigt, dass entgegen aller bestehenden Vorbehalte, kommunales Bauen werde am Ende immer teurer, hier ein wunderbares Gegenbeispiel entstanden ist, das wir alle mit breiter Brust präsentieren dürfen.
BLICK aktuell: Was ist denn aus Ihrer Sicht der Schlüssel zu diesem Erfolg gewesen?
Prof. Dr. Hofmann-Göttig:
Den einen Schlüssel gibt es für den Erfolg einer Groß-Baumaßnahme sicher nicht. Ich denke, in unserem Fall waren es mindestens vier Komponenten: Kommunikation, Kooperation, Engagement und Controlling. Die beteiligten Stellen haben sehr viel miteinander kommuniziert. Auch ich hatte mir einmal die Woche einen festen Termin zur Absprache mit der Projektleitung zusammen mit dem Kultur- und mit dem Baudezernenten eingerichtet, um immer auf dem Laufenden zu sein. Dann haben alle beteiligten internen und externen Stellen sehr gut mit einander kooperiert. Keiner hat da sein eigenes Ding gemacht, sondern es ging immer um die Sache im Ganzen. Das Zusammenspiel zwischen Verwaltung und beauftragten Unternehmen verlief reibungslos. Alle Beteiligten waren mit großem Fleiß am Werk, was für mich alleine schon zwei bemerkenswerte Zahlen ausdrücken: 885 Verträge kamen in den drei Jahren der Bauzeit zustande und 2.650 Rechnungen waren bzw. sind zu prüfen und zu begleichen. So eine Mammutaufgabe bekommt man in dieser Zeit nur mit ungeheurem Engagement hin. Und letztlich haben wir von Anfang an, auch weil wir selbst aus unserer jüngeren Bau-Erfahrung gelernt hatten, hohen Wert auf ein engmaschiges Controlling gelegt - als Frühwarnsystem. So hätte zeitlichen und finanziellen Ausreißern sofort gegengesteuert werden können. Das hat sowohl innerhalb des eigenen, wie auch mit dem extern beauftragten Controlling, erfolgreich funktioniert. So war es letztlich eher ein ganzer Schlüsselbund denn ein einziger Erfolgs-Schlüssel.
Weitere Infos unter
www.Hofmann-goettig.de
