Wahrschauer Station in Pfaffendorf beim „Tag des offenen Denkmals“
Kleinod macht die Geschichte der Rheinschifffahrt erlebbar
Die ehemalige technische Station ist am 8. September öffentlich zugänglich
Pfaffendorf. Auch in diesem Jahr stellt sich der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Pfaffendorf mit seinem kleinen Baudenkmal, der Wahrschauer Station am Rheinufer in der Emser Straße, wieder dem Motto beim „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September, von 11 bis 17 Uhr. „Jenseits des Guten und Schönen: unbequeme Denkmale?“, ist in der Tat eine provokante Fragestellung, wenn es um Erhaltenswertes geht.
Auch der Vorstand des Pfaffendorfer Verschönerungsvereins hat dazu etwas zu berichten und vorzuweisen: Es war nicht einfach, das inzwischen doch verwahrloste Häuschen vor dem sicheren Abbruch zu bewahren. Wachsame Augen hatten schon vor Jahren den Wert des heute denkmalgeschützten Kleinods erkannt. Als Dependance eines Künstlers war über Jahre seine Präsenz gesichert, aber aufgrund der finanziellen Restriktionen, denen das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen als Eigentümer unterliegt, war an Instandhaltung oder gar Renovierung nicht zu denken.
Doch die jahrelangen Bemühungen des Verschönerungsvereins und die zahlreichen Spenden, die dieser erhielt, haben zu einer neuen Ära der einst technischen Station geführt, die angemietet und einfühlsam ausgebessert wurde. Sie birgt nun eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Rheinschifffahrt mit Erläuterungen zu ihrer ehemaligen Funktion - als letztes Überbleibsel der Schiffsbrücke zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein. Nur noch drei dieser Stationen sind zwischen Basel und Rotterdam erhalten.
Alle an diesem Thema Interessierten, Freunde alter Bauten und der Rheinschifffahrt sind herzlich in die Emser Straße, rheinseitig auf Höhe von Haus Nr. 176, am Sonntag eingeladen. Denn nur am „Denkmaltag“ (für Gruppen auch auf Voranfrage beim VVV) ist die Wahrschauer Station geöffnet.
