Caritasverband Koblenz e.V.
Konstruieren statt konsumieren
Julius-Wegeler-Schüler spenden selbst hergestellte Möbel an Wohnungslosenhilfe
Koblenz. Die Berufsschulklasse der Raumausstatter, Polsterer und Sattler belegte mit einem eindrucksvollen Projekt, wie abwechslungsreich und lebensnah Unterricht sein kann. „Konstruieren statt konsumieren“, unter diesem Motto starteten die Julius-Wegeler-Schüler mit Sozialkundelehrerin Susanne Erlewein eine ganz besondere Spendenaktion. Inspiriert wurden die Schüler von dem Berliner Künstler und Architekten Le van Bo, der die Idee für die so genannten „Hartz IV-Möbel“ hatte - funktionelle und ansprechende Möbel zum Selbstbauen. Ob der zeitlose 24-Euro-Sessel, der praktische Berliner Hocker oder ein bequemes Sofa: Le van Bo entwickelte ein Handbuch mit allen Arbeitsschritten und benötigten Materialien. Gemeinsam machten sich die Berufsschüler ans Werk. Unterstützung erhielten sie von anderen Fachlehrern und Unternehmen, die die Materialien zur Verfügung stellten. Das fächerübergreifende Projekt bestand jedoch nicht nur aus dem Erlernen von handwerklichen Fertigkeiten, vielmehr wollten die engagierten jungen Menschen mit den selbst gefertigten Möbelstücken auch einen guten Zweck unterstützen. „Schule muss mehr leisten als Wissensvermittlung im Unterricht“, so Lehrerin Susanne Erlewein. „Wir möchten neben der Fachkompetenz auch die sozialen Kompetenzen unserer Schüler fördern.“ Gemeinsam recherchierten und diskutierten die Schüler, bevor die Wahl auf die Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes Koblenz fiel. „Wir waren beeindruckt von den vielfältigen Angeboten für wohnungslose Menschen“, so die angehende Raumausstatterin Pauline Gölles. „Man trägt nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für die Mitmenschen.“ Strahlende Gesichter gab es dann bei der Übergabe der Möbel in der Koblenzer Neustadt 20, wo im Jahr ca. 400 Menschen Hilfe und Unterstützung suchen. Die neuen Möbel weckten sofort das Interesse der Besucher und Caritasmitarbeiter. „Wir freuen uns sehr über diese Spende“, so Einrichtungsleiter Markus Fröhlich. „Sie ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Besucher, die häufig am Rande unserer Gesellschaft stehen.“ „Mit der Unterstützung wollten wir unseren Beitrag für ein gutes gesellschaftliches Miteinander leisten“, ergänzt Berufsschüler Tobias Brohl „Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass unser Projekt einen so tollen Anklang fand und sich die Menschen sehr über die Spende gefreut haben.“
