Zigtausende Besucher in der Koblenzer Altstadt
Musik-Clown siegte beim Gauklerfest
Etwa 150 Gaukler, Kleinkünstler, Artisten, Kabarettisten und Comedians sorgten für eine Show der Superlative
Koblenz.Zigtausende Besucher, 150 Straßentheater- und Walk-Act-Künstler aus der ganzen Welt auf insgesamt sieben Bühnen, ein spezielles Kinderprogramm und natürlich zahlreiche Imbiss- und Getränkestände, so die nackten Zahlen des 23. Internationalen Gaukler- und Kleinkunstfestivals in der Koblenzer Altstadt an drei Tagen.
Vor allem am Samstag und Sonntag wurde die geballte Supershow gestoppt von starken Regengüssen, doch das tat dem hervorragenden Fest keinen Abbruch.
Altstadt wurde zur riesigen Open-Air-Bühne
Die Altstadt war Aktionsfeld für kunterbunte Künstler mit einem fantastischen Programm aus Gauklern, Comedians, Artisten, Kleinkünstlern und Walk-Acts. Unübersehbar „Les Nomades“, die sich mit ihren riesigen aufgeblasenen Kunststofffiguren sanft durch die Menge bewegten. Aber auch die imposanten wandernden Felsformationen Stone-Age beeindruckten. Die beiden Gondoliere Nonsenso luden mit ihren venezianischen Gondeln die Besucher ein Platz zunehmen für ein kurzes Stück durch das Event. Bei der abgefahrenen Rattengang „Pas Partout“ bekam manches Kind etwas Angst, obwohl die Nager sogar Musik machten.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Künstler und Performances
Für die Gauklerfestbesucher war es einfach unmöglich, alle Vorführungen und Aufführungen anzuschauen, denn es waren einfach zu viele. Während auf dem Münzplatz sich ein Artist per Trampolin hoch in die Lüfte schwang, kletterte ein Kleinkünstler Am Plan aus der Werkzeugkiste, am Jesuitenplatz wurden die Gäste mit in die Comedy-Show einbezogen, und im Rathaussaal gab der aus Kölner Karnevalssitzungen bekannte „Bergische Jung“ alias Diakon Willibert Pauels seine Kirchenwitze zum Besten. Eine Etage tiefer am Schängelbrunnen jonglierte Herr Konrad auf dem Einrad, auf dem Görresplatz begeisterte der Kölner Spielcircus, und an der Liebfrauenkirche sowie auf dem Schulhof des Görres-Gymnasiums waren ebenfalls Vorstellungen.
So ähnlich lief das, natürlich mit verschiedenen Künstlern, an drei Nachmittagen und Abenden. Apropos Abend: Zweimal wurde auf dem Schulhof des Görres-Gymnasiums die Varieté-Inszenierung „Soulfoot“ geboten. Am dritten Tag startete hier das große Finale, bei dem die Gewinner des Gauklerpreises ermittelt wurden: Den ersten Platz belegte durch seine kecke visuelle Komik der Musik-Clown, bei dessen genialem Flötenkonzert auf der Jesuitenplatzbühne sich das Publikum vor Lachen bog. Auf derselben Bühne war der zweite Preisträger zu Hause. Mit kompletter Kontrolle über sein Cyr-Rad (ähnlich wie ein Rhönrad, jedoch nur ein Ring) sauste der Künstler durch sein 360-Grad-Universum, wobei er akrobatische Figuren und tänzerische Bewegungen zum Besten gab. Den dritten Platz belegte der aus der Steiermark stammende Comedian Stefan Waghubinger, weil er beim Kirchenkabarett im Rathaussaal österreichisches Jammern und Nörgeln mit deutscher Gründlichkeit betrieb und in eine abgründige Gedankenwelt entführte. Sonderpreise gingen an Stone Age, Federico E. Galván, Roberto Capitoni und Sante D’Amours Fortunato.
Im nächsten Jahr veranstaltet Café Hahn das Gauklerfest vom 24. bis 26. Juli auf der Festung Ehrenbreitstein.
Beim Kölner Spielecircus durften auch die Kinder Artisten sein. Herr Konrad fuhr mit seinem Einrad durchs Publikum. YaYa’s musikalisches Mitmachtheater begeisterte auf dem Görresplatz die Kinder. Fotos: HEP Am Plan kletterte ein kleiner Mann aus einer Werkzeugkiste. Der Zauberer verblüffte mit seinen Kartentricks.




