Jugendfeuerwehr Horchheim feierte ihr 20-jähriges Bestehen
Musik, Comedy und Spiele
Ehrung für unermüdliches Engagement in der Jugendfeuerwehr war einer der Höhepunkte
Koblenz-Horchheim. Zwei Tage lang feierte die Jugendfeuerwehr Horchheim ihr 20-jähriges Bestehen. Als sie auf Initiative von vier Feuerwehrkameraden gegründet wurde, gab es bereits 13 Jahre lang die Jugendfeuerwehr der Stadt Koblenz. In ihr sind die zehn Einheiten der Jugendabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Koblenz zusammengeschlossen. So war es wohl selbstredend, dass die Stadt bei der Feier in Horchheim mit im Boot saß und Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein die Schirmherrschaft übernahm. Die Bürgermeisterin ist gleichzeitig die für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Dezernentin der Stadt. Dem ersten Festabend wohnten neben der Bürgermeisterin unter anderem der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz und der Chef der Koblenzer Feuerwehr, Branddirektor Wolfgang Schröder, bei. Einer der Höhepunkte des Abends war die Verleihung des silbernen Ehrenzeichens des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz e.V.. Hammes-Rosenstein überreichte die Ehrung an Willi Marx für sein unermüdliches Engagement für die Jugendfeuerwehr. Seit 20 Jahren leitet er die Horchheimer Jugendfeuerwehr-Einheit und bekleidet seit 2006 das Amt des Jugendfeuerwehrwartes der Stadt Koblenz. Zudem ernannte die Dezernentin Christian George zum neuen stellvertretenden Führer der freiwilligen Einheit Horchheim, der somit dem Einheitsleiter Marco Beckermann zur Seite steht. Nach dem offiziellen Teil des Festabends gestaltete der Sänger und Keyboarder Kniff Rosenbaum das musikalische Unterhaltungsprogramm. Als Überraschungsgast konnten die Horchheimer den Comedian Marc Breuer begrüßen, der schon 1999 als Teil des „Rurtal Trios“ mit dem Programm „Löschen, Retten, Keller leer pumpen“ erfolgreich tourte. Auch die Horchheimer Feuerwehr-Männer und -Frauen und ihre Gäste hatten gehörig viel Spaß mit dem „Feuerwehrfachmann aus der Vordereifel“.
Wettkampf stand im Zentrum
Im Zentrum von „Tag Zwei“ der Blaulicht-Party stand der spielerisch ausgetragene Wettkampf der Jugendfeuerwehren im Horchheimer Mendelssohn-Park. Hier war ein Parcours mit mehr als zehn Spielen installiert, bei denen sich sieben Koblenzer und eine Bendorfer Jugendgruppe in Schnelligkeit und Geschicklichkeit maßen. So galt es beispielsweise, eine Skulptur aus Lösch-Armaturen zu bauen. Das dreiköpfige Team der elf- bis 14-Jährigen von der Jugendfeuerwehr Arzheim schaffte es zwar in drei Minuten, ließ aber drei Teile unverbaut. Bei anderen Spielen ging es darum, drei Lösch-Schläuche aneinander zu kuppeln, um sie zu einem dann rund fünfzig Meter langen Schlauch neu aufzurollen, einen Golfball durch einen 15 Meter langen C-Schlauch zu führen, drei mit Wasser gefüllte Schläuche zu einem Zopf mit möglichst vielen Überkreuzungen zu flechten oder mit einem hydraulisch betriebenen Spreizer und viel Feingefühl einen Tischtennisball von einer Pylone zur nächsten zu heben, ohne den Ball dabei zu beschädigen. Die kleine, „brand“- neue gasbefeuerte Brandsimulationsanlage, die die Horchheimer Feuerwehr gerade mit Hilfe von Spendengeldern anschaffen konnte, hatte ihren ersten Einsatz bei einem weiteren Wettkampf-Spiel, bei dem die Jugendlichen ihr Geschick im Umgang mit Feuerlöschern unter Beweis stellten. Manche Gruppen absolvierten die Spiele mit großer Ruhe und Gelassenheit, während andere sich gegenseitig zu Höchstleistungen anfeuerten. Letzteres war in der Regel von größerem Erfolg gekrönt. So schafften es Jannyck und Benedikt aus der Gruppe zwei der Wache Nord, sich in nur 30 bis 35 Sekunden in eine XXL-Feuerwehrmontur zu werfen. Nach dem Durchlaufen aller Wettbewerbe begaben sich die Gruppen zur Stärkung und zur Siegerehrung zum Gelände des Schützenhauses Horchheim, vor dem verschiedene Einsatzwagen der Feuerwehr aufgestellt waren. Auf dem Siegertreppchen ganz oben stand die Gruppe eins der Jugendfeuerwehr Arenberg/Immendorf.
Urkunden, Pokale und Grisu
Die drei erstplatzierten Gruppen erhielten Urkunden, Pokale und die Plüschfigur Grisu - der kleine Drache, der Feuerwehrmann werden wollte. So sehr sich Thomas Hüllen, einer der Gründungsväter der Horchheimer Jugendfeuerwehr und ehemaliger Einheitsführer, über die eifrige Teilnahme der künftigen Brandbekämpfer freute, so sehr zeigte er sich besorgt über das geringe Interesse der Jugend an einem dauerhaften Engagement für die Feuerwehr. Bei Gründung der Horchheimer Jugendfeuerwehr zählte die Gruppe 18 Mitglieder. Heute sind es gerade noch sieben Jungen und zwei Mädchen im Alter von zehn bis 18 Jahren, die sich alle zwei Wochen am Gerätehaus in Horchheim treffen. Das sind neun Jugendliche von insgesamt rund einhundert, die in der Koblenzer Feuerwehr tätig sind. Es gebe einfach zu viele Vereine mit ebenso attraktiven Angeboten, sagt Hüllen. Deshalb werbe die Jugendfeuerwehr mit einem zugkräftigen Freizeitprogramm schon um die Allerkleinsten, um sie frühzeitig für den Verband zu gewinnen. Spiel, Spaß und Spannung, wie es jetzt der Wettkampf zur Horchheimer Blaulicht-Party bot, mögen ein guter Schritt in die richtige Richtung sein.
Den geschickten Umgang mit dem Feuerlöscher konnten die Jugendlichen an der Brandsimulationsanlage unter Beweis stellen.
