Allgemeine Berichte | 15.04.2015

Stadt SchülerInnen Vertretung Koblenz lehnt Vorschlag ab

„Nein, danke!“ zu Pfingstferien

Mit großer Mehrheit entschied sich die StadtSV gegen die geplante Einführung der Pfingstferien in Rheinland-Pfalz. Foto: privat

Koblenz. Die Stadt SchülerInnen Vertretung (StadtSV) in Koblenz hat bei ihrer letzten Sitzung den Vorschlag der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion, Pfingstferien in Rheinland-Pfalz einzuführen mit großer Mehrheit abgelehnt. Rheinland-Pfalz ist eines der letzten Bundesländer im föderalen System, das keine Pfingstferien hat. Und das aus gutem Grund, wie die SchülerInnen-Vertretung der Stadt Koblenz meint. „Frau Klöckner führte als Argument für die Ferien an, dass gerade sozial schwächere Familien in solchen Ferien es sich erlauben können, Urlaubsreisen zu unternehmen, da sie keine Hauptsaison darstellten.“, erklärt Timo Krämer. Eine Hauptsaison entsteht bekanntermaßen dadurch, dass in allen Bundesländern zur selben Zeit Urlaubszeit ist bzw. Ferien sind und somit die Preise für den Urlaub ansteigen. Dieses Argument wird von der StadtSV Koblenz daher als haltlos betrachtet.

„Auch die Begründung, es sei notwendig den Schülerinnen und Schülern in den langen Wochen zwischen Oster- und Sommerferien eine Ruhepause zu ermöglichen, wird von der StadtSV anders gesehen.“, so Sofie Rörig „Es gibt es bereits durch Abiturprüfungen, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Pfingsten sowie Studientage der Lehrerschaft eine erhebliche Anzahl von unterrichtsfreien Tagen, die sich teilweise auf vier bis sechs Tage hintereinander ausdehnen können, inklusive Wochenenden.“

„Darüber hinaus besagen die Vorschriften des Landes, dass Klausuren nicht in der ersten Schulstunde nach den Ferien geschrieben werden dürfen.“, merkt Jakob Spitzlay an. Dies wiederum würde es notwendig machen, die vielen Klausuren in einem wesentlich kürzeren Zeitraum zu schreiben. Das führt jedoch zu einem erhöhten Arbeits- und Lernaufwand für Schülerinnen und Schüler. Zudem soll diese Zeit zur Erholung dienen, kein Schüler wird in den Ferien lernen, besonders dann nicht, wenn die Familie in den Urlaub fährt. „Dies hätte zur Folge, dass der zuvor durchgenommene Lernstoff, in der Zeit nach den Ferien, aufwendig nach- und aufbereitet werden müsste.“, fasst Jean-Pierre Matriciani zusammen. Dennis Feldmann ergänzt: „Erschwerend käme hinzu, dass für die Pfingstferien, die Herbstferien um eine Woche gekürzt werden sollen, was, gerade in Anbetracht der sich verschiebenden Sommerferienzeiten, ab 2018 zu einem erheblich längeren Zeitraum zwischen Sommer- und Weihnachtsferien und damit zu einer kürzeren Erholungsphase führt.“

Nachdem die StadtSV diese Argumente sorgfältig geprüft und gegen die Nachteile aufgewogen hatte, kam sie zu dem Schluss, dass Pfingstferien in Rheinland-Pfalz nicht notwendig seien und der Vorschlag daher abzulehnen sei. Die Ferienreglung muss im Land Rheinland-Pfalz flexibel sein. Außerdem wird zudem seitens SSV bemängelt, dass über die Köpfe der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte hinweg entschieden werden soll, was eine Mitbestimmung, einem wichtigen Recht, welches gerade in Politik und Schule besteht, de facto zunichtegemacht wird.

Alexander Holland für die StadtSV Koblenz

Mit großer Mehrheit entschied sich die StadtSV gegen die geplante Einführung der Pfingstferien in Rheinland-Pfalz. Foto: privat

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