Tollitätenpaar in Amt und Würden
Peter der Große und Christiane regieren
Abwechslungsreiches Spektakel in der neuen Rhein-Mosel-Halle
Koblenz. Es war eine Jubelfeier, wie sie sich jedes Tollitätenpaar wünscht. In der ausverkauften Rhein-Mosel-Halle, der neuen alten guten Stube der Stadt, feierten Prinz Peter der Große, der Märchenprinz von Kowelenz, und seine Confluentia Christiane eine rauschende Einsetzung in ihr Amt. Jetzt kann es so richtig losgehen mit der Session, es ist sozusagen angerichtet. Nach der Vorstellung im Rathaus, der stimmungsvollen Feier am Elften im Elften auf dem Jesuitenplatz und der Übernahme der Fahrzeugflotte bei Mercedes sind die Insignien der närrischen Macht an Peter den Großen und Confluentia Christiane, im richtigen Leben auch als Eheleute Ebeling bekannt, an das Herrscherpaar aus den Reihen des Alt-Herren-Corps übergegangen. Und jetzt ist der Weg frei für den Saalkarneval und die Sitzungen der Gesellschaften, deren Highlight der Besuch des Prinzenpaares sein wird.
Etwas Lampenfieber wird im Spiel gewesen sein, als Peter der Große und seine Christiane die Bühne betraten, begleitet vom Hofstaat, der die große Bühne und die beiden Treppenaufgänge ausfüllte. Aber als Prinz und Confluentia das Wort ergriffen und zu den närrischen Untertanen sprachen, war von Nervosität nichts zu spüren. Im Gegenteil, den Majestäten war die Begeisterung für das prachtvolle Geschehen deutlich anzumerken. Es soll eine denkwürdige Session werden, daran ließen die Tollitäten keinen Zweifel. Beide wollen alles geben, um ihren Teil dazu beizutragen. Und dass die Session von vergleichsweise kurzer Dauer sein wird - Rosenmontag ist bereits am 11. Februar - das sehen die Majestäten weniger als Mangel, vielmehr als Motivation. Besonders intensiv soll 2013 der närrische Frohsinn seine Blüten treiben. Das versprachen die närrischen Amtsinhaber unter dem stürmischen Beifall des Publikums.
Freudig begrüßt wurden auch die Majestäten der vorigen Session, Prinz Stefan von Fuge und Musik und Confluentia Daniela, die die Zeichen der närrischen Macht überbrachten. Und auf die neue närrische Runde im Jahreskalender freut sich auch Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Dabei weiß er, dass er am 8. Februar wieder alles geben muss, um seine Festung, das Rathaus, gegen die anstürmenden Wellen der vereinigten närrischen Heerscharen zu verteidigen. Zwar hat er schon Erfahrung in diesem engagiert geführten Ringen und macht sich auch immer wieder Gedanken um eine effektive Strategie - die stattliche Statur des Prinzen und dessen Erfahrung als Bundeswehroffizier dämpfen die Zuversicht jedoch etwas. Egal, an diesem Abend in der Rhein-Mosel-Halle war kein Platz für Nachdenklichkeit oder gar Trübsal, und so nahmen das Stadtoberhaupt und dessen Frau Dr. Christiane Herzog erfreut die Sessionsorden entgegen. Der OB ist jetzt wieder Joho, und das will er in den nächsten Wochen genießen, mögen die Finanzen die Stadt auch noch so drücken.
Hofmarschall Otto Hellinger hatte dem erwartungsvollen Publikum das Prinzenpaar näher vorgestellt und darauf hingewiesen, dass Prinz Peter der Große der siebte Prinz des Alt-Herren-Corps ist, zudem wird das Alt-Herren-Corps 77 Jahre alt. Sieben ist eine magische Zahl im Karnevalsgeschehen, die Vorzeichen stehen günstig. Hellinger erinnerte auch daran, dass der Prinz in Hanau das Licht der Welt erblickte. Das mag zunächst als Mangel erscheinen. Aber Hanau ist die Stadt der Gebrüder Grimm, und damit ist der Bogen geschlagen zur Session 2013, die als „märchenhaft“ in die Geschichte eingehen soll.
Rückkehr in die „gute Stube“
Auch Franz-Josef Möhlich hatte in seiner souveränen, lockeren Art das Publikum begrüßt und dabei auch Freude spüren lassen, dass die Inthronisierungszeremonie in die Rhein-Mosel-Halle heimgekehrt ist. Und die neue Halle sieht er als überaus gelungen an: „Wer sich hier nicht wohlfühlt, ist selbst schuld!“ Möhlichs Dank galt in diesem Zusammenhang der Stadt Koblenz.
Nach der feierlichen Amtseinsetzung bot das Programm einen bunten Mix aus Tanz und närrischen Vorträgen. Flott und akrobatisch auf der Bühne unterwegs waren der Narren-Club Waschem (Trainer Petra Knopp und Jörg Liesenfeld), Motto „Nur die Liebe zählt“, die AKK-Garde, trainiert von Sandra Engel und Petra Knopp, betanzte dreimal elf Jahre AKK-Garde, die KK-Funken Rot-Weiß (Thema „Rock“, Trainer Udo Eulgem) waren ebenfalls gut drauf, und die Gülser Seemöwen, trainiert von Sonja Knorr und Deborah von Paul, kamen als Indianer daher. Ein Genuss war der Vortrag der A-cappella-Gruppe „Wanderer“ aus Köln. Büttenreden von Melina Möhlich („Ich wär su gern Confluentia“) und Tom Flöck als Urlauber rundeten das närrische Programm ab. Die Nebenwirkungen des Karnevals, erläutert aus Sicht des Pessimisten (Ernst Knopp) und des Optimisten (Christian Johann), bedurften nicht der Nachfrage bei Arzt oder Apotheker. Ein musikalisches Potpourri gaben Torsten Schupp und die Nice-Party-Band zum Besten. Ein Augenschmaus vor der Bühnenkulisse des kurfürstlichen Schlosses war der Ausflug in die Märchenwelt, die ja Sessionsmotto ist. Kostüme und besonders der phantasievolle, mit viel Liebe fürs Detail geformte Kopfschmuck lösten immer wieder großen Beifall aus. Schließlich erhielten Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein und Karlheinz Weitz von den Kowelenzer Schängelchen den Großen Verdienstorden der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval.
UKO