Umweltschutz und reduzierter Energieverbrauch waren Hauptanliegen am Earth Day
Planet kann Entlastung sehr gut gebrauchen
Koblenz. Das Reiterstandbild am Deutschen Eck war ebenso dunkel wie die Festung Ehrenbreitstein und einige andere Gebäude in Koblenz. Sicher keine große Beeinträchtigung an jenem Samstagabend, einem spätwinterlichen, unangenehmen Abend, an dem ohnehin nur wenige Menschen unterwegs waren. Hinter der Licht-aus-Aktion steckte jedoch Absicht, es ging an diesem Earth Hour-Tag um Innehalten - Umweltschutz und Energiesparen dürfen, so die Botschaft, keine Nischenangelegenheit bleiben, sollten in der Bevölkerung stärkere Beachtung finden. Koblenz zählte zu jenen 144 deutschen Städten, die am Earth Day ein Zeichen setzten, übrigens bedeutete diese Zahl einen neuen Rekord. Die Kastor-Basilika war Treffpunkt der Koblenzer Aktivisten am Earth Day, das waren der Evangelische Kirchenkreis Koblenz, das Katholische Dekanat Koblenz, die Ökostadt Koblenz, das Umweltamt der Stadt Koblenz und das Theater der Stadt Koblenz. Sie hatten auch einige unterhaltende gesangliche und tänzerische Elemente in das Programm eingebaut, in erster Linie sollte die Veranstaltung aber zu mehr Umweltengagement und Umweltbewusstsein ermuntern. Die verbindenden Worte zwischen den Programmpunkten sprach die Klimaschutzbeauftragte Dagmar Körner vom Umweltamt der Stadt Koblenz. Als Vertreterin der Stadt betonte Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein in ihrer Ansprache, dass Erfolge im Umweltschutz nur dann zu erzielen seien, wenn es größere Bereitschaft gebe, sich persönlich einzubringen. Hammes-Rosenstein: „Es liegt noch ein weiter Weg vor uns!“ Auch kleine Schritte seien zu begrüßen, und die Stadt Koblenz vermittele auf ihrer Ökostation Remstecken praktische Hinweise auf umweltgerechtes Verhalten sowie Freude an einer unversehrten Natur.
Große Freude über breite Unterstützung
Erfreut zeigte sich die Bürgermeisterin über die Tatsache, dass der Earth Day 2013 in Koblenz erneut eine breite Unterstützung gefunden hat durch Organisationen, die sich aktiv in Vorbereitung und Durchführung des internationalen Tages einbrachten. Diese Unterstützung nannte die Rednerin großartig. Die Klimaschutzbeauftragte Dagmar Körner ging auf die Herausforderungen ein, die einige prominente Koblenzer eingegangen waren, um den Aufmerksamkeitswert für den Earth Day zu steigern. Den Äußerungen war zu entnehmen, dass das Echo bei den Bürgern etwas besser hätte sein können, der Werbeeffekt für den Umwelttag war dennoch gewährleistet. In den anschließenden Ansprachen von Vertretern der Kirchen und Umweltorganisationen war das große Engagement für einen bewussteren Umgang mit der Natur unüberhörbar.
Die Jugend des World Wilde Fund for Nature (WWF) hat ebenfalls erkannt, dass es mit schönen Worten nicht mehr getan ist. Sprecherin Alice Weiler regte Verhaltensänderungen im Alltag an und schwärmte davon, wie faszinierend Erlebnisse in der Natur seien.
Es sei höchste Zeit, den Planeten zu schützen, und die Jugend könne ihren Teil zu diesen Bemühungen leisten. Andreas Kirchgässner, stellvertretender Vorsitzender des Umweltnetzwerks Kirche Rhein-Mosel, sprach sich in eindringlichen Worten für einen liebevollen, respektvollen Umgang mit der Natur und der Umwelt aus. Ein Anliegen war ihm auch ein bewussterer Einsatz der Energien, hier gebe es ohne großen Aufwand ein Sparpotenzial von bis zu 20 Prozent. Nichtnutzung von Energie war sein Stichwort, im öffentlichen wie im privaten Bereich.
Ein Urlaubsparadies hinter den Kulissen
Lena Heuer vom Umweltnetzwerk Kirche berichtete von einem mehrwöchigen Aufenthalt auf philippinischen Inseln, der allerdings kein Urlaub war, auch wenn die Perspektive aus dem Flieger einen paradiesischen Anblick bot. Vor Ort verdichteten sich aber rasch die Informationen, dass die einheimischen Fischer ums Überleben kämpfen, weil Wirbelstürme und der Anstieg des Meeresspiegels für diese Menschen existenzbedrohend seien. Auf den Inseln wurde die junge Frau mit Berichten über die verheerenden Folgen des Klimawandels konfrontiert und sie musste zur Kenntnis nehmen, dass die Insulaner kaum noch Hoffnung für die Zukunft haben. Neugierige Blick der Besucher in der Basilika St. Kastor zog eine Darstellung der Kontinente auf sich, 1000 brennende Teelichter befanden sich auf dem bunten Holz-Puzzle und symbolisierten den hohen Energieverbrauch, der den Treibhauseffekt verstärkt. Schüler des Asterstein-Gymnasiums, des Hilda-Gymnasiums und der Diesterwegschule leisteten mit dieser Arbeit einen Beitrag für den Earth Day.
