Presserundgang brachte Einblicke in Verborgenes und den aktuellen Stand
Saalorgel wird saniert
Die Kosten der Sanierung der Orgel in der Rhein-Mosel-Halle belaufen sich auf 190.000 Euro
Koblenz. So manchem Einwohner der Stadt war es nicht bewusst, das es in der Rhein-Model-Halle eine Orgel gibt. Doch sie stammt aus dem Jahr 1963 und war zur damaligen Zeit eine der größten Profanorgeln Deutschlands. Ihr damaliger Anschaffungswert lag bei etwa 350.000 D-Mark und ein gleicher Bau würde heute in einen Millionen Euro Betrag laufen. In der Vergangenheit gab es durch Auslösungen der Sprinkleranlage erhebliche Schäden mit Wassereinbruch in der Orgel zu verzeichnen, was nun eine umfangreiche Sanierung notwendig machte. Die Kosten dabei belaufen sich auf 190.000 Euro, doch nun hat man eine tolle Rhein-Mosel-Halle und so soll auch dieses Prachtstück einer Orgel wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Hierzu gab es einen Presserundgang, der wirklich schöne und interessante Einblicke in Verborgenes und den aktuellen Stand der Sanierung brachte. Links und rechts der Bühne bis hoch nach oben hinauf erstreckt sich das Gewerk der Orgel ohne Gehäuse. Wobei die größte Holzpfeife eine Länge von etwa sechs Metern aufweißt und eine der größten Kupferpfeifen 5,80 Meter lang ist und einen Durchmesser von 290 mm hat. Die Orgelbauer ziehen dabei alle Register ihres handwerklichen Könnens, damit das Instrument wieder wunderschön klingt. Dafür müssen die Spezialisten nicht nur millimetergenau arbeiten, sondern außerdem musikalisch sein. Hierzu zeigte einer der Arbeiter der Orgelmanufaktur Hugo Mayer GmbH aus Heusweiler, wie gut die Orgel bereits jetzt wieder erklingt, denn er spielte ein kleines Musikstück für die Pressevertreter. Tiefer gehende Erläuterungen präsentierte Stephan Mayer von der Orgelmanufaktur beim Rundgang auf den verwinkelten Gängen und Treppen. Erbauer der Orgel war Kemper aus Lübeck im Jahr 1963. Die Orgel ist ausgestattet mit vier Manualen, hat 71 Register und 5676 Pfeifen. Diese sind vorhanden in Kupferlegierungen, auch in Zinn-Blei-Legierungen und die Holzpfeifen sind aus Mahagoniholz. Die Traktur ist elektrisch und der Windlade: Pidmentladen. Der Spieltisch ist dabei freistehend von Kemper, jedoch von der Firma Orgelbau Mayer überarbeitet. Die Anbindung des Tisches erfolgt über BUS-System (CAT 7 Verkabelung) an die Orgel. Durch den Einbau einer Setzerkombination können Vorregistrierungen vorgenommen werden. Hierdurch können 10.000 x 4= 40.000 Kombinationen vorkonfiguriert werden. Die Bauart: einarmige Klaviaturen, Tastenkontakte mit Kontaktblöckchen. Die Demontage zur Reinigung und Restauration wurde bereits 2010 vorgenommen. Der Wiedereinbau und die Intonation liefen im Jahr 2013 und sollen in diesem Jahr zum Abschluss kommen. Somit ist die Rhein-Mosel-Halle nun komplettiert und ein Orgel-Fest, sowie ein Orgelkonzert zusammen mit der Rheinischen Philharmonie und mit einer Präsentation und einer Registervorstellung der Orgel steht für Freitag den 17. Oktober, 19.30 Uhr auf dem Veranstaltungskalender und sollte von interessierten Gästen genutzt werden.
Stephan Mayer im Wirrwarr der Orgelpfeifen beim Ausbau einer Pfeife, doch er hat den Überblick.
