Rübenachs „Fidele Möhnen“ begeisterten auf ihrer tollen Sitzung
Schwarzwaldmädels als „lebendes Puppentheater“
Koblenz. „Mit dieser Pfanne kratzen Sie nie mehr ab“, war nur ein Spruch, den Inge Becker bei der Möhnensitzung als „Bestatterin“ zum Tod des Teflonpfannenerfinders zum Besten gab. Jedoch hatte sie bei dem närrischen Feuerwerk der „Fidelen Möhnen“ im Rübenacher Schützenhaus noch viel mehr Witze für traurige Fälle drauf: „Ein Gynäkologe scheidet dahin und die Putzfrau kehrt nie wieder.“
Zuvor hatte Vorsitzende und Präsidentin Inge Becker, die gekonnt durch die Sitzung führte, Obermöhn „Irene (Klass) Gräfin von Knobloch aus dem Klasse Hollerland“ und Möhnerich „Micha (Reif) Graf zu Peters” mit Dank für deren karnevalistisches Engagement verabschiedet. Ein Nachfolger-Möhnenpaar wurde noch nicht inthronisiert. Die zweite Vorsitzende des Möhnenvereins Karin Kailing brillierte als Protokollarius und erinnerte an Zeiten, als noch Bundeswehrsoldaten die Koblenzer Altstadt bevölkerten und danach „Wollt mehr zum Abschied noch einen Drink, ging man ins Café Besseling“.
Mit viel Beifall begrüßt wurden Kinderprinzessin Anna-Sophie I. der Kirmes- und Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Rübenach und eine Tanzgruppe.
Als Pippi Langstrumpf tanzten dann erst die Mädchen von der Narrenzunft Gelb-Rot Koblenz und danach das Kadettencorps als Piraten und boten tolle Pyramiden. Trainiert werden die 45 Kinder und Jugendliche von Kerstin Kreuter und Tanja Felbecker,
„Unser Fahnenträger ist en Möck, deshalb sind me froh, dat mer Euch hann“, meinte Prinz Markus I., der zuvor mit Confluentia Gaby und Gefolge in die volle Schützenhalle eingezogen war. Zur Präsidentin sagte seine Tollität: „Wenn bei Euch Zirkus ist, bist Du wirklich der Dompteur“.
„Waschem Olau“ und „Rüwenach Helau“ mussten die Narren im Saal aber noch etwas üben.
Für Confluentia Gaby aber kein Problem: „Wo ich herkomme, ruft man auch Helau. Aus Rüwenach kenn ich aber nur meinen Zahnarzt“, gab sie zu.
Nach den üblichen Ordensverleihungen und dem Auszug von Prinz mit Gefolge ging es tänzerisch ins Weltall mit der Gruppe des TV Rübenach. Nach dem „Raketenstart“ wirbelten sogar Außerirdische über die Bühne, was Magdalena Michaela Straub einstudiert hatte.
Für den Tanz der Narren aus Wallersheim war für die gewagten Pyramiden die Decke im Schützenhaus nicht hoch genug.
Inge Becker rief der Trainerin Petra Knopp und den Aktiven zu: „Dat wor geil, supergeil“. Schließlich entführte Karin Kailing in den Schwarzwald. Beim Puppentheater „Schwarzwaldmarie“ hatten die Mädels ganz kurze Beinchen. Vorgeführt wurde dies von den „Fidelen Möhnen“ Rita Peters, Inge Klöckner, Ute Ganser und Helga Knobloch und Hedwig Geisen, die Hände waren von Anne Gabel, Sabine Lecenk und Magret Zervas. „Ihr seid ganz lewe Mädcher“, sagte Inge Becker nach der Darbietung zu den Tanzmariechen Sandy und Johanna Dötsch vom Möhnenverein „Scheene Kenner“ aus Bassenheim. Lustig und afrikanisch ging es zu mit der Tanzgruppe aus Lonnig, die von dem gewichtigen Andreas Schneider, er wohnt in Rübenach, trainiert wird. Dass auch „alte Waschweiber“ eine beeindruckende Tanzshow abziehen könnten, bewiesen Rübenacher Frauen mit ihrer Chefin Karin Kailing. Die Gelb-Rote Tanzgruppe nahm die begeisterten Zuschauer mit auf eine „Reise nach China“ (Trainerin Ellen Friedrich-Gaul) und auch das abgedankte Möhnenpaar tanzte mit Gefolge in einem „Best off“ (einstudiert von Gitti Potisch). Der Auftritt des Männer-Tanzballetts der Martinself Rübenach zählte zu einem der Höhepunkte der tollen Möhnensitzung.
Diesmal ging es bei der Truppe, die schon 40 Jahre zusammen ist, brasilianisch zu. Die Darbietung der Tanz- und Gesangsgruppe von Inge Becker mündete ins große Finale, bei dem die Möhnen in Clownskostümen mit einem Potpourri der Mainzer Hofsänger das karnevalistische Feuerwerk in Rübenach beendeten.

Schon beim Einmarsch in die Schützenhalle gab es für die Alten Waschweiber zahlreiche Lacher vom Publikum. Fotos: HEP
