Juristische Gesellschaft Mittelrhein stellt sich vor
„Sicherung eines starken Justizstandorts“
Koblenz. Als Sitz des Oberlandesgerichts (OLG) sowie des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts spielt Koblenz im Bereich der rheinland-pfälzischen Judikative zweifelsfrei eine zentrale Rolle. Mit dem Ziel, den damit verbundenen Anforderungen gerecht zu werden und den Standort Koblenz zu stärken, wurde die Juristische Gesellschaft Mittelrhein gegründet, die jetzt im historischen Rathaussaal ihren ersten öffentlichen Auftritt feierte. Dr. Karl Jürgen Wilbert, Vorsitzender der Gesellschaft, erläuterte diesbezüglich, Anlass zur Gründung sei der Wunsch einer koordinierten Bündelung der teils recht unterschiedlichen Interessen der Anwälte im OLG-Bezirk Koblenz gewesen. Jetzt komme es darauf an, möglichst viele Mitglieder zu generieren und von der Idee der Juristischen Gesellschaft Mittelrhein zu überzeugen. Hans-Jörg Assenmacher, stellvertretender Vorsitzender, vertiefte den Gedanken der Interessenbündelung nochmals. Ziel der Gesellschaft müsse es sein, den Dialog über die einzelnen Berufsgruppen hinweg zu intensivieren. Neben der fachorientierten Beratung spiele auch die Kontaktpflege eine wichtige Rolle. Auf diese Weise könne es gelingen, den Bogen über Koblenz hinaus in die Region zu spannen. Assenmacher verwies abschließend zudem darauf, dass auch Nicht-Juristen herzlich dazu eingeladen seien, aktiv in der Gesellschaft mitzuwirken. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, zeigte sich erfreut über die Initiative der Koblenzer Juristen und betonte seinerseits die Wichtigkeit der Sicherung eines starken Justizstandorts für die Stadt. Nicht zuletzt durch den gemeinsamen Kampf gegen die Schließung des OLG Koblenz sei ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Justiz und Bevölkerung entstanden. Die neue Gesellschaft könne sich daher der Unterstützung durch die Stadt sicher sein.
Öffentlichkeit über Rechtsverständnis informieren
Unter den Gästen befand sich an diesem Nachmittag auch Hans-Josef Graefen, Präsident des OLG Koblenz. Graefen bezeichnete sich bescheiden als einen von vielen Vertretern der Koblenzer Justiz, die die neue Gesellschaft nach außen hin repräsentieren sollten.
Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, die Öffentlichkeit besser über das deutsche Rechtsverständnis zu informieren. Gerichtliche Entscheidungen würden in der Gesellschaft - insbesondere von unmittelbar Beteiligten - oft als ungerecht empfunden und zum Teil nicht akzeptiert. Der Staat stehe jedoch bei der Gesetzgebung vor der Aufgabe, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, um ein funktionierendes Gemeinwesen zu garantieren.
Es sei daher unerlässlich, bezüglich dieses Sachverhalts in der Bevölkerung für Verständnis zu werben. Abschließend sprach auch Dr. Jochen Kerkmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, nochmals an alle Gäste eine herzliche Einladung aus, Mitglied zu werden und die Gesellschaft auf einen guten Weg zu bringen. Sollte die Umsetzung der genannten Ziele gelingen, könne das Unternehmen ein Erfolg werden.
