Ev. Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf lud zum Neujahrskonzert
Solisten spannten Bogen von Barock bis Strauss
Ko-Pfaffendorf. Ein großer Erfolg war das festliche Neujahrskonzert, zu dem die evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf in ihre bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche eingeladen hatte. Das Publikum erlebte mit den Solisten Edeltrud Kahn (Sopran), Klaus Büschler (Oboe), Stephanie Lichtmeß (Violine) und Thomas Schwarz (Klavier) ein nachweihnachtliches Programm, das den Bogen von Barock bis Richard Strauss spannte. Mit dem Doppelkonzert B-Dur von Antonio Vivaldi begannen Stephanie Lichtmeß und Klaus Büschler den Konzertnachmittag und überzeugten mit einer stilsicheren Interpretation und abwechslungsreicher Dynamik. Lichtmeß gefiel darüber hinaus in zwei Sätzen aus Johann Sebastian Bachs Sonate E-Dur. Wechselten sich im ausdrucksstarken dritten Satz die Melodiebögen mit dem Klavier ab, brillierten Violine und Klavier gleichermaßen virtuos im fulminanten Final-Allegro. Romantische Klangfarben ließ Stephanie Lichtmeß im langsamen Satz aus Johannes Brahms dritter Sonate verströmen und zeigte ihre enorme Perfektion in Eugene Ysayes dritter Sonate, deren technische Klippen sie scheinbar mühelos und klangschön meisterte. Edeltrud Kahn überzeugte durch ihren leuchtenden, leichten Sopran in der Arie „Meine Seele hört im Sehen“ von Georg Friedrich Händel, elegant verziert durch das Oboen-Solo Klaus Büschlers. Die Weihnachtslieder „Die Hirten“, „Die Könige“ von Peter Cornelius und „Mariä Wiegenlied“ interpretierte sie eindringlich, wobei gerade in Letzterem ihre bis ins Pianissimo strahlende Höhe in bleibender Erinnerung bleibt. Mit den Strauss-Vertonungen „Morgen“ und „Zueignung“ wurde des 150. Geburtsjahres des Komponisten gedacht. Zwei Sätze aus dessen Oboenkonzert brachten Klaus Büschler und Thomas Schwarz zu Gehör. Hierbei fielen vor allem die kunstvolle Phrasierung, gerade im anspruchsvollen langsamen Satz, sowie die virtuose Umsetzung der Läufe und die gekonnte Artikulation Klaus Büschlers im Finalsatz auf, wobei das perfekte Zusammenspiel mit Thomas Schwarz besondere Hervorhebung verdient. Dieser trug solistisch zunächst ein lyrisches, an Mendelssohn erinnerndes Klavierstück aus op. 3 von Richard Strauss vor und beschloss das Konzert mit der Vertonung des Dezember von Fanny Hensel. Hier wurde nach einem anfänglichen Schneesturm der Choral „Vom Himmel hoch“ vielschichtig vertont und in virtuosen Oktavläufen zu einem festlichen Abschluss gebracht. Mit einer gemeinsamen Zugabe dankten die Mitwirkenden dem begeisterten Publikum.
