Allgemeine Berichte | 04.08.2015

Veranstaltung des Polizeipräsidiums Koblenz

„Ware Mensch“ thematisiert

Fachtagung zum Thema Menschenhandel bot Teilnehmern vielschichtige Einblicke

Staatssekretär Roger Lewentz trat als erster Referent vor das Publikum. privat

Koblenz. Eine Fachtagung mit dem Titel „Ware Mensch“ veranstaltete das Polizeipräsidium Koblenz in den Räumlichkeiten des Zentrums für Ernährung und Gesundheit der hiesigen Handwerkskammer. Eingeladen hatten die Veranstalter Polizeibeamtinnen und -beamte der mit dieser Thematik beschäftigen Sachbereiche und Kommissariate, Vertreter der Staatsanwaltschaft und Gerichte, der Kreis- und Stadtverwaltungen sowie Mitarbeiter von vielen Hilfsorganisationen und Verbänden, wie zum Beispiel Caritas, Pro Familia, Weisser Ring, AWO, SOLWODI, dem Sozialdienst Katholischer Frauen, um nur einige zu nennen.

Nach der Begrüßung durch Polizeipräsident Wolfgang Fromm, stand Staatsminister Roger Lewentz, der sich trotz des engen Terminplans Zeit für die Veranstaltung genommen hatte, als Erster auf der mit hochkarätigen Fachleuten besetzten Referentenliste. Fachkundig und treffend beschrieb Staatsminister Roger Lewentz die aktuelle Situation, wonach die offiziell bekannten Fälle nicht das tatsächliche Ausmaß der von Menschenhandel betroffenen Frauen darstellen. Der Moderator der Veranstaltung, Dr. Herbert Fischer-Drumm von der Hochschule der Polizei, leitete anschließend auf den zweiten Referenten, Kriminaldirektor Hartmut Staudt, Abteilungsleiter im LKA Rheinland-Pfalz, über, der die Lage in Sachen Menschenhandel darstellte, über die rechtliche Entwicklung referierte und einen Ausblick wagte.

Tiefer in die bestehenden ausländerrechtlichen Bestimmungen und die Möglichkeiten und Grenzen der gesetzlichen Vorgaben stieg Elmar Nieden vom Ausländeramt der Stadt Koblenz ein. Er bot den Teilnehmern des Symposiums einen sehr informativen Einblick in seine tägliche Arbeit und der Schwierigkeit, Opfern von Menschenhandel insbesondere nach Beendigung des Strafverfahrens, den Aufenthalt in Deutschland zu erlauben und dadurch eine Perspektive zu geben. Sabine Zeh, Fachanwältin für Strafrecht aus Frankfurt, zeigte anschließend praxisnah und authentisch Fälle auf, bei denen sie Frauen anwaltlich vertreten und beraten hatte, sei es in Strafverfahren als Zeugin, in Abschiebeverfahren als Betroffene oder Ähnliches.

Mitreißend, anschaulich, und viele Denkanstöße gebend, berichtete Schwester Dr. h.c. Lea Ackermann über die Arbeit von SOLWODI Deutschland e.V. Ihr umfangreicher Fundus an Erfahrungen aus der Opferberatung und –betreuung stieß auf großes Interesse unter den anwesenden Fachleuten. Sr. Dr. Ackermann beschränkte sich in ihren Ausführungen nicht nur auf die Problematik des Menschenhandels in Deutschland, sondern zeigte auch ihre eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen auf, die sie bei ihren Aufenthalten in Afrika und insbesondere in Kenia mit der „Ware Mensch“ machte.

Nahtlos schloss Dr. Anette Dörr, Psychotherapeutin aus Koblenz, ihren Beitrag an und berichtete unter dem Titel „Verkaufte Körper – verlorene Seelen“ anschaulich aus ihrer therapeutischen Arbeit mit Opfern von Menschenhandel und über die seelischen Verletzungen, die die oft jahrelange sexuelle Ausbeutung bei den betroffenen Frauen hinterlässt, ehe Dr. Fischer-Drumm mit Dankworten an die Referenten und einem passenden Schlusswort an das Auditorium die Veranstaltung beendete.

Viel Lob für die sehr informative, praxisnahe und Einblick verschaffende Veranstaltung ernteten die Organisatoren des Symposiums vom fachkundigen Publikum. In den anschließenden Gesprächen waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Veranstaltung, die viele Teilaspekte zu einem Ganzen zusammenfügte, ein wichtiger Baustein in der Verfolgung eines gemeinsamen Ziels war: der effektiven Bekämpfung des Menschenhandels. Pressemitteilung

Polizeipräsidium Koblenz

Staatssekretär Roger Lewentz trat als erster Referent vor das Publikum. Foto: privat

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