Kultursalon Koblenz im Forum Confluentes
Wissen kann spannend sein: Edelsteine, Gold und Silber im Gespräch
Koblenz. Diesmal ließ der Kultursalon Koblenz mit den Kulturschaffenden der Region Edelsteine, Gold und Silber regnen - in Form von Wissen: Es erschienen zum Talk Anette Fuhr, Direktorin des Deutschen Edelsteinmuseum, Eckard, Julius Petsch, Edelsteinhändler und ehemaliger Präsident der deutschen Edelstein- und Diamantenbörse Idar-Oberstein, Evert Hofacker, Juwelier und Designer aus Koblenz, sowie Michael van Ooyen, Gold- und Silberschmied der Marienbrüder aus Schönstatt. Diesmal tagte der Kultursalon mit Petra Lötschert nicht im Schloss, sondern im Foyer des Forum Confluentes.
Auf der der Bühne im Forum drapierte der Rohedelsteinhändler Petsch für die Besucher einen Amethyst, Aquamarin, Rubin. Auch Juwelen - so werden geschliffene Edelsteine bezeichnet - waren dabei: so der Kinderliebling Knut aus Dolomit, ein Briefbeschwerer aus schwarzem Onyx, Handwerkzeuge der Goldschmiede aus Achat und Hämatit.
Michael van Ooyen
Michael van Ooyen entwirft für die Marienbrüder Altäre, Kreuze, Kelche. An der Restauration von vielen von Schlossaltären wie zum Beispiel in Bendorf-Sayn hat er mitgewirkt. Der aus Kevelaer gebürtige Mann nahe der holländischen Grenze ging mit 19 nach Schönstatt in die Goldschmiedelehre, anschließend besuchte er die Kunsthandwerkschule Köln, um dann als Bildhauer nach Vallendar zurückzukehren. Ihm und seinem Mitarbeitern verdankt das Haus den Bundespreis für Denkmalpflege 2010.
Anette Fuhr Julius Petsch
Museumsdirektorin Anette Fuhr strukturiert Ausstellungen, bestimmt über Leihgaben, organisiert Festtafeln, bestückt den Museumshop und fährt zu Messen. Zum Stichwort „Merkel-Kette“ verät sie: Das Museum stellt sämtliche Ketten auf Wunsch her - sogar die der Knazlerin. In ihrem Haus können Nachbauten bekannter Farbdiamanten bestaunt werden, vom „Hope“ bis zum „Dresdner Diamanten“ ist alles da.
Julius Petsch ging mit 19 Jahren ging als junger Edelsteinschleifer nach Brasilien. Er erzählt wahre Räuberpistolen: wie er mit Pistole und einheimischem Führer durch das wilde Brasilien reiste, die Minen der Campaneiros in Bahia sah - Tausende von Männern, die an Stricken in 50 Meter Höhe, Stollen in den Berg der Edelsteinminen trieben. Er selbst ist Minenberater und hat die Welt gesehen.
Evert Hofacker
Juwelier Evert Hofacker hält Schmuck für eine echte Geldanlage, wenn das Schmuckstück einen kunsthandwerklichen Wert darstellt. Wenn der Käufer einem Schmuckstück eine emotionale Bedeutung beimisst, hat es eher persönlichen Wert und ist keine Wertsicherung im üblichen Sinn.
Synthetische Steine auf dem Vormarsch
Um den Glanz von Edelsteinen zu steigern, werden sie von manchen Experten mit Wärme behandelt, radioaktiv bestrahlt, andere paraffiniert oder geölt, um Risse auszugleichen. Alles, um einen höheren Marktwert zu erzielen. Heute schmelzen Laser selbst Einschüsse im Mineral. Synthetisierte Steine machen bereits drei Viertel aller Schmucksteine aus. Der IG Farben gelang es 1935, den ersten Kunstsaphir herzustellen. Moderne Fachlabore schaffen dies in zwei bis fünf Tagen durch Hochdruck und Hitze.
Juweliere und Leihhäuser können mit Lupeneinsatz Laien hier schnell weiterhelfen.
Gold und Silber werden immer noch durch Einsatz von hochgiftigen Säuren und Laugen aus Geröll gewonnen. Und das nicht nur in Peru und Mexiko. Wer Gold oder Silber testen will, muss sie ebenfalls mit diesen Säuren in Berührung bringen. Dies übernimmt wieder besser der Fachmann.
Nicht alles, was glänzt, ist pures Gold
Goldketten im Handel bestehen nicht aus purem Gold. Beim sogenannten 585er Gold (14 Karat) sind nur 58,5 Prozent Goldanteile im Spiel, der Rest sind Legierungen mit anderen Metallen. In manchen Ländern darf 333er Gold (8 Karat) schon gar nicht mehr als Goldware bezeichnet werden, der Goldanteil beträgt weniger als 50 Prozent.
Anlagenrisiko
750er oder höher karätiges Gold mit einem Punzestempel ist die beste Goldwertsicherung für den Privatgebrauch. Anlagen in Goldbarren, Aktienanteile auch an Minen gelten als gute Wahl, aber sind Marktschwankungen unterworfen. Ein Anlagemix wird empfohlen.
Der nächste Kultursalon tagt wieder im kurfürstlichen Schloss, wenn es heißt: die Altstadt: Menschen, Plätze, Atmosphären - mit Lesung. Nähere Infos gibt es auf www.kultursalonkoblenz.de.
Pressemitteilung
Kultursalon Koblenz
