Radsport Abteilung des VfB Polch: Erstes Griesson-de Beukelaer-Radrennen am 22. März in Polch
500 Fahrer warten auf den Startschuss
Stadtbürgermeister Gerd Klasen: „Wir werden für das gute Wetter sorgen“
Polch. Wer kennt diese Namen nicht? Vor allem Marcel Kittel, John Degenkolb, Tony Martin und André Greipel zeichneten sich in den vergangenen Jahren für einen dopingfreien Aufschwung nicht nur im deutschen Profi-Radsport verantwortlich. Kein Wunder also, dass diese Euphorie auch nach Rheinland-Pfalz, in ein Bundesland mit langer Radsport-Tradition und großer Radsport-Geschichte, übertragen wird.
Am Sonntag, 22. März, treffen sich von 10 bis 18 Uhr Radsportler aller Altersklassen zum Auftakt der Saison beim ersten Griesson-de Beukelaer-Radrennen rund um die Maifeldmetropole Polch. Das Rennen stellt eine Premiere dar für die Stadt Polch und die Radsportabteilung des VfB Polch, die den Wettbewerb, die gleichzeitig als Rheinlandmeisterschaft im Lizenzbereich ausgetragen wird, organisiert.
Mit dem Engagement als Titelsponsor unterstützt Griesson-de Beukelaer den regionalen Vereinssport und weitet seine Unterstützung für den VfB Polch weiter aus. Knapp eine Woche vor Anmeldeschluss am Sonntag, 15. März, liegen bereits fast 500 Meldungen für die 13 verschiedenen Klassen vor.
Während der offiziellen Streckenpräsentation im Konferenzraum der Griesson-de Beukelaer GmbH wies Peter Gries, Leiter der Unternehmenskommunikation, auf eine „sehr anspruchsvolle Strecke“ hin.
Strecke wird die Radsportler fordern
Der 9,3 Kilometer lange Rundkurs führt mit jeweils 93 Höhenmetern pro Runde von Polch aus nach Ruitsch, von dort nach Kerben, weiter nach Kaan und wieder zurück in den Start-Ziel-Bereich auf der L52 in Polch. Bei Kilometer 5,6 - zwischen Kerben und Kaan - gibt es eine Bergwertung. „Der Frühling naht“, verdeutlichte Pressesprecher Gries, „und der VfB hat sich beileibe nicht bremsen lassen. Wir sind seit vielen Jahren Partner dieses Vereins und sind uns sicher, dass uns eine tolle Veranstaltung bevorsteht.“
Dem wollte Anton Reiter, Vorsitzender des Gesamtvereins VfB Polch, nicht widersprechen. „Ich bin seit 50 Jahren im Vorstand tätig“, kramte der frühere Stadtbürgermeister ein wenig in seinen Erinnerungen, „aber so etwas haben wir als Verein auch noch nicht auf die Beine gestellt. Die Zahl der Aktiven in der Radsport-Abteilung hat sich in den vergangenen Jahren von 60 auf 130 mehr als verdoppelt, vor allem viele Jugendliche haben sich dem Verein angeschlossen. Die Abteilung macht eine sehr gute Jugendarbeit und ist auch in der Betreuung up to date. Sie hat sich dieses Rennen verdient.“ Im gleichen Atemzug machte Reiter aber deutlich, dass auch die umliegenden Ortschaften mitgespielt haben, schließlich müssten einige Straßen den ganzen Tag über gesperrt bleiben. Ganz zu schweigen von den fast 130 Helfern inklusive Feuerwehr und Polizei, die einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung garantieren sollen.
VfB ist stolz auf engagierte Mitglieder und Helfer
Arno Stromberg, der Sportliche Leiter der Radsport-Abteilung des VfB Polch und selbst Inhaber der Trainer-B-Lizenz, sieht in dem Rennen die „Fortführung konsequenter Abteilungsarbeit“. Die Abteilung sei von Grund auf neu aufgebaut worden. „Mittlerweile sind 25 Jugendliche bei uns aktiv, 15 davon fahren Lizenz-Rennen“, zeigte sich Stromberg mächtig stolz auf die Entwicklung.
„Wir sind zwar allgemein auf einem guten Weg, aber mit diesem Radrennen mussten wir den nächsten Schritt machen.“ Stadtbürgermeister Gerd Klasen versicherte, dass es selbstverständlich sei, dem Verein bei der Organisation und auch bei der Außendarstellung zu helfen: „Es ist eine hervorragende Sache für das gesamte Maifeld. Wir hoffen, dass es nicht das letzte Mal sein wird und dass das Rennen zu einer festen Einrichtung im Radsport-Kalender wird. Wir jedenfalls werden für das schöne Wetter sorgen.“
Verbandsbürgermeister Maximilian Mumm hob den großen Werbeeffekt für die gesamte Verbandsgemeinde Maifeld hervor: „Der Breitensport ist ein wichtiger Faktor in unserer Gesellschaft. Wir wollen den Nachwuchs weg vom Computer holen“, brachte Mumm die soziale Komponente ins Spiel: „Wenn wir dazu einen kleinen Beitrag leisten, haben wir schon viel gewonnen.“
Prominente Fahrer nehmen teil
Zu den prominentesten Startern gehört das Continental-Team Kuota-Lotto um den deutschen Straßenmeister der U23, Max Walscheid aus Neuwied. Das in Koblenz angesiedelte Team tritt in voller Mannschaftsstärke in Polch an, das heißt: Alle 15 Fahrer werden am Start sein. „Direkt vor der Haustür ist das für uns natürlich eine riesige Geschichte“, sicherte Teamchef Florian Monreal der Veranstaltung seine volle Unterstützung zu. „Und als Junge vom Mittelrhein ist dieses Rennen nach der Deutschen Meisterschaft 2011 in Neuwied ein weiteres Highlight für uns“, meinte der Weitersburger. Seine Fahrer nahm er aber auch gleich in die Pflicht: „Profi-Rennen gehen im Normalfall über 200 Kilometer. Ich will nicht sagen, dass wir bei diesen 120 Kilometern unterfordert sind, aber es gibt eine klare Maßgabe: Wir wollen dem Rennen unseren Stempel aufdrücken, es bestimmen und den Sieger stellen. Alles andere als der oberste Platz auf dem Siegertreppchen wäre eine Enttäuschung. Alle, die in Deutschland etwas mit Radsport zu tun haben, werden an diesem Tag nach Polch schauen.“
Dass auf seinen Schultern eine große Verantwortung lastet, weiß U-23-Meister Walscheid: „Es ist sicherlich kein Rennen rund um den Kirmesbaum. Es ist zwar nicht zu selektiv, aber mit knapp 1200 Höhenmetern hat es schon etwas mit Radsport zu tun. Es wird zwar kein Spaziergang, aber wir wollen schon eine Selektion herbeiführen.“
Zum Ziel führe die Straße leicht bergab, und auch ein Massensprint käme ihm entgegen - was er bei der Deutschen Meisterschaft 2014 in Cottbus unter Beweis stellen konnte. Mit einem Sieg könnte Walscheid auch Lotto Rheinland-Pfalz, neuer Co-Sponsor seines Teams und neben Griesson-de Beukelaer auch Co-Sponsor des Rennens in Polch zufriedenstellen. „Die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt hat gezeigt, dass wir noch nie einen Bogen um den Radsport gemacht haben und uns dem Sport verpflichtet fühlen“, gab Dirk Martin, Prokurist bei Lotto Rheinland-Pfalz, ein klares Bekenntnis ab.
Zeitplan
10 Uhr U19 männlich (sechs Runden, 55,8 Kilometer), 10.02 Uhr Senioren 2/3 (fünf Runden, 46,5 Kilometer), 10.04 Uhr U17 (fünf Runden, 46,5 Kilometer), 11.30 Uhr Frauen Elite (sechs Runden, 55,8 Kilometer), 11.30 Uhr U19 weiblich (sechs Runden, 55,8 Kilometer), 11.32 Uhr U17 weiblich (vier Runden, 37,2 Kilometer), 11.32 Uhr U15 männlich und weiblich (vier Runden, 37,2 Kilometer), 12.15 Uhr Jedermann-Rennen (drei Runden, 27,9 Kilometer), 13.30 Uhr Kids Jahrgang 2004 und jünger (ein Kilometer), 14 Uhr U13 männlich und weiblich (zwei Runden, 18,6 Kilometer), 14.01 Uhr U11 männlich und weiblich (eine Runde, 9,3 Kilometer), 14.45 Uhr KT und A/B-Klasse (13 Runden, 120,9 Kilometer), 14.47 Uhr C-Klasse (sieben Runden, 65,1 Kilometer).