Treffen der Jusos mit Schülervertretungen des Landkreises MYK
Dialog mit dem Ehrenamt stärken
Kreis Mayen-Koblenz. Es kamen rund Schüler aus dem gesamten Kreis Mayen-Koblenz zur Veranstaltung der Jusos MYK unter dem Titel „Jusos meet SV“, die im Andernacher „Haus der Familie“ stattfand. Ziel der Aktion, deren Idee und Konzept von Jungsozialist Sebastian Durben entwickelt worden war, war ein erster Austausch über die jeweilige ehrenamtliche Arbeit sowie die Chancen und Probleme, die damit einhergehen. „Wir wollen den Schülervertreterinnen und -vertretern zeigen, dass wir sie ernst nehmen und schätzen, dass wir ein offenes Ohr für ihre Belange haben und uns um sie kümmern“, erklärt Katja Budde. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Jusos MYK Faisal El Kasmi und gegenseitigem Kennenlernen übernahm Sebastian Durben die Moderation, und es wurde in kleineren gemischten Gruppen weitergearbeitet.
Themen waren vor allem die Probleme an den Schulen und bei der ehrenamtlichen Arbeit sowie die Frage, wie man einander helfen oder voneinander lernen könne.
Die Gespräche machten deutlich: An fast jeder Schule sind Toiletten defekt. Zudem sei die Ausstattung schlecht, da das meiste Geld in Brandschutzmaßnahmen gesteckt würde. „Diese sind natürlich wichtig, dennoch bleibt danach nichts für weitere Anschaffungen übrig. Die Schulen haben einfach zu wenig Geld“, so Saba Nouzari. Des Weiteren wurde mehr Anerkennung für die Arbeit als Schülervertreter gefordert. „Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum funktionierenden Schulalltag mit unserer Arbeit in der SV. Dennoch werden wir häufig nicht richtig ernst genommen oder können unsere Ideen aufgrund mangelnder Unterstützung nicht verwirklichen. Das muss sich ändern“, sagt Jusos-Mitglied Johannes Schäfer. Er ist Präsident der Landesschülerkonferenz und kämpft dort für die Interessen aller Schüler sowie deren Vertretungen. „Ein solcher Dialog ist ein guter Anfang, um das Interesse an der Tätigkeit und die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements in der Schülervertretung zu stärken.“ Auch SPD-Landtagsabgeordneter Marc Ruland nahm an der Veranstaltung teil. Er wird die angesprochenen Probleme mit auf Landesebene nehmen, um zu versuchen, dort Lösungen für sie zu finden.
Nach einem gemeinsamen Essen ging es weiter mit einer Diskussionsrunde. Auch dabei ging es vorrangig um die Probleme an den Schulen des Landkreises, aber auch um mehr Jugendbeteiligung und die Förderung ehrenamtlichen Engagements. Organisator Sebastian Durben erklärte abschließend: „Diese Veranstaltung ist nur der Auftakt zu einer Reihe von Aktionen, mit denen wir den Dialog zwischen jungen Ehrenamtlichen und der Politik herstellen wollen. Das Ehrenamt, vor allem auch von Jugendlichen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Es hat einfach mehr Anerkennung und Respekt verdient, wenn sich Menschen, egal welchen Alters, freiwillig für andere einsetzen, ihre Interessen vertreten, ihnen helfen und für sie da sind. Das wollen wir in Zukunft erreichen, um noch mehr Menschen davon zu überzeugen, sich für andere zu engagieren.“
Pressemitteilung der
Jusos im Kreis Mayen-Koblenz
Sehr geehrter Herr Durben, wenn Sie meinen Kommentar absichtlich falsch verstehen, scheinen die negativen Seiten der Politik schon auf Sie abgefärbt zu haben. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Schülersprecher müssen unabhängig die Interessen aller Schüler vertreten. Dies wird erschwert, wenn die Schülervertreter darüber hinaus schon parteipolitischen Ehrgeiz entwickelt haben. Ebenso gehört es zum demokratischen Anstand, dass Parteien von zu starker Einflussnahme auf junge Menschen Abstand nehmen. Konkret: Die Veranstaltung der Jungsozialisten dient in erster Linie der PR und Mitgliederwerbung. Die Jusos werden nichts daran ändern können, dass im konkreten Fall Vertretungsstunden stattfinden, Konflikte mit Lehrern oder Mitschülern gelöst oder Klassenräume verschönert werden. Wenn Sie diese Trennlinie nicht mehr sehen, spricht dies leider für meine Bedenken. Viele Grüße.
Die Arbeit der Schülervertretung war, ist und wird immer aus ihrem Selbstverständnis heraus parteipolitisch unabhängig bleiben. Ihrem Kommentar entnehme ich allerdings, dass Schülersprecherinnen und Schülersprecher keiner Partei angehören dürfen sollten. Das halte ich persönlich für falsch: Auch und gerade wer sich in politisch jungen Jahren engagiert, hat eine Meinung und eine Motivation, sich zu engagieren, die nicht immer mit der SV-Arbeit endet.
Jeder Mensch hat das Recht, in demokratischen Parteien Mitglied zu werden.
Die Arbeit der Schülervertretungen muss unabhängig bleiben. Das beginnt bei parteipolitisch unabhängigen Schülersprechern. Es endet mit Parteien, die jungen Menschen den Freiraum zur politischen Sozialisation lassen. Ein Interessenkonflikt ehrgeiziger Jungpolitiker muss vermieden werden.