Blaulicht | 27.06.2025

Schwerpunkteinsatz in Bonn: Polizei geht gegen Messer-, Gewalt- und Betäubungsmittelkriminalität vor

26.06.: Messer, 28.000 Euro Bargeld und scharfe 9mm-Munition sichergestellt

Symbolbild. Foto: eliosdnepr - stock.adobe.com

Bonn. Am Donnerstagabend, 26. Juni 2025, führte die Polizei in Bonn umfassende Kontrollen durch, um die Kriminalität im Bereich Messer, Gewalt und Betäubungsmittel zu bekämpfen. Etwa 150 Einsatzkräfte aus verschiedenen Direktionen waren beteiligt, unterstützt von städtischen Ämtern und dem Zoll. Die Kontrollen erfolgten in Phasen, zunächst auf Straßen und Plätzen der Bonner Innenstadt, später auch in Tannenbusch-Mitte. Gegen Ende des Abends rückten mehrere Shisha-Bars in den Fokus der Beamten, während parallel Verkehrskontrollen auf den Zufahrtsstraßen stattfanden.

Insgesamt wurden 424 Personen und 169 Fahrzeuge überprüft. Dabei stellten die Beamten vier Messer und scharfe 9mm-Munition sicher. Es wurden 13 Ermittlungsverfahren eingeleitet, darunter sechs wegen Verkehrsdelikten und drei wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. In 50 Fällen führten Verkehrsverstöße zu Ordnungswidrigkeitenanzeigen, während 24 Verkehrsteilnehmer mit einem Verwarngeld davonkamen. Vier Fahrzeugführern wurden Blutproben entnommen, da sie unter Drogeneinfluss standen. Eine junge Frau wurde auf der B 9 in Mehlem mit 156 km/h anstelle der erlaubten 70 km/h gemessen. Zudem erhielten 30 Personen Platzverweise.

Um 20:50 Uhr wurde am Potsdamer Platz ein Pkw kontrolliert, der zuvor in Tannenbusch durch überhöhte Geschwindigkeit aufgefallen war. Ein Drogenschnelltest beim Fahrer reagierte positiv auf Kokain, sodass dem 37-Jährigen auf einer Polizeiwache eine Blutprobe entnommen wurde. Er führte zudem falsche Personalien an. Sein 33-jähriger Beifahrer trug ein Einhandmesser, obwohl er einem Waffenverbot gemäß § 41 Waffengesetz unterliegt.

Ein Rolls Royce, der sich zunächst einer Kontrolle entzogen hatte, wurde später am Am Neutor/Kaiserplatz gestoppt. In der Tasche eines 37-jährigen Insassen fanden die Beamten rund 28.000 Euro Bargeld. Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche wurden eingeleitet, und das Bargeld sichergestellt.

In einer Shisha-Bar auf der Kölnstraße wurden vom Ordnungsamt Mängel an der CO-Warnanlage festgestellt, was zur Schließung der Bar führte. Zudem wurden Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz und Ordnungswidrigkeiten beim Betrieb von Spielautomaten geahndet. Mitarbeitende des Kassen- und Steueramtes überprüften sieben Personen mit offenen städtischen Geldforderungen, die größtenteils vor Ort beglichen werden konnten. Der Zoll nahm Maßnahmen zur Bekämpfung von Verstößen gegen Zollvorschriften vor und überprüfte etwa 30 Personen hinsichtlich ihrer Beschäftigungsverhältnisse, ohne Auffälligkeiten festzustellen. Der Zoll stellte außerdem rund 50 Dosen unversteuerten Tabak sicher.

Ein weiterer Aspekt des Großeinsatzes war die Kontrolle legaler Waffenbesitzer durch die Bonner Polizei als Waffenbehörde. Dabei wurden 16 Waffenbesitzer überprüft, wobei 14 Kontrollen ohne Beanstandungen verliefen. In zwei Fällen wurden aufgrund von Aufbewahrungsverstößen Waffen sichergestellt und Widerrufsverfahren eingeleitet; zudem wurde eine illegale Waffe beschlagnahmt.

Bereits im August 2024 hatte die Bonner Polizei individuelle Messertrageverbote ausgesprochen, um Personen zu adressieren, die in der Vergangenheit mit Messern oder gefährlichen Gegenständen aufgefallen waren. Seither wurden 94 solcher Verbote erteilt, in der Regel verbunden mit einer Gefährderansprache. Am Donnerstag wurden 18 weitere Verbotsverfügungen zugestellt, die im Falle einer Zuwiderhandlung ein Zwangsgeld von 250 Euro vorsehen.

Der stellvertretende Polizeipräsident Klaus Zimmermann betonte die Notwendigkeit solcher Kontrollen: „Die Einsatzbilanz zeigt, dass diese Kontrollen nicht unbegründet stattfinden. Messer haben im öffentlichen Raum nichts verloren. Über unsere normale Präsenz hinaus ist es uns außerdem wichtig, hin und wieder größere Einsätze wie diese an Kriminalitätsschwerpunkten durchzuführen. Dies ist auch Teil des 10-Punkte-Plans der Landesregierung zur Bekämpfung der Messerkriminalität.“ BA

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