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Kaufen und verkaufen im Deutschlandweiten Vergleich: So teuer ist Wohnraum in den einzelnen Bundesländern

Kaufen und verkaufen im Deutschlandweiten Vergleich: So teuer ist Wohnraum in den einzelnen Bundeslä

Quelle: @ Mediamodifier (CCO-Lizenz) / pixabay.com

14.05.2020 - 14:36

Die Nachfrage nach Wohnraum ist so groß wie nie zuvor. Vor allem in den urbanen Ballungsräumen ist bezahlbarer Wohnraum längst zur begehrten Mangelware geworden. Eine hohe Fluktuation eröffnet immer wieder Möglichkeiten für interessierte Käufer oder Verkäufer, aber das Budget muss stimmen. Wer günstig mieten oder kaufen möchte, orientiert sich eher in ländlichere Regionen. Und auch im Vergleich der Bundesländer zeigen sich große Unterschiede auf dem Immobilienmarkt. In welchen Regionen sind die eigenen vier Wände noch erschwinglich und wo müssen Käufer besonders tief in die Tasche greifen?


Eigentumswohnung oder Haus: Welche Immobilie ist grundsätzlich teurer?


Lange Zeit galt das klassische freistehende Einfamilienhäuschen mit Garten als Lebensentwurf für die meisten Menschen im mittleren Alter. Vor allem Familien orientierten sich vorwiegend in Regionen, in denen Einzelimmobilien zu einem moderaten Preis angeboten wurden. Mit den sich immer stärker ausbreitenden Ballungsräumen um die größeren Städte herum ist der Wohnraum in vielen Regionen spürbar knapp geworden. Häuser sind fast nur noch in Neubaugebieten oder als ältere Bestandsbauten im Generationenwechsel zu bekommen.

Umso beliebter werden auch Eigentumswohnungen, die in urbanen Regionen in größerem Umfang zur Verfügung stehen. Tatsächlich sind Kaufinteressenten inzwischen bereit, größere Summen für eine geeignete Eigentumswohnung hinzulegen als für ein Haus. Dieser Trend ist in den meisten Bundesländern zu beobachten. Nur in Bremen, dem Saarland und in Nordrhein-Westfalen liegen die Kaufpreise für Häuser nach wie vor über dem Budget für Eigentumswohnungen.


In Hamburg wohnt es sich gut, aber teuer


Wer sich für den Kauf einer Immobilie interessiert, stellt bei einem Blick auf den aktuellen Immobilienmarkt schnell fest, dass es große regionale Unterschiede gibt. In den einzelnen Bundesländern können die Kaufpreise für Häuser, Eigentumswohnungen und Grundstücke um mehrere hundert Euro pro Quadratmeter variieren. Zu den beliebtesten und damit auch teuersten Wohngebieten zählt Hamburg. Das Nordlicht ist nach wie vor ein begehrtes Pflaster und steht aufgrund seiner hervorragenden Infrastruktur und dem umfangreichen wirtschaftlichen und kulturellen Angebot ganz oben auf der Liste vieler Immobilienkäufer. Tatsächlich ist Hamburg aktuellen Erhebungen zufolge die beliebteste Großstadt in ganz Deutschland, noch vor Berlin und München. Umfragen zufolge möchte mehr als jeder sechste Deutsche gerne in Hamburg wohnen. Wer aktuell eine Immobilie in der deutschen Großstadt verkaufen oder vermieten möchte, hat gute Karten. Für Makler sind Bestandsimmobilien in der Metropole beliebte Vermittlungsobjekte. Leisten kann sich das aber nicht jeder. 2019 hat die Hansestadt im Hinblick auf Kaufpreise für Bestandswohnungen sogar Spitzenreiter Bayern eingeholt. 4.146 {*e}/qm müssen Käufer aktuell durchschnittlich auf den Tisch legen, um sich die eigenen vier Wände in Form Hamburg leisten zu können. Für ein Haus werden Medianpreise von 2.825 {*e}/qm aufgerufen.


Berlin boomt und zieht das Umland mit


Auch in Berlin boomt der Immobilienmarkt. In der Hauptstadt sind Bestandsimmobilien stolze Summen wert. Ein Haus ist im Schnitt 3.000 {*e}/qm wert, eine Eigentumswohnung in bester Wohnlage sogar 4.505 {*e}/qm.

„Berlin wurde lange unterschätzt und Immobilien waren günstig. Nun boomt die Hauptstadt und zieht andere mit: zuerst Potsdam und mittlerweile viele weitere Gebiete in Brandenburg“, erklärt André Greschkowiak, Spezialist für Baufinanzierung bei Finanzberater Dr. Klein in Potsdam. „Viele Berliner wollen sich den Wunsch nach den eigenen vier Wänden erfüllen und weichen dafür nach Brandenburg aus. Damit beleben sie sowohl die vom Aussterben bedrohten Orte auf dem Land als auch die Brandenburger Immobilienpreise.“

So dürfte sich die Attraktivität der Hauptstadt in den kommenden Jahren auch auf die Immobilienmärkte der umliegenden Regionen positiv auswirken und dafür sorgen, dass die Preisanstiege im Osten sich nach und nach an die Entwicklungen im Süden des Landes angleichen.


München bleibt teuerstes Pflaster


Wer nach Bayern ziehen möchte, muss das nötige Kleingeld haben. Als teuerstes Bundesland im Süden Deutschlands ist bezahlbarer Wohnraum dort knapp bemessen. Vor allem in der Metropole München haben die Quadratmeterpreise inzwischen schwindelerregende Höhen erreicht. Wer sich eine Eigentumswohnung in München gönnen möchte, muss bereit und in der Lage sein, 7.406 {*e}/qm pro Quadratmeter zu bezahlen. Für ein Ein- oder Zweifamilienhaus in der beliebten Großstadt müssen immerhin noch 5.583 {*e}/qm auf den Tisch gelegt werden.


In Rheinland-Pfalz stiegen die Immobilienpreise langsam, aber stetig


Rheinland-Pfalz wird als Bundesland ebenfalls immer beliebter. Im Westen des Landes steigen die Immobilienpreise langsamer als im Süden und Osten, aber auch hier ist in den letzten Jahren ein stetiger Preisanstieg für den Kauf von Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäusern zu verzeichnen. In den vergangenen zwölf Monaten, so die Beobachtungen von Immobilienmaklern, ist Eigentum in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern in Rheinland-Pfalz um durchschnittlich 5 Prozent teurer geworden. In Städten mit mehr als 40.000 Einwohnern ist sogar ein Preisanstieg um 5,3 Prozent zu beobachten. Damit ist die Entwicklung des Immobilienmarktes im westlichsten Bundesland der Republik im Vergleich zu anderen Regionen eher moderat. Ausnahmen bilden die Städte Kaiserslautern mit einem Preisanstieg von 8,7 Prozent und Worm mit dem Rekordwachstum von 18 Prozent. Noch stärker macht sich der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen bemerkbar. Hier sind die Preise für die eigenen vier Wände in ganz Rheinland-Pfalz spürbar angestiegen. Im Durchschnitt 5,9 Prozent müssen interessierte Käufer auf die Preise des Vorjahres draufschlagen. Im Vorjahr war sogar eine Preisentwicklung von + 6,5 Prozent festzustellen. Interessanterweise sind es in Rheinland-Pfalz vor allem die kleineren Kommunen, in denen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser spürbar ansteigen. Sie sind als Wohngebiet vor allem für Paare und Familien mit der entsprechenden Kaufkraft attraktiv geworden. Spitzenreiter in Rheinland-Pfalz bleibt Mainz mit einem Quadratmeterpreis von rund 4.700 Euro.


Seit 2013 sind Immobilienpreise im Steigflug


Seit fast zehn Jahren scheinen die Preisen auf dem Immobilienmarkt nur eine Tendenz zu kennen, und zwar nach oben. 2013 bezeichnen Makler als das Jahr, in dem deutschlandweit der stetige Anstieg der Immobilienpreise begann. Vor allem Eigentumswohnungen werden von Jahr zu Jahr teurer. Laut einem Bericht von vergleich.de gab das Statistische Bundesamt für 2020 einen zu erwartenden Preisanstieg für Eigentumswohnungen von durchschnittlich 5,7 Prozent an. In beliebten Städten wie München, Stuttgart und Frankfurt sollen Eigentumswohnungen sogar knapp 10 Prozent teurer werden. Aber auch Kaufinteressenten für Ein- oder Zweifamilienhäuser sollen 2020 noch tiefer in die Tasche greifen. Im Süden Deutschlands boomt der Immobilienmarkt besonders stark. In München, dem absoluten Immobilien-Hotspot des deutschen Südens, sollen die Preise für Eigentumswohnungen um 11,13 Prozent steigen, die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 10,6 Prozent. Auch Stuttgart und Frankfurt belegen durch ihr starkes wirtschaftliches Wachstum das Potenzial, das der Immobilienmarkt vor allem in Süden Deutschlands seit Jahren bietet. In Stuttgart sind die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr um 10,99 Prozent gestiegen. Damit ist die Hauptstadt Baden-Württembergs der absolute Spitzenreiter bei der Preisentwicklung für Eigentumswohnungen in ganz Deutschland. Auch wenn die großen Metropolen der Bundesrepublik nach wie vor als attraktivste Wohngegend gelten, profitieren zunehmend auch die kleinen und mittelgroßen Städte und Kommunen im direkten Umland der Millionenstädte vom Boom des Immobilienmarktes. Wer sich Eigentum im Stadtzentrum nicht leisten kann und sich deshalb eher in die Randbezirke und Speckgürtel der Wunschstadt orientiert, dürfte in den kommenden Jahren ebenfalls tief in die Tasche greifen müssen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Für Verkäufer läutet diese Entwicklung eine lukrative Zeit ein, in der die Lage zwar eines der wichtigsten Kriterien für einen möglichst hohen Verkaufspreis bleibt, aber die begehrten Regionen in einem deutlich größeren Radius zu finden sind.

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