Blaulicht | 28.03.2025

Großrazzia gegen Drogenring: Internationale Ermittlungen führen zu zahlreichen Festnahmen - auch in und Sankt Augustin und Bad Honnef

Millionenvermögen und Drogen beschlagnahmt

Symbolbild. Foto: Brian Jackson - stock.adobe.com

Region. Im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens, das von der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) und dem Kriminalkommissariat 21 der Bonner Polizei geführt wird, durchsuchten am 27. März 2025 mehrere Hundert Einsatzkräfte der Polizei und Staatsanwaltschaft 33 Wohn- und Gewerbeobjekte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien. Diese Maßnahmen wurden unter anderem wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge durchgeführt.

Während des Einsatzes wurden elf Männer, für die bereits Untersuchungshaftbefehle vorlagen, festgenommen. Zwei weitere Männer wurden im Verlauf des Einsatzes vorläufig festgenommen, wobei für einen von ihnen inzwischen ein weiterer Haftbefehl ausgestellt wurde. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Vermögenswerte sichergestellt, darunter eine Immobilie in Marbella im Wert von 1,5 Millionen Euro sowie Beweismaterial in Form von etwa 200.000 Euro Bargeld, rund 27 Kilogramm Marihuana, ca. 100 Gramm Haschisch, mehrere scharfe Waffen, ein Kleintransporter und hochwertige Uhren. Auch eine Vielzahl von Mobiltelefonen, Tablets, Computern und Speichermedien, totalgefälschte Ausweise sowie diverse Unterlagen wurden beschlagnahmt.

Die Ermittlungen, die unter dem Namen „EG Capo“ laufen, richten sich gegen 21 Beschuldigte im Alter von 25 bis 62 Jahren mit deutscher, belgischer, polnischer und spanischer Staatsangehörigkeit. Es wird vermutet, dass die Gruppe im Zeitraum von Juli bis August 2023 etwa 1,3 Tonnen Marihuana, 13 Kilogramm Kokain und 20 Liter Amphetaminöl aus den Niederlanden und Spanien nach Deutschland importiert und dort verkauft hat. Professionell umgebaute Fahrzeuge mit speziellen Schmuggelverstecken sollen für den Transport der Drogen genutzt worden sein. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe seit Anfang 2021 in ähnlichem Umfang mit Betäubungsmitteln gehandelt hat.

Sechs der Beschuldigten stehen zudem im Verdacht, zwischen September und November 2024 die Einfuhr von ca. 350 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von etwa 26 Millionen Euro aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik organisiert zu haben. Das Kokain, das zwischen Legalwaren in Containern versteckt war, konnte jedoch im Hafen von Antwerpen durch Zollkontrollen entdeckt und sichergestellt werden.

Der Verkaufserlös aus den Drogengeschäften, der mindestens 2,5 Millionen Euro beträgt, soll nach den bisherigen Finanzermittlungen über Scheinfirmen in Deutschland, Polen, Spanien und Dubai gewaschen und so in den legalen Wirtschaftskreislauf integriert worden sein. Ein Teil des Erlöses wurde angeblich in Kryptowährungen investiert. Die Verdächtigen kommunizierten laut den Ermittlungen konspirativ über Krypto-Messengerdienste, um ihre illegalen Aktivitäten zu verschleiern.

Der Erfolg der umfangreichen Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahmen ist das Resultat einer intensiven Zusammenarbeit der deutschen Ermittlungsbehörden mit Europol, Eurojust, der spanischen Policia Nacional sowie den Ermittlungsbehörden aus Belgien, den Niederlanden und Polen. Die Festnahmen fanden in Deutschland, den Niederlanden und Spanien statt. Die in Deutschland festgenommenen Verdächtigen wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befinden sich in Untersuchungshaft. Für die in Spanien und den Niederlanden festgenommenen Beschuldigten wird derzeit das Auslieferungsverfahren betrieben.

Bei den Zugriffsmaßnahmen in Maastricht kam es zu einem Zwischenfall, bei dem auf Einsatzkräfte der niederländischen Polizei geschossen wurde. Ein Beamter wurde dabei leicht verletzt, und die niederländische Polizei hat entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Polizeibeamte der Ermittlungsgruppe sowie von Europol begleiten die Abschlussmaßnahmen in den Niederlanden und Spanien, um die Übernahme von Beweismitteln zu gewährleisten.

Die Durchsuchungsmaßnahmen erstreckten sich auf verschiedene Regionen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus, darunter Aachen, Bonn, der Kreis Euskirchen, Köln, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Sieg-Kreis sowie auf weitere Standorte in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Beweismittel, sind noch nicht abgeschlossen.

Das Gesetz sieht für jeden Fall des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung.

BA

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