Offenen Brief an die vier Kandidaten für das Amt des Ortsvorstehers in Bad Neuenahr

Bebauung an das Gesamtbild anpassen

Sehr geehrte Kandidatinnen und Kandidaten der Kommunalwahl am 26. Mai 2019, Sehr geehrter Herr Odenkirchen, sehr geehrter Herr Schwede, sehr geehrter Herr Lintner, sehr geehrter Herr Dr. Ritter,

Sie bewerben sich für die anstehende Kommunalwahl am 26. Mai, die zeitgleich mit der Europawahl durchgeführt wird, für verschiedene Ämter in Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Kreis. Das Interesse an der Kommunalwahl in Stadt und Kreis wird sicher auch von den Kontroversen über die Gestaltung der Landesgartenschau 2022 geprägt sein.

Ein anderes, weit darüber hinaus reichendes Thema ist das zukünftige Bild unserer Stadt. Dies wird maßgeblich durch Entscheidungen zu anstehenden Infrastrukturmaßnahmen, hier besonders durch die Bebauung, bestimmt werden. Dafür werden auch Sie, wenn Sie gewählt sind, eine Verantwortung tragen.

Zu spät von

Bauvorhaben erfahren

Uns geht es hier um Fragen an Sie, die in erster Linie den Wohnungsbau betreffen, da wir durch Bauvorhaben in unserem Quartier am Burgweg und Am Glöcknersberg davon direkt und indirekt betroffen sind. Schon ausgeführte Bauvorhaben, auch in unserem Quartier, von denen wir erst spät, zu spät, erfahren haben, haben unser Vertrauen in eine der örtlichen Lage und ihren Bedingungen angepasste Bebauung erschüttert.

Neue Gebäude fügen sich augenscheinlich nicht in die überwiegend durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägte Bebauung des Burgweges und des Glöcknerberges ein. Als Beispiel sei hier das Haus Ecke Burgweg/Am Glöcknersberg zu nennen. Dies kann und sollte keine Referenz für weitere Entscheidungen in unserem Quartier sein. Vielmehr sollte eine angemessene, an das Gesamtbild angepasste Bebauung, die ein Miteinander der Generationen in einem Quartier ermöglicht, das planungsleitende Interesse einer auf Ausgleich und gesunde Durchmischung bedachten Stadtplanung sein.

Petition an Stadt und Landkreis

An die Stadt und den Landkreis haben wir eine Petition geschickt, die dort auch angekommen ist. Der Bürgermeister und der Landrat haben uns geantwortet. Somit ist unsere Sorge um die Benachteiligung von Eigentümern und Mietern von Eigenheimen und kleineren Mehrfamilienhäusern zugunsten von investitionsstarken Bauunternehmern dort bekannt und die Stadt hat ihr Einvernehmen zur eingereichten Bauplanung versagt. Der Kreis hat hier noch nicht entschieden.

In Kenntnis der Bauplanungen gehen wir davon aus, dass es sich dabei keineswegs um die überall diskutierte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der in Bad Neuenahr-Ahrweiler so dringend benötigt wird, handelt, sondern um das, was man getrost als Luxuswohnraum bezeichnen kann.

Sorge um

Entwicklung des Quartiers

Wir sind weiter in Sorge um die Entwicklung unseres Quartiers und unserer Lebensbedingungen. Wir sind alle, direkt und indirekt, davon betroffen, und dies in einem sehr konkreten Ausmaß, das wir so nicht akzeptieren werden.

Für einzelne von uns wären enorme Härten mit der Genehmigung großräumiger Bebauung in diesem Bereich verbunden.

Wir bitten Sie, sich damit zu befassen und uns Ihre Position dazu mitzuteilen.

Dr. Torben Butchereit,

Dr. Friedemann Rust, Christian Schönfeld und Lutz Feldt,

Bad Neuenahr-Ahrweiler