Pandemiebekämpfung im Landkreis Neuwied

Die Hausaufgaben sind gemacht

Kreis Neuwied. Auf den eigenen Verantwortungsbereich bezogen zeigt sich Landrat Achim Hallerbach zufrieden: „Die Testmöglichkeiten im Landkreis und der Stadt werden hervorragend von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen. Die Slots in unserem Testzentrum werden alle genutzt. Gleiches berichten die Bürgermeister aus den Verbandsgemeinden. 45 Schulen im Kreis beteiligen sich an der von uns initiierten dritten Testung für die Schulgemeinschaften. An den Testmöglichkeiten für KiTa-Kinder arbeiten wir zu Zeit. Auch da bin ich zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden, sobald die Tests zugelassen werden. Beim Impfen hingegen werden wir massiv ausgebremst. Wir könnten in der Woche 5.600 Impfungen durchführen. Dies jedoch scheitert an der Terminvergabe seitens des Landes, auf die wir aber keinen Einfluss haben“, bewertet Landrat Achim Hallerbach die aktuelle Situation.

14.04.2021 - 12:55

Die Diskrepanz zwischen Realität und Möglichkeit zeigte sich über die Ostertage im Impfzentrum. Ostersamstag: 329 Impfungen, Sonntag 251 und nur der Ostermontag war gut ausgelastet. „Das ist mehr als ärgerlich: Unser Personal stand parat, Impfstoff gab es auch genug, die Terminierung verhinderte aber die Auslastung“, zeigt sich Landrat Achim Hallerbach unzufrieden mit der Situation, „und die Kollegen der anderen Landkreise berichten das Gleiche.“

Der Inzidenzwert ist seit sieben Tagen konsequent unter 200, was eine Rücknahme der Verschärfungen zur Folge hat. Dann werden Baumärkte und Gartencenter oder Buchhandlungen wieder öffnen. Ob sich dieser Trend fortsetzen wird, wird sich in den Wochen nach Ostern zeigen, denn dann wird sichtbar, wie sich die Menschen in ihrem privaten Bereich über die Feiertage verhalten haben. Es zeige sich, dass nach einem Wochenende viele die Fieberambulanz zum Testen (PCA-Test) aufsuchen und vor einem Wochenende viele die Möglichkeit des Schnelltests wählen. „Wir hoffen natürlich, dass negative Testergebnisse nicht als Freifahrtschein betrachtet werden, um die Abstands- und Hygieneregeln zu ignorieren,“ so Landrat Achim Hallerbach.

Dank der weitestgehend abgeschlossenen Erst- und Zweitimpfungen durch die mobilen Impfteams in den Senioren- und Pflegeheimen sind die Infektionszahlen dort massiv gesunken. Hot-Spots sind zur Zeit im Landkreis nicht zu verzeichnen und die Verantwortlichen setzen mit dem Ausbau der Testmöglichkeiten, gerade auch in den Schulen und Kindertagesstätten, darauf, dass diese nicht mehr entstehen.

„Wir hoffen, dass die Terminierung durch das Land besser wird, damit wir unsere Impfmöglichkeiten ausschöpfen können, das Hin-und-Her beim AstraZeneca-Impfstoff hat die Sache nicht erleichtert. Wir erleben im Impfzentrum, dass Menschen vor Ort, wenn sie erfahren, mit welchem Impfstoff geimpft werden soll, die Impfung ablehnen. Erst seit letzter Woche haben wir vom Land eine priorisierte Warteliste mit Menschen erhalten, die zwar registriert, aber nicht terminiert sind. Diese können wir dann abarbeiten“, so Oliver Schumacher, stellvertretender Leiter des Impfzentrums in Oberhonnefeld. Er sei stolz auf sein Team, das nicht nur Verständnis und Lob erfährt, wenn Menschen abgewiesen werden müssen, weil sie nach der Prüfung der Zugangskriterien vor Ort nicht geimpft werden dürfen. Und einige Kriterien seien schwer zu vermitteln. So seien Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, priorisiert, ist die Chemotherapie jedoch vorbei, ist die Priorisierung aufgehoben.

„Dass die Hausärztinnen und Hausärzte nun auch Impfungen durchführen dürfen, wird sich positiv auf das schleppende Impftempo auswirken. Natürlich ist es ein gewaltiger Verwaltungsakt für die Niedergelassenen: Registrieren lassen, die Impffolge nach der Prioritätenliste festlegen, dokumentieren, alles viel Bürokratie, aber die Hausärzte sind letztlich diejenigen, die ihre Patienten kennen. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich viele Hausärzte beteiligen und die direkte Impfstoff-Lieferungen an die Hausarztpraxen funktionieren“, appelliert Landrat Achim Hallerbach.

Statt Impfwerbespots wäre den Menschen mit einer besseren Organisation der Terminvergabe und Impfstofflieferung mehr geholfen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, es haben alle an einem Strang gezogen: die Hilfsorganisationen, die Ärzte, die Verwaltungen in den Schulen, die Lehrer und Lehrerinnen, die Eltern. Es sind nun wirklich Bund und Land gefordert, damit wir mit einem zügigen Impftempo aus der Corona-Pandemie rauskommen,“ bekräftigt Hallerbach abschließend.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Neuwied

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