Bundestagswahl im Kreis Cochem-Zell: CDU muss kräftig Federn lassen- SPD gewinnt deutlich - FDP stark

Dr. Marlon Bröhr wird Nachfolger von Peter Bleser

Rund 71,8 Prozent der Wahlberechtigten gaben an den Urnen im Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück ihre Stimme ab

28.09.2021 - 15:00

Cochem-Zell. Zwar bleibt die CDU im Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück (200) auch nach dieser Wahl künftig die stärkste Kraft, sah sich allerdings einem herben Stimmenverlust ausgesetzt. Ihr Kandidat Dr. Marlon Bröhr hat sich zwar das Direktmandat gesichert, konnte bei dem Wahlergebnis aber mit Abstand nicht an das positive Votum seines Vorgängers Peter Bleser anschließen. Selbst im Kreis Cochem-Zell fuhren die Christdemokraten deutliche Verluste ein. Die heuer erreichten knapp 38 Prozent sprechen dabei gegenüber 47 Prozent vor vier Jahren eine deutliche Sprache. Dagegen konnte die SPD mit 27 Prozent gegenüber 20,9 Prozent bei der letzten Wahl deutlich zulegen. CDU-Kreisvorsitzende Anke Beilstein sprach in diesem Zusammenhang von einem ernüchternden Ergebnis, welches sich aber bereits im Vorfeld, den Umfragen entsprechend, abgezeichnet habe. Für den bisherigen Bundestagsabgeordneten Peter Bleser war es schlichtweg ein schlechtes Ergebnis, wobei die CDU seiner Meinung nach kaum noch erkennbar war. So wurde im Landkreis, laut Anke Beilstein, im Hinblick auf die CDU-Kanzlerkandidatur, auch eher Markus Söder favorisiert. „Vielleicht hätte man auf Cochem-Zell hören sollen“, mutmaßt sie. Derweil freut sich Dr. Marlon Bröhr zuhause in Kastellaun über sein Erststimmenergebnis, was er selbst als einen Vertrauensvorschuss interpretiert. Laut eigenen Angaben freut er sich auf seine künftige Arbeit und richtet seinen Dank an alle Helfer/innen aus der Partei, mit deren Unterstützung dieses „Mannschaftsergebnis“ erreicht wurde. Anke Beilstein und Dr. Marlon Bröhr wünschen sich jetzt eine Koalition mit der FDP und den Grünen (Jamaika). Mit einer solchen liebäugelt ebenso FDP-Kreisvorsitzender Jürgen Hoffmann. Auch er sieht in Themen und der Zusammenarbeit mit der CDU deutlich mehr Übereinstimmungen für eine Koalition, trotz der aktuellen Ampel-Regierung in Mainz.

SPD-Kreisvorsitzender Benedikt Oster freut sich sichtlich über den Ausgang der Wahl zugunsten seiner Partei. Er erinnert sich noch gut daran, dass man die Sozialdemokraten vor noch gar nicht so langer Zeit eine Existenz als gestandene Volkspartei abgesprochen hatte. „Wie man sieht, werden wir von einer breiten Masse der Bevölkerung als eine solche akzeptiert“, so Oster. So freut er sich auch über das gute Ergebnis des SPD-Kandidaten Michael Maurer. Der lag hinter Dr. Marlon Bröhr, mit 26,9 Prozent der Erststimmen sicher auf dem zweiten Platz.

Auf Wahlkreisebene hätte sich Peter Minnebeck, Kreisvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, gerne ein zweistelliges Ergebnis gewünscht, wobei man sich seinen Aussagen zufolge, auf Bundesebene wacker geschlagen und von allen am stärksten dazugewonnen hätte. Das Bundesergebnis bezeichnet er diesbezüglich als solide, wenngleich er zuvor gerne die Klimathematik noch deutlicher in den Vordergrund gerückt hätte. Für ihn ist man auf dem richtigen Weg zu einer Volkspartei.

AfD-Vorsitzender Martin Fischer resümiert die Wahlergebnisse für seine Partei als sehr zufriedenstellend. Auf Bundesebene sei man zweistellig geblieben, was auch im Vorfeld seinen eigenen Erwartungen entsprochen hätte.

TE

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