Politik | 22.02.2021

9. Sitzung des Verbandsgemeinderates Linz am Rhein

Große Einigkeit: VG-Rat wünscht die Erhaltung der Honnefer Geburtsstation

Gebiete am Linzer Rheinufer wurden umgewidmet

Auf diesem Grundstück am Rheinufer sollen die Stellplätze entstehen. Foto: KBL

Linz. Auch in der Verbandsgemeinde Linz am Rhein werden die Sitzungen aufgrund der Pandemie zunächst online als Videokonferenz abgehalten. Die Premiere fand am 18. Februar statt und Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Günter Fischer begrüßte: „Es ist eine neue Erfahrung und gut, dass so etwas möglich ist – wir hoffen aber, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren können.“ Tatsächlich gestaltete sich im Verlauf der Sitzung vieles ein wenig aufwendiger – so zum Beispiel die Anwesenheitskontrolle oder die Kontrolle der abgegebenen Stimmen. Man war aber gut vorbereitet und alles lief problemlos.

Vergabe von Reinigungsdienstleistungen

Nach der Anwesenheitskontrolle, bei der ein wenig Geduld vonnöten war, da sich die Sitzungsteilnehmer erst nach und nach dazu schalteten, begann Bürgermeister Fischer zügig mit Punkt 1, der Auftragsvergabe von Beratungsleistungen zur Ausschreibung von Gebäudereinigungsleistungen. In der Hauptausschusssitzung wurde das Thema bereits beraten und Bürgermeister Fischer fasste die Empfehlung zusammen: „Wir möchten die Reinigungsleistungen der öffentlichen Gebäude ausschreiben, lautet die Empfehlung des Ausschusses. Dabei soll nicht nur der Preis, sondern auch ein Qualitätssicherungskonzept sowie regionale Aspekte eine Rolle bei der Vergabe spielen.“ Dabei soll das Honorar der Beratungsleistungen 50 Prozent der zukünftig eingesparten Dienstleistungskosten betragen. Es gab einige Rückfragen, so fragte beispielsweise Sabine Henning von der FDP nach der Vergleichbarkeit der angebotenen Dienstleistungen.

Durch die Verbandsgemeindeverwaltung wurden die Zusammenhänge erläutert, man wies aber darauf hin, dass genaue Details erst geklärt werden können, wenn klar ist, wer sich alles an der Ausschreibung beteiligen wird. So ist beispielsweise das Auftragsvolumen ein großer Faktor, der vieles beeinflusst, und aktuell wird noch auf die Entscheidung von der Stadt Linz und Dattenberg gewartet, ob diese eine Beteiligung an der Ausschreibung in Betracht ziehen.

Auf Nachfrage wurde noch einmal klargestellt, dass im Laufe der Vertragsbindung keine Subunternehmer in den Vertrag eintreten dürfen und die gewünschten Standards wie beispielsweise Tarifgebundenheit auf jeden Fall während der ganzen Vertragslaufzeit erhalten bleiben. Ob die Ausschreibung allerdings regional oder europaweit zu erfolgen hat, hänge vom Auftragsvolumen ab – eine europaweite Ausschreibung ist sehr wahrscheinlich. Aber auch bei einer europaweiten Ausschreibung ist die Vergabe an ein regionales Unternehmen hoch wahrscheinlich, da diese Art der Serviceleistungen nicht lohnend überregional angeboten werden kann. Das angestrebte Verfahren, dass die gewünschte Servicequalität sicherstellen soll, gewichtet den Angebotspreis nur zu 40 Prozent, die übrigen 60 Prozent werden aufgrund der angebotenen Reinigungsstunden, dem Qualitätssicherungskonzept und dem Implementierungskonzept entschieden. Das Verfahren sei nicht ganz einfach, fasste Bürgermeister Fischer zusammen, dennoch gebe der Ausschuss eine klare Empfehlung. In der Abstimmung stimmte der VG-Rat der Empfehlung und damit dem komplexeren Verfahren ohne Enthaltungen oder Gegenstimmungen zu.

Unter Punkt 2 der Tagesordnung wurde der Abschluss einer Zweckvereinbarung mit dem Zweckverband für Informationstechnologie und Datenverarbeitung der Kommunen in Rheinland-Pfalz (ZIDKOR) über den Betrieb des landeseinheitlichen Fachverfahrens VOIS für das Meldewesen behandelt. Durch dieses System würde die VG in ihrem Online-Angebot deutlich zukunftsfähiger - Bürgermeister Fischer fasste zusammen: „Es ist ein Baukastensystem, das die Bürger im Blick hat und neben den Bürgerdiensten umfassende Service- und Recherche-Angebote macht.“ Der Verbandsgemeinderat stimmt dem Vorschlag, die Vereinbarung mit dem Zweckverband zu beschließen, einstimmig zu.

Nutzungsänderungen der Gebiete am Rhein

Der TOP 3 „Anträge der Stadt Linz am Rhein auf Änderung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Linz am Rhein“ wurde in zwei Teilen behandelt. Vorab ergriff Hans-Günter Fischer noch einmal das Wort, um den Rat zu Geschlossenheit aufzurufen: „Wir als VG-Rat müssen bei unseren Entscheidungen die gesamte Region der VG Linz im Blick behalten und bei unseren Überlegungen alle Kommunen miteinbeziehen“, resümiert Fischer, „Ich will an alle Kommunen in der Verbandsgemeinde appellieren, an einem Strang zu ziehen – die Gesamtstrategie ist für uns alle wichtig.“

Zur Abstimmung kam zunächst die Umwidmung des Geländes der Firma „Kann Beton“ am Rhein von einer gewerblichen Fläche in Baugrund zur Schaffung einer Wohnbebauung insbesondere für Senioren. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.

Als nächstes folgte die Entscheidung über den Wunsch der Stadt Linz, das Gelände am Stadtausgang in Richtung Leubsdorf in eine Sonderbaufläche mit Zweckbestimmung Wohnmobilpark zu verwandeln. Die Stadt möchte dort, sobald eine natur- und artenschutzrechtliche Prüfung abgeschlossen ist, Stellplätze für Wohnmobile anlegen lassen. Der Umwidmung des Geländes wurde vom Verbandsgemeinderat ebenfalls einstimmig zugestimmt. Bürgermeister Fischer freute sich über dieses deutliche Signal.

Erhalt der Geburtsstation Bad Honnef

Dann wurde der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, eine Resolution der Verbandsgemeinde Linz am Rhein zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge durch Aufrechterhaltung der wohnortnahen Geburtshilfe in der Cura-Klinik in Bad Honnef zu verabschieden, behandelt. Es wurden insgesamt zwei Resolutionen zu dem Thema vorgeschlagen, neben dem von Bündnis 90/Die Grünen noch eines, das thematisch deckend, auf sehr viel breiterem politischen Zuspruch fußte. Dr. Peter Bäumle-Courth, der den Entwurf der Grünen verfasst hatte, zog ihn daraufhin im Namen der Partei zurück, um sich dem anderen Vorschlag anzuschließen: „Es ist ein Problem über die Landesgrenzen hinweg und wird ein schwieriger Prozess – aber die Hälfte der geborenen Kinder in Bad Honnef stammen aus Rheinland-Pfalz.“

Nach einem umfangreichen Rückblick auf den Rückgang der Gesundheitsversorgung in den letzten Jahrzehnten durch Dr. Hans Reuel von der FWG, der mit dem Appell schloss, dass die Krankenkassen durch die Bürger bzw. Mitglieder bewegt werden sollten, dass für eine Geburt genauso viel bezahlt wird, wie für eine Hüftoperation, drückte Flippo Wölbert, SPD, seine Erleichterung aus: „Ich hatte schon Befürchtungen, dass sich in dieser Frage die Parteien gegeneinander profilieren möchten. Ich freue mich über diesen breiten Schulterschluss.“

Der Resolution zur Sicherstellung der wohnortnahen Geburtshilfe wurde dann vom Verbandsgemeinderat einstimmig zugestimmt.

Auf diesem Grundstück am Rheinufer sollen die Stellplätze entstehen. Foto: KBL

Leser-Kommentar
Neueste Artikel-Kommentare
  • Michael59: Mir ist aufgefallen, dass in der Sebastianusstrasse, in Höhe des alten Friedhofs, sich die wenigsten Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten und dieses Messgerät komplett ignorieren.

Mittelalterliche Stadtmauer in Mayen neu entdeckt

  • Rainer Hohn: Man ganz davon ab: die alten Basaltsteine herauszuholen, um später eine dünne Betonmauer einzuziehen, wirkt nicht nur äußerst unprofessionell, sondern auch so, als wolle man sich über Jahrzehnte hinweg...
  • Gabriele Friedrich: Fein, im Drumherum bauen sind Mayener einfach Spitze. Kenne keine Stadt, wo so viel drumherum gebaut wurde. Dennoch- Mayen, my love !

13.09.: Keine Beweise für Beutegreifer

  • Silke Roth: Es gibt ja glücklicherweise B-Proben vom Körper des getöteten Schafes! Von Fachleuten mit der entsprechenden Ausbildung. Nunmehr mal abwarten was in einem Spurenlabor herauskommt.
Illustration-Anzeige
Kreishandwerkerschaft
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Anzeige Tag der offenen Tür
Empfohlene Artikel

Koblenz. „Das ist eine gute Nachricht für unsere Veranstalter“, freut sich der Koblenzer Bundestagsabgeordnete Josef Oster (CDU). Denn: Die GEMA und die Bundesvereinigung der Musikveranstalter e.V. (BVMV) haben gemeinsam mit kommunalen Spitzenverbänden, dem City- und Stadtmarketing sowie dem Deutschen Schaustellerbund einen neuen Tarif für Weihnachtsmärkte vereinbart.

Weiterlesen

Lahnstein. Am 3. Oktober fand in Lahnstein bereits zum zehnten Mal das Ballschulspielfest des VC Lahnstein statt – ein Ereignis, das ganz im Zeichen der Bewegung und des Sports stand. Unter dem Motto „100 Kinder in Bewegung bringen“ sorgte der Verein erneut für Spaß, Teamgeist und sportliche Begeisterung bei jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. „Sport verbindet, fördert Gesundheit und stärkt den Zusammenhalt – und dafür brauchen wir gut ausgestattete Sportstätten. Aber viele Hallen, Bäder oder Freizeitsportanlagen sind sanierungsbedürftig“, betont die heimische Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil. Sie macht daher jetzt auf ein neues Programm aufmerksam, dass der Deutsche Bundestag und die CDU-geführte Bundesregierung aufgelegt haben, um vor Ort zu helfen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Arbeiten beginnen am 3. November

K64 bei Asbach: Vollsperrung wegen Straßenausbau

Altenhofen/Krumscheid. Am 3. November starten die Arbeiten zum Ausbau der K64 zwischen Krumscheid und Altenhofen auf einer Gesamtlänge von rund 850 Metern. Die Arbeiten können aus bautechnischen Gründen und aus Gründen der Arbeitssicherheit nur unter Vollsperrung der K64 erledigt werden. Der Verkehr wird in dieser Zeit über die L272, L255 und K65 mit Ziel K64, und umgekehrt, umgeleitet; die Umleitung wird vor Ort entsprechend ausgeschildert.

Weiterlesen

Streckenabschnitt wird halbseitig gesperrt

B49: Fahrbahnerneuerung in Pommern

Pommern. Voraussichtlich ab dem 3. November starten die Arbeiten zur Instandsetzung der B49 in Pommern im Verlauf der B49. Für diese Arbeiten wird der Streckenabschnitt halbseitig gesperrt; der Verkehr wird mittels Ampelanlage geregelt. Aktuelle Informationen hierzu können dem Mobilitätsatlas unter verkehr.rlp.de entnommen werden.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Alles rund ums Haus
Imageanzeige
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Illustration-Anzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Anzeige Andernach
Titel
Mülltonnenreinigung
SO rund ums Haus
Stellenanzeige
TItelanzeige
Herbstbunt - Anzeige 150 Jahre Schuhhaus Rollmann
Stellenanzeige Sozialarbeiter/Sozialpädagoge Adenau
Neueröffnung Snack Cafe Remagen