Grundschule Vallendar will die neue Stadthalle nicht für Unterricht nutzen
Grüne Stadträte verstehen ablehnende Haltung nicht
Vallendar. Schulunterricht während der Corona-Pandemie ist für Schüler und Eltern im sogenannten Homeschooling eine starke Belastung, die alle Beteiligten, auch die Lehrer, an ihre Grenzen bringen. Die Stadt Vallendar hat darum der Grundschule in der Stadt angeboten, für Präsensunterricht die neue Stadt- und Kongresshalle zu nutzen. Die Halle steht wegen der Pandemie leer; öffentliche Veranstaltungen finden nicht statt.
Die Grundschule Vallendar lehnt dieses Angebot jedoch wegen „begründeter Bedenken“ ab, obwohl sich die Halle hervorragend für den Präsensunterricht eignen würde. Das haben sowohl die Schulaufsicht, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz und das Gesundheitsamt der Stadt Vallendar bestätigt, wie Stadtbürgermeister Wolfgang Heitmann bereits im Herbst im Stadtrat dargelegt hat. Schulleiterin Tania von Minding teilte dem Bürgermeister nun lapidar mit, dass man Bedenken innerhalb des Kollegiums gegen eine Beschulung in der Stadthalle aufgrund des Infektionsgeschehens mit dem Schulelternbeirat und den Klassenelternsprecherinnen besprochen habe. Die Schule werde diese Lösung deswegen zunächst nicht weiterverfolgen. Man werde ab dem 25. Januar in den Wechselunterricht mit halber Klasse gehen, den das Land bisher vorsehe. Eine genaue Begründung der Bedenken hat die Schulleiterin bisher nicht geliefert.
„Die Haltung der Schule stößt in Vallendar auf großes Unverständnis und erzeugt nur Kopfschütteln“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Carmen Bohlender. „Nicht nur die Eltern würden sich sehr über den Regelunterricht freuen, sondern vor allem die Kinder, die ihre Mitschüler sehr vermissen. Der soziale Kontakt unter den Kindern ist auch für das Lehrnverhalten von ganz besonderer Bedeutung. Leider wird das von der Schulleitung so nicht oder noch nicht gesehen. Viele Städte wären glücklich, eine Stadthalle mit genügend Platz, Ausstattung und Parkplätzen für Mitarbeiter in der Tiefgarage zu haben. Und im ersten Stock hat unsere Stadthalle sogar noch weitere Räume, die sich etwa für Förderunterricht oder Arbeit in kleinen Gruppen eignen. Wenn man eine derart gute Lösung für Corona-konformen Unterricht angeboten bekommt, dann muss man diese auch nutzen. Zum Wohl und zur Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler und zur Entlastung der Eltern.“
Jetzt erwarten die Grünen Stadträte eine detaillierte Begründung, warum man den Kindern den Präsensunterricht in der Stadthalle für die 3. und 4. Klassen seitens der Schule nicht ermöglichen will. „Die Stadt als Träger der Grundschule ist stets ein verlässlicher Partner. Der Stadtrat sorgt dafür, dass nötige Sanierungsarbeiten bald aufgenommen werden. Für viele tausend Euro wurden zügig Luftreinigungsgeräte gekauft, die den Unterricht während der Corona-Pandemie für Lehrer und Schüler sicherer machen. Das sind nur die aktuellen Beispiele“ erläutert Carmen Bohlender.
Die grünen Stadträte hoffen, dass die Schule das Angebot der Stadt, Klassen in der Stadthalle zu unterrichten, doch noch annimmt. Die Grünen wollen nun ein Gespräch zwischen der Schulleitung und kritischen Lehrkräften, den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Stadtbürgermeister Wolfgang Heitmann und den Beigeordneten anregen. In der Stadthalle von Vallendar, um vor Ort die Gründe für die ablehnende Haltung mancher Lehrkräfte kennenzulernen und die Bedenken dann möglichst zu zerstreuen.
Pressemitteilung
Grüne- Stadtratsfraktion
Vallendar