Parents for Future Wachtberg fordern: Menschen beim Klimaschutz mitnehmen
Grünen Egoismus beenden
Wachtberg. Die aktuellen Bilder aus den Hochwassergebieten erschüttern uns zutiefst. Das menschliche Leid vor Ort ist kaum zu ertragen. Wenn es etwas gibt, dass uns in dieser Not Hoffnung gibt, dann ist es das unglaubliche private Engagement der Menschen bei der Bewältigung der Katastrophe. Landwirte und andere Firmen räumen mit schwerem Gerät die Trümmer zur Seite, Menschen kommen vorbei und helfen dabei, die Häuser vom Schlamm zu befreien. Spenden helfen, zumindest das nötigste zu ersetzen, das von den Fluten weg gespült wurde.
Auch wenn es darum geht, durch aktiven Klimaschutz in Zukunft das Risiko für ähnliche Katastrophen zu minimieren, sollte das private Engagement im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam mit den Menschen ist alles möglich, politische Egoismus führt hier in eine Sackgasse.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander
Die Grünen Wachtberg äußern sich auf ihrer Internetseite zu den Konsequenzen aus den Hochwasserkatastrophen ringsum. Man hat den Eindruck, dass sich Anspruch und Wirklichkeit dieser in Wachtberg einst vorbildlichen Umweltpartei immer mehr entfremden. Seit der Kommunalwahl ist nichts Signifikantes geschehen, was man einen Schritt in die richtige, zukunftsfeste Richtung nennen könnte.
Dabei verzichtet die Partei bewusst auf die wichtigste Ressource eines effektiven Klimaschutzes: das große Engagement der Menschen. Man will sie erneut nicht beteiligen, sondern lieber alles allein im Rathaus in Berkum machen:
„Eine groß angelegte Diskussionsrunde und die Etablierung von zusätzlichen Gremien bindet zu viel Energie und sie kostet vor allem Zeit. Wir wissen doch jetzt schon, welche Maßnahmen helfen. Wir sollten diese umsetzen. (…) . Für das, was die Kommunen tun müssen, tragen wir selbst die Verantwortung und dieser Verantwortung müssen wir gerecht werden,“ heißt es auf der grünen Homepage.
„Die Bürger sind im Klimaschutz weiter als die Grünen.“
Doch haben die Grünen erkannt, dass viele Menschen in Wachtberg schon deutlich weiter sind, als dass sie es auf der Homepage nachlesen müssen?
Umweltkatastrophen gab es seit 2010 in Wachtberg – gekennzeichnet durch den Mehlemer Bach, was die Ökopartei eigentlich damals schon hätte aufrütteln müssen. Es kamen Unwetter 2013, 2016 und jetzt 2021 – Letztere in einer nie dagewesenen Dimension, unmittelbarer in den Nachbargemeinden.
Die Grünen erkennen in der Meldung auf ihrer Website ganz richtig: „(...) müssen wir auch endlich verstehen, dass wir jetzt handeln müssen, um langfristige Ergebnisse zu verbessern. Dabei liegt die Betonung auf „Handeln“. (…) „Entsiegelungen, Renaturierungen, Verbreiterung der Bachläufe – mit einigen Maßnahmen haben wir schon begonnen und bei weniger heftigen Niederschlägen haben diese Maßnahmen auch gezeigt, dass sie die richtige Richtung vorgeben. Doch ist das erst der Anfang. Wir sollten konsequenter über Rückhaltebecken in Wachtberg diskutieren und dezentrale Maßnahmen wie mehr Zisternen, Dachbegrünungen und zusätzliche Versickerungsflächen verstärken.“
Was aber vollkommen fehlt, sind Maßnahmen zum Klimaschutz, damit sich das Klima nicht noch weiter verändert und wir jedes Jahr Dürre oder Überschwemmungen haben. Daran können wir uns irgendwann nicht mehr anpassen.
Beim Klimaschutz muss die Koalition deutlich nachbessern
Die Stadt Bornheim macht es vor und will die Solarenergie-Leistung auf ihrer Fläche verdoppeln: https://www.wattbewerb-bornheim.de/ Dabei nimmt sie bewusst die Bürger mit an Bord. Auch andere Gemeinden fördern aktiv bspw. die Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften und versorgen sich mittlerweile selbst mit erneuerbarem Strom.
In Wachtberg hören wir nichts von ähnlichen Initiativen. Weder das Rathaus noch die Schulen haben eine Photovoltaik Anlage. Es gibt dazu auch keinen Plan - zumindest weiß die Bevölkerung nichts davon: Wie auch, wenn das stille Kämmerlein es für sich behält. Mit den Bürgern reden will man nicht. Ein Klimaschutzkonzept, dass die Sektoren Verkehr, Wohnen und Energie vereint liegt immer noch nicht vor. Die Ratskoalition aus CDU und Grünen scheint nicht fähig zum ambitionierten Klimaschutz zu sein.
Als Parents fragen wir uns, wie lange es wohl dauern wird, bis die Grünen – ihrem Wählerauftrag gemäß - aufwachen, das Heft in die Hand nehmen und versuchen, das seit Jahren Versäumte nachzuholen. Ihre Wurzeln kommen aus der Bürgerbewegung für den Klimaschutz. Die Menschen sind bereit, aktiv anzupacken – die Politik sollte das endlich nutzen.
Pressemitteilung
Parents for Future