73. „CDU im Dialog“

Investitionen in den Umweltschutz

Investitionen in den Umweltschutz

Digital statt analog. Auch die 73. „CDU im Dialog“-Veranstaltung erfreute sich eines großen Interesses und fand digital statt.Quelle: CDU Kreisverband Rhein-Lahn

19.04.2021 - 14:07

Rhein-Lahn-Kreis. Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Seit einigen Jahren bietet die CDU-Kreistagsfraktion Rhein-Lahn mit ihrer Veranstaltungsreihe „CDU im Dialog“ eine Plattform, um regelmäßig mit Bürgern und Vertretern verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Mit Beginn der Corona-Krise waren die Christdemokraten die ersten, die das Format auch als Videositzung angeboten haben. Vorsitzender Matthias Lammert (MdL) und die beiden Stellvertreter Günter Groß und Jens Güllering luden auch diesmal zu einer Videokonferenz, mit dem Lahnsteiner OB-Kandidaten Thomas Becher ein.

„Investitionen in den Umweltschutz“ lautet das Thema der jüngsten Veranstaltung. Am Beispiel der Kläranlage in Lahnstein zeigten Werkleiter Thomas Becher und Abwassermeister Alexander Groß, welche Maßnahmen in die Wege geleitet wurden und welche Kosten dies für die Kommune bedeutet.

CDU-Kreisvorsitzender Matthias Lammert begrüßte die über 30 Teilnehmer in der Web-Konferenz – unter ihnen auch den Bürgermeister der Stadt Lahnstein Adalbert Dornbusch – sowie weitere Teilnehmer, die über den Live-Stream via facebook zugeschaltet waren.

Thomas Becher begann mit der Ausgangssituation und der letzten großen Erweiterung der Anlage, die im Jahre 2000 mit der 3. Reinigungsstufe – der sog. Phosphor- und Stickstoffelimination - für 44.000 Einwohnerwerte (EW) erstellt wurde. Seitdem, so der Referent, wurden etliche Reparaturen und Sanierungsarbeiten durchgeführt: ein Blockheizkraftwerk wurde errichtet, die Rechenanlage erneuert ebenso wie die Klärschlammpresse und das Regenüberlaufbecken. Auch die Mittelspannungsschaltanlage und die Niederspannungshauptverteilung (also die Trafo-Station) wurden neu erstellt.

Die Aufgabenstellung der „Ertüchtigung“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt, war zunächst die Erweiterung der Gebläsetechnik. Im Rahmen der Voruntersuchungen einer Studie hat sich herausgestellt, dass dies allein nicht ausreicht. So haben die Gremien der Stadt Lahnstein und der VG Loreley beschlossen, die Anlage von Grund auf zu sanieren. Die fertiggestellte Kostenberechnung lag bei 6,3 Millionen Euro. Da es sich um eine förderungsfähige Klimaschutzmaßnahme handelte, konnte ein Fördermittelantrag gestellt werden. Baubeginn, so Thomas Becher, war im August 2020, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2022 geplant.

Alexander Groß, Abwassermeister und Betriebsleiter der Kläranlage, erläuterte sehr detailliert den Weg des Abwassers. Vom Kanal gelangt das Abwasser zunächst in das „Schneckenpumpwerk“ mit einer Leistung von 6,95 m³ pro Sekunde, was ca. 35 Badewannen entspricht. Von dort geht es dann in die „Rechenanlage“, dann in den „Sand- und Fettfang“. Von dort in das jetzige Vorklärbecken, welches nach Umbau Teil der sogenannten Belebungsanlage wird; ein aus zwei Straßen bestehendes Vorklärbecken, das im Zuge der Umbauarbeiten neu erstellt wird. Nach der Vorklärung, wo auch der Schlamm entnommen und in den Faulturm weitergeleitet wird, gelangt das Abwasser in die Belebungsbecken, in denen Sauerstoff zugeführt wird (= Nitrifikation). Nach dem Belebungsbecken geht der Weg des Abwassers in das Nachklärbecken, hier setzt sich der Überschussschlamm ab. Das nun gereinigte Abwasser geht dann in den Vorfluter, also den Rhein.

Werkleiter Becher, der auch schon Kämmerer der Stadt war, gab am Ende seiner Ausführungen noch einen kurzen Blick auf die Finanzierung. Von den gesamten Kosten in Höhe von 6.3 Millionen Euro verbleiben – nach Abzug der Förderungen – noch 3,9 Millionen bei der Stadt für diese wichtige Umweltinvestition, wie der OB-Kandidat der CDU Lahnstein bemerkte.

Die geplanten Ziele, so Becher abschließend, seien eine dauerhafte Verbesserung der Reinigungsleistung (weniger Stickstoff und Phosphat), eine deutliche Energieeinsparung (ca. 20 Prozent oder rund 200.000 kw/h p.a) sowie eine moderne, digital Steuerungs- und Auswertungstechnik.

Jens Güllering, stv. Vorsitzender der CDU Kreistagsfraktion und Bürgermeister der VG Nastätten dankte in seinem Schlusswort den beiden Referenten für den hochinteressanten Vortrag und warb gleichzeitig für den Beruf der Abwassertechnik, der zum einen ein sehr zukunftsträchtiger ist und zum anderen gerade in den Kommunen auch künftig benötigt würde, wie der Vortrag gezeigt hat.

Die nächste „CDU im Dialog“-Veranstaltung findet am 10. Mai statt. Ob in Präsenz oder als Videositzung hängt vom Infektionsgeschehen ab. Eine Einladung erfolgt auf jeden Fall rechtzeitig. Einwahldaten werden frühzeitig bekanntgegeben.

Pressemitteilung des

CDU Kreisverbandes

Rhein-Lahn

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20.04.2021 00:23 Uhr
juergen mueller

Eine lebendige Gesellschaft.
Wen meint man politisch damit?
Es läuft vieles unter Interventionen für den Umweltschutz und wird politisch groß hervorgehoben.
Im Endeffekt handelt es sich hier um Peanuts, die man politisch für sich ausschlachtet u. damit der Bevölkerung Sand in die Augen streut.
Das Gesamtmaß des Ausmaßes, wie es um unseren Planeten steht, wird nach wie vor kleingehalten.
Wenn ich lese, dass Bürgerinitiativen, wie in Rübenach, mit eigeninitiierten Aktionen (zu spät) sich für Umwelt-/Artenschutz einsetzen u. sich dafür mediengerecht in Szene setzen, dann ist das lobenswert, geht aber dennoch an der eigentlichen Problematik vorbei.
Das Ersuchen, fast zu spät zu der Erkenntnis zu gelangen, man muss etwas für unsere Umwelt tun, kommt auch in RÜBENACH zu spät.
Auf nunmehr erfolgtes Bemühen muss sich hier keiner etwas einbilden.



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