SPD: „Scheuers ‚Deutschland-Takt‘ verfehlt Ton der Zukunft!“

Kompletter Zielfahrplan für das Jahr 2030 liegt vor

SPD MYK kritisiert geplante Entwicklungen bei Fern-, Nah- und Güterverkehr für die Region

Kompletter Zielfahrplan
für das Jahr 2030 liegt vor

Clemens Hoch.Foto: privat

20.05.2019 - 09:51

Mayen. Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) hat am 7. Mai auf einer Veranstaltung in Berlin einen zweiten Gutachterentwurf für den „Deutschland-Takt“ vorgestellt. Damit liegt nun der komplette Zielfahrplan für das Jahr 2030 inkl. Fern-, Nah- und Güterverkehr vor. Doch statt Verbesserungen würden die Pläne deutliche Nachteile für die Region bringen. Die Planungen zum Rhein-Ruhr-Express (RRX) sahen bislang zwei stündliche Verbindungen nach Koblenz vor. In dem vom Bundesverkehrsminister (CSU) vorgestelltem Gutachterentwurf soll nur noch eine RRX-Linie bis nach Koblenz führen und die andere bereits in Remagen enden. Dort müsste dann in die Mittelrheinbahn umgestiegen werden. Auch die Mittelrheinbahn würde nicht mehr bis nach Köln fahren, sondern ebenfalls bereits in Remagen enden. Namedy, Brohl, Weißenthurm und Mülheim-Kärlich würde damit ihre Direktverbindung nach Bonn und Köln verlieren, von Andernach aus gäbe es nur noch eine Direktverbindung pro Stunde dorthin.


Kreisspitze soll sich für ein besseres SPNV-Angebot einsetzen


„Wie rückschrittlich ist das bitte? Hat Herr Scheuer eigentlich eine Sache aus den Diskussionen über unsere künftige Mobilität gelernt? Wir fordern, dass der ursprünglich im Bundesverkehrswegeplan vorgesehene RRX-Halbstundentakt zwischen Köln und Koblenz wie versprochen realisiert wird. Auch Namedy und Weißenthurm sollen mindestens eine schnelle RRX-Verbindung pro Stunde erhalten. Wir lehnen ein Brechen der Verbindung in Remagen ab. Sie führt zu Zeit- und Komforteinbußen und birgt das Risiko des Anschlussverlustes bei Verspätungen“, wie der Mayen-Koblenzer SPD-Vorsitzende Marc Ruland, MdL deutlich macht. Für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Norden von Rheinland-Pfalz ist der Zweckverband SPNV NORD zuständig. Hier ist der Landkreis Mayen-Koblenz Mitglied in der Zweckverbandsversammlung. „Wir fordern die Kreisspitze daher auf, sich in den entsprechenden Gremien für ein besseres SPNV-Angebot in der Region einzusetzen, das nicht hinter das heutige Angebot zurückfallen darf. Wir müssen in Anbetracht unserer Klimaziele mehr Verkehr auf die Schiene bringen – nicht weniger. Wenn wir über zukunftsgerechte Mobilitätskonzepte sprechen, kann es nicht sein, dass einzelne Teile der Bundesregierung uns Bürgerinnen und Bürgern solch rückschrittliche Pläne präsentieren. Dieses ‚zehren von der Substanz‘ zerstört mittelfristig unsere Infrastruktur und mindert unsere Gesellschaft auf dem globalen Weltmarkt langfristig in ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich geht unmittelbar unsere Lebensqualität ein Stück weit verloren, wenn Kurzausflüge oder berufliche Reisen mit der Bahn erschwert werden“, so Ruland weiter.


Problem Bahnlärm


Dabei verkennt die SPD nicht die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, die an den Bahngleisen leben und von Bahnlärm betroffen sind: „In den letzten Monaten wurde vermehrt über das Problem Bahnlärm diskutiert. Ich selber stehe in engen Kontakt mit den ehrenamtlich Engagierten der Bürgerinitiativen. Die Landesregierung arbeitet seit Jahren gemeinsam mit den Akteuren vor Ort, zum Beispiel der Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm“ und als Partner im Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ daran, die Menschen im ganzen Mittelrheintal von Bahnlärm zu entlasten. Kurz- und mittelfristig unterstützt die Landesregierung gezielt Lärmschutzmaßnahmen im Mittelrheintal, wie den Einsatz von lärmabhängigen Trassenpreisen oder die Umrüstung der Güterwaggons auf besonders leise Verbundstoff-Bremssohlen. Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen, die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium stemmen gemeinsam ein Programm zum Bau von Lärmschutzwänden, für Schienensanierungen und für den Umbau von Brückengeländern. Rheinland-Pfalz übernimmt hier rund 7,7 Millionen Euro der 63 Millionen Euro Gesamtkosten. Darüber hinaus sind bei der Umsetzung der ‚Machbarkeitsstudie über zusätzliche Maßnahmen zur Lärmminderung an der Infrastruktur der Bahnstrecken im Mittelrheintal‘ zusätzliche Lärmsanierungsmaßnahmen in Höhe von ca. 112 Mio. Euro vorgesehen. Dazu setzen wir uns für den Bau einer Alternativtrasse ein. Das ist ein langer Weg, aber wir haben schon erste Erfolge erzielt. Bundesverkehrsminister Scheuer hat ja inzwischen zugesichert, dass er die lange angekündigte Machbarkeitsstudie hierzu bis zum Sommer in Auftrag geben wird“, so Clemens Hoch, Staatssekretär, ergänzend.

Pressemitteilung

SPD Mayen-Koblenz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service