Keine Verbindung zwischen Preisentwicklung / Erhaltung der Trinkwasserqualität zu sehen

Kreiswasserwerk Neuwied: Trinkwassergebühren seit 2012 stabil

Landrat Hallerbach: Kreiswasserwerk liefert erstklassiges Wasser - Preis wird durch andere Ursachen bestimmt – Wasserversorgung darf nicht privatisiert werden

Kreiswasserwerk Neuwied: Trinkwassergebühren seit 2012 stabil

Seit Jahrzehnten bewährte Kooperationspartner: Stadtwerke Neuwied und das Kreiswasserwerk. Das Foto zeigt (v.r.): Werner Meurer (Kreiswasserwerk Neuwied), Stefan Herschbach (Direktor der SWN), Thomas Endres (SWN), Landrat Achim Hallerbach, Oberbürgermeister Jan Einig, Felix Jung (SWN). Foto: Kreisverwaltung Neuwied

10.08.2018 - 11:31

Kreis Neuwied. In Presseveröffentlichungen wurden gestiegene Trinkwasserpreise in Zusammenhang mit vermehrter Düngung durch die Landwirtschaft und erforderlicher Gegensteuerung durch die Wasserversorger in Zusammenhang gebracht. „Ob diese Entwicklung andernorts so zutreffend ist, mag dahingestellt sein. Für das Kreiswasserwerk Neuwied und sein Versorgungsgebiet ist eine solche Verbindung zwischen Preisentwicklung, hohen Nitratwerten und Maßnahmen zur Erhaltung der Trinkwasserqualität nicht zu sehen“, teilt Landrat Achim Hallerbach als Vorsitzender des Werksausschusses für das Kreiswasserwerk mit.

„Das Kreiswasserwerk fördert sein Trinkwasser aus den Brunnen des Engerser Feldes, deren Wasser keinerlei Aufbereitung bedarf, das heißt keine Filtration, keine Membran-Verfahren, keine UV-Bestrahlung oder gar chemische Aufbereitung. Die letzten Trinkwasseranalysen aus dem Frühjahr zeigen Nitratwerte zwischen 25 und 32 mg/L, bei einem fast doppelt so hoch zulässigen Grenzwert“, stellt Hallerbach fest.


Bewirtschaftungsverträge mit strenger Überwachung


Seitdem in 1991 eine „Trinkwasserverordnung Engerser Feld“ erlassen wurde, erfolgt die landwirtschaftliche Nutzung des Engerser Feldes deutlich eingeschränkt. Mit jedem einzelnen Landwirt wurde ein Bewirtschaftungsvertrag für seine Parzellen geschlossen. Die Landwirte sind in der Fruchtauswahl, der Fruchtfolge und der Zugabe von Düngemitteln an ganz klare Regeln gebunden. Das Ausbringen chemischer Pflanzenschutzmittel ist im Engerser Feld gänzlich tabu. Für diese Einschränkungen in der Bewirtschaftung und zwangsläufige Ertragsminderung wird den Landwirten eine jährliche Entschädigung gezahlt. Die Überwachung liegt in den Händen eines europaweit anerkannten Agrar- und Umweltlabors.

Dass die Trinkwassergebühren des Kreiswasserwerkes in der Zeit von 2005 bis heute dennoch deutlich angestiegen sind, ist in strukturellen Veränderungen begründet. Durch den Wegfall eines Teils des Versorgungsgebietes in 2008, musste das Kreiswasserwerk rund 600.000 Euro an jährlichen Umsatzeinbußen hinnehmen. Gleichzeitig musste sich das Kreiswasserwerk, welches durch seine enormen Pumpleistungen als Energiegroßverbraucher zu sehen ist, den deutlichen Preissteigerungen im Stromsektor unterwerfen. So stiegen die Energiekosten von 2005 bis 2013 um nahezu 250.000 Euro. Mittlerweile konnte hier durch die Optimierung der Pumptechnik ein Rückgang des Verbrauchs erreicht werden.


Unberührtheit des Engerser Feldes als oberste Maxime


„Damit die Gebührenkalkulation des Kreiswasserwerkes auch in der Zukunft nicht durch Veränderungen in der Trinkwasserqualität beeinflusst wird, gilt die Unberührtheit des Engerser Feldes als oberste Maxime des Kreiswasserwerkes Neuwied. Ich danke hier besonders den Stadtwerken Neuwied für die seit Jahrzehnten bewährte gute Kooperation mit dem Kreiswasserwerk“, hält Landrat Hallerbach fest.

Und noch einen wichtigen Aspekt der Wasserversorgung durch die Kommunen führt Hallerbach an: „Die Wasserversorgung der Bevölkerung darf auf keinen Fall privatisiert werden. Wir können das selbst. Schließlich hat der Kreis Neuwied Erfahrung auf dem Gebiet der kommunalen Grundversorgung - wir haben gerade mit Erfolg die Abfallwirtschaft rekommunalisiert. Und es hat sich bewährt. Genauso muss es beim Wasser bleiben. Hier dürfen privatwirtschaftlich gesteuerte Profiteure erst gar keine Finger ins Spiel bekommen. Wasser ist Lebensmittel Nr. 1 und darf nicht zum Spielball von Aktionären werden, dagegen werden wir uns auch weiterhin widersetzen.“

Pressemitteilung der

Kreisverwaltung Neuwied

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Das THW Ahrweiler übt zusammen mit Grafschafter Feuerwehr

Szenario: Der Asbacher Hof brennt

Ahrweiler. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Grafschaft nahm das Technische Hilfswerk (THW) aus Ahrweiler an einer Brandschutzübung der Feuerwehren der Gemeinde Grafschaft teil. „Auf dem Asbacher Hof brennt es und es werden acht Verletzte vermutet“, war die erste Meldung zu der Brandschutzübung am Rande von Lantershofen. Annähernd 20 Einsatzkräfte des THW aus Ahrweiler unterstützten im... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Michael Kock:
Man vergisst schnell, dass die Wacholderheiden in der Osteifel vor allem menschengemacht sind. Durch das Plaggen und Schiffeln wurde der karge Boden erst nutzbar gemacht. Vor der Besiedlung war die Wachholderheide ein dichtes Waldgebiet. Heute sind die seltenen Tierarbeiten der Wachholderheide von der...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Amir Samed:
Auch und gerade bei Politikern gilt: Immer bei der Wahrheit bleibe. So gibt es keine, wie auch immer geartete, "Klimakrise"! Es gibt einen Klimawandel an den sich der Menscch, wie schon zu allen Zeiten, anpassen muss! Die sogenannte „Klimakrise“ ist ein Konglomerat aus Vermutungen, Hochrechnungen und...
K. Schmidt:
Wie neutral ist denn ein Wahlleiter, der in der Rede erst noch extra darauf hinweisen muss, dass er da gerade privat und neutral redet? Das ist letztlich ein Paradebeispiel dieses politischen Denkens, dieser politischen Spitzfindigkeit in geschwungenen Reden, was in der Bevölkerung den Eindruck hervor...
Amir Samed:
Das Gute an einer Demokratie sind nicht diejenigen, die Demokratie im Namen führen oder diejenigen, die am lautesten schreien, sondern diejenigen, die Demokratie leben!...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service