Naturschutzinitiative e.V. (NI) heißt den Wolf willkommen
Landesjagdverband ist beim Wolf auf der falschen Fährte
NI stützt ihre Kritik auf eine wissenschaftliche Arbeit
Westerwaldkreis. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz sieht keinen Lebensraum für Wölfe in Rheinland-Pfalz. Dem widerspricht der anerkannte Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI).
Eine aktuelle wissenschaftliche Arbeit an der Goethe Universität Frankfurt, die kürzlich in der SGD Nord als Obere Naturschutzbehörde vorgestellt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass es abseits dicht besiedelter Gegenden in den Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied mehrere geeignete Flächen für Wolfsansiedlungen gibt.
Hiernach bietet der geografische Westerwald potenziell Raum für 80 Wölfe. Bei der Vorstellung dieser Arbeit waren auch Vertreter der Jägerschaft anwesend und sollten diese aktuellen Erkenntnisse in ihren Aussagen berücksichtigen.
Gabriele Neumann, Vorstandsmitglied der NI, Projektleiterin Wildkatze und Großkarnivoren und selbst Jagdscheininhaberin, erklärte zu den Aussagen des Landesjagdverbandes:
„Hier wird eine Phantomdiskussion geführt, weil man den Wolf nicht haben will. Es gibt in Rheinland-Pfalz und besonders im Westerwald genügend geeignete Lebensräume für den Wolf. Der Wolf ist ein Helfer des Jägers, indem er alte und kranke Tier reißt und so die Bestände gesund hält. Im europäischen Ausland mit großen Wolfsvorkommen, wie z.B. in Italien, hat sich ein weitgehend friedliches Miteinander von Mensch und Wolf entwickelt.
Ein Blick dorthin könnte Anregungen für unseren Umgang mit dem Rückkehrer liefern. Und eine gewisse mentale Distanz von überlieferten Gruselgeschichten würde die Diskussion auf eine sachliche Basis stellen. Der Mensch muss sich wieder daran gewöhnen, wilden Tieren Raum zu geben“.
Pressemitteilung der
Naturschutzinitiative e.V. (NI)
Dass sich in Italien " ein weitgehend friedliches Miteinander von Mensch und Wolf entwickelt hat " ist nicht wahr!!!
Ganz im Gegenteil. In Italien werden jedes Jahr aus Not, wegen der zunehemden Wolfsattacken ... an die 300 Wölfe illegal getötet. Und trotzdem vermehren sich die Wölfe um Hunderte jedes Jahr.
Illegal, weil es dem Hirten per Gesetz verboten ist seine Tiere zu verteidigen und hilflos zusehen muss wie seine Tiere ständig trotz Herdenschutz mit Herdenschutzhunden von Wölfen massakriert werden. Ein Abstrusität der modernen urbanen Welt. Eine Situation, die es in der ganzen Menschheitsgeschichte noch nie gegeben hat. Im Balkan zum Beispiel, auch in Spanien und anderen Ländern werden jedes Jahr hunderte von Wölfen getötet, weil diese Länder immer Wölfe hatten und darum den Wolf aus der Berner Konvention ausbedungen haben. Diese Länder regulieren den Wolf und haben immer noch Tausende von Wölfen.
Wenn wir die Weideflächen der Wölfe wegen wilddicht einzäunen müssen, wenn in den Schafherden Herdenschutzhunde mitlaufen und damit eine Mitnutzung durch Wildtiere unmöglich machen, wenn auch nur ein Schäfer aufgibt und artenreiche Extensivweiden verloren gehen - dann ist mehr Schaden an der Natur entstanden, als Wölfe jemals gut machen können.
Wolfsschutz ist das Gegenteil von Natur-, Arten- und Landschaftsschutz!
Sehr geehrte Frau Neumann, sollen wir uns wirklich an Italien ein Beispiel nehmen? In Italien geht man von jährlich rund 300 illegal geschossenen oder vergifteten Wölfen aus. Gelegentlich hängen die dann an Bushaltestellen und Ortsschildern!
Andere Länder sind auch nicht glücklich. Frankreich hält derzeit den traurigen Rekord 2018 mit über 15.000 gerissenen Schafen, Pferden, Rindern, Ziegen, Lamas und Gatterwild. In zehn Jahren über 70 im Kampf gegen die Wölfe zerfetzte Herdenschutzhunde. In Teilen Spaniens werden Wölfe bejagt. 80 Prozent der Risse finden dort statt, wo Wölfe nicht gejagt werden. Deutschland leistet sich bei dichtester Besiedlung die höchste Anzahl Wölfe pro Quadratkilometer weltweit! Sibirien ist deutlich weniger dicht besiedelt, aber die Jakuten dreitausend von dreitausendfünfhundert Wölfen zum Abschuss freigegeben.
In keinem Land der Welt funktioniert etwas wie eine Koexistenz mit den Großraubtieren.